05/02/2025
𝐅𝐀𝐋𝐋 𝐃𝐄𝐒 M𝐎𝐍𝐀𝐓𝐒
Heute möchten wir euch Hrönn vorstellen, eine 15 jährige, windefarbene Island-Scheckstute. Vor ca 4 Jahren fing sie an, durch subtile Probleme, wie vermehrtes Tränen, leichte Schwellung und Reiben des linken Auges aufzufallen. Bei den Untersuchungen konnten wir dezente Hinweise auf eine 𝘜𝘷𝘦𝘪𝘵𝘪𝘴 (innere Entzündung des Auges) in Form eines leichten Hornhaut -Ödems (milchiger Schleier) und Fibrin (Entzündungsprodukte) in der vorderen Augenkammer finden. Wir untersuchten Hrönn regelmäßig, da die Anzeichen nicht unbedingt denen einer klassischen 𝘌𝘙𝘜 (Equine rezidivierende Uveitis = periodische Augenentzündung) entsprachen und natürlich auch zur Verlaufskontrolle unter den von uns verschriebenen Medikamenten. Da wir mit Spaltlampe, Opthalmoskop und Ultraschall in unserer Praxis sehr gut ausgestattet sind und mit Frau Landenberger eine Kollegin mit Interessenschwerpunkt Auge haben, konnten wir die Verdachtsdiagnose ERU entsprechend absichern. Wir überwiesen Hrönn in eine Augenklinik, wo unsere Diagnose bestätigt und eine sog. 𝘝𝘪𝘵𝘳𝘦𝘬𝘵𝘰𝘮𝘪𝘦 durchgeführt wurde. Dabei wird der hintere flüssige Teil des Auges, der sog. Glaskörper, ausgetauscht. Man erhoffte sich so ein Ende der Entzündungsschübe, denn man ging lange Zeit davon aus, dass eine Infektion mit Leptospiren eine überschießende Immunreaktion im Auge mit den entsprechenden Entzündungsschüben hervorrufen würde. Diese Leptospiren können im Glaskörper nachgewiesen werden, weshalb ein Austausch desselben auch die Leptospiren beseitigt. Heute wird in Fachkreisen allerdings diskutiert, ob dies wirklich die alleinige Ursache für eine ERU ist. 𝘝𝘪𝘦𝘭𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘦𝘴 𝘦𝘩𝘦𝘳 𝘮𝘪𝘵 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘪𝘦𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘍𝘰𝘳𝘮𝘦𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳𝘬𝘦𝘩𝘳𝘦𝘯𝘥𝘦𝘯 𝘜𝘷𝘦𝘪𝘵𝘪𝘴 𝘻𝘶 𝘵𝘶𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘢𝘶𝘤𝘩 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴𝘤𝘩𝘪𝘦𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘏𝘦𝘳𝘢𝘯𝘨𝘦𝘩𝘦𝘯𝘴𝘸𝘦𝘪𝘴𝘦 𝘦𝘳𝘧𝘰𝘳𝘥𝘦𝘳𝘯? Auch bei Hrönn hat die Vitrektomie leider nur 1,5 Jahre für Ruhe gesorgt. Seit kurzem zeigt sie eine Katarakt (Linsentrübung) und wieder dezente Anzeichen für Uveitis Schübe. Wir werden nun mit einer Augenklinik weitere Behandlungsoptionen, abseits der Vitrektomie, besprechen. In Frage kämen hier z.b. eine sog. Suprachoroidale Cortison Gabe (an einer bestimmten Stelle des Auges gespritzt, damit weniger Nebenwirkungen auftreten) und/oder eine Low dose Gabe von Gentamicin in den Glaskörper. Über die weitere Entwicklung halten wir euch gerne auf dem laufenden!