TierarztPraxis Wilhelmshaven

TierarztPraxis Wilhelmshaven Kleintier- und PferdePraxis Wilhelmshaven
Impressum: http://tierarzt-michling.de/custom/index/sCustom/59 Notfälle haben immer Vorrang!

Terminsprechstunde, bitte vereinbaren Sie immer einen Termin innerhalb unserer Öffnungszeiten. Außentermine/Hausbesuche für die Behandlung von Pferden müssen immer rechtzeitig abgesprochen werden. Jedoch kann es auch nach Terminabsprache zu Verzögerungen kommen, da wir uns für jeden Patienten die erforderliche Zeit nehmen, die notwendig ist um ihm zu helfen und eine sichere Diagnose zu finden. Auf

wendige Termine außerhalb und innerhalb unserer Sprechzeíten:
Einige Operationen und andere aufwendige Behandlungen sind zeitaufwendig und werden als Termin reserviert, bzw. für einen definierten Zeitraum freigehalten! In der Vergangenheit ist es leider öfters vorgekommen, dass wir hier vergeblich warten, und die Termine nicht anderweitig vergeben werden können. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir ein Ausfallhonorar (im Sinne des § 630a BGB) berechnen, wenn Sie einen Termin nicht wahrnehmen, bzw. 12 Stunden vorher verlegen/absagen. Vereinbarte Termine im Rahmen des Notdienstes stellen einen Sonderfall dar und sind immer verbindlich.

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – in den falschen Hals bekommenUnter nasopharyngealen Fremdkörpern versteht man ...
08/09/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – in den falschen Hals bekommen

Unter nasopharyngealen Fremdkörpern versteht man verschiedene Fremdkörper im nasalen bzw. nasopharyngealen Bereich bei der Katzen und Hunden.

Meist gelangen bei Katzen Pflanzenteile (z.B. Grashalme oder Grannen) über die Mundhöhle in den Nasenrachenraum.

Nasale Fremdkörper äußern sich meist durch heftige Niesattacken und serösen, gegebenenfalls auch blutigen Nasenausfluss. Bei bakteriellen Sekundärinfektionen wird das Sekret mit zunehmender Krankheitsdauer mukopurulent.
Bei Fremdkörpern im Nasenrachenraum kommt es zu Würgen und seltener auch zu Husten.

Die Darstellung des Fremdkörpers gelingt je nach Lokalisation am besten mittels anteriorer bzw. posteriorer Endoskopie. Für weiter rostral festgehakte nasale Fremdkörper eignen sich Otoskope, für nasopharyngeale Fremdkörper auch Zahnspiegel.

Der Fremdkörper muss unter Sicht entfernt werden.
Man beachte die beachtliche Länge des Grashalms, es war anfangs nur unter Vorverlagerung des weichen Gaumens ca. 2 cm zu sehen!

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TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – warum gute Zahnbehandlungen teurer sindein typisches Beispiel für eine nicht l...
05/09/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – warum gute Zahnbehandlungen teurer sind

ein typisches Beispiel für eine nicht lege artis durchgeführter stomatologischen Untersuchung und Behandlung(en).

Auf den ersten Bildern erkennt man deutlich das „vergessene“ Zahnfragment (gelb eingekreist) des großen Caninus, welches durch das belassen nach (vermutlich) missglücktem Extraktionsversuch im Zahnfach verblieben ist.

Auf den anderen Bildern sieht man diverse Pathologien der Zähne im Unterkiefer, die gelben Pfeile markieren die offensichtlichen Löcher in belassenen Zähnen und die blauen Pfeile zeigen auf (inzwischen) größtenteils aufgelöste Zahnwurzeln.

Tatsächlich wurden hier die Dentalaufnahmen auch nur angefertigt um nicht sichtbare Wurzelreste zu finden. Die anderen erkrankten Zähne waren auch so schon zu identifizieren und hätten, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, schon bei der letzten „Zahnbehandlung“ entfernt werden müssen.

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20/08/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – Igel und das alljährliche Tierarzt-Bashing

Vorweg

Der Igel wurde von der Weltnaturschutzunion (IUCN) auf der Roten Liste als "potenziell gefährdet" eingestuft. Dies ist das erste Mal, dass der Igel auf dieser Liste steht, was auf einen deutlichen Rückgang der Igelpopulationen in Europa hinweist. Die Einstufung ist eine Warnung, dass Maßnahmen zum Schutz des Igels ergriffen werden müssen.

Warum das so ist, kann an anderer Stelle recherchiert werden.

Zum Thema

Aktuell häufen sich wieder mal die Fälle von massivem Tierarzt-Bashing im Zusammenhang mit der (Nicht-)Behandlung von Igeln. Einige „Tierschutz-Uschis“ (das ist die allgemeine Nomenklatur unter Tierärzten für diesen Personenkreis) übertreiben es aktuell mal wieder.

Kollegen wir Ralph Rückert haben bereits in der Vergangenheit deutlich auf die Konsequenzen hingewiesen, dass Igelschützer:innen mit zunehmenden maßlosen und dreisten Anspruchshaltungen drauf und dran sind, die Kolleg:innen, die sich bisher mit freiwilligem Engagement und reichlich Herzblut um Wildtiere und speziell Igel gekümmert haben, endgültig zu vergraulen.

Der gleiche Effekt tritt ein, wenn eine Tierschutz- bzw. Igelstationen öffentlich den Ratschlag postet, Igel AUF GAR KEINEN FALL zum Tierarzt zu bringen, weil der eh nix davon versteht und den Igel bloß umbringt.

Aus Sicht vieler Kolleg:innen kann man sich mit der Annahme solcher Fälle also nur noch selber schaden. Gefordert wird nämlich höchstqualifizierte Behandlung zum Nulltarif, und was „höchstqualifiziert“ bedeutet, wird von der jeweiligen Tierschutz-Uschi in selbstherrlicher Ignoranz festgelegt.

Wird die Behandlung entweder nicht kostenlos* oder aber (in den sachkundigen Augen der Uschi) falsch, wird man danach möglicherweise in den sozialen Medien öffentlich zerrissen, ganz nach der Methode, die aktuell von einigen regionalen aber auch überregionalen „Igelstationen“ und Kommentatoren demonstriert wird.

Es ist sehr leicht vorhersehbar, dass dieses Verhalten wieder so einige tiermedizinische Anlaufstellen kosten wird, weil Kolleg:innen zu dem Schluss kommen, dass man es dieser Szene so oder so nicht recht machen kann und dass man schon aus Selbstschutzgründen jeden Kontakt (und damit natürlich auch jede Behandlung) vermeiden sollte.

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang die inzwischen gute Vernetzung der Kolleg:innen untereinander, diese und andere Themen werden inzwischen in den geschlossenen Tierärzteforen entsprechend rege diskutiert.

Tatsächlich waren es u.a. auch damals unsere Beweggründe, als eigentlich versierte Exoten- und Wildtierpraxis, wir kamen zu dem Schluss, Igel und auch andere Wildtiere in Zukunft konsequent abzuweisen.

*Die kostenlose Behandlung ist Tierärzten übrigens rechtlich untersagt (u.a. gemäß § 9 GOT in der gültigen Fassung)

Wir können nur den Ratschlag an die „Tierschutz-Uschis“ geben einfach selber Tiermedizin zu studieren, und nachfolgend, sofern man das Studium überhaupt schafft, eine tierärztliche Hausapotheke anzumelden.

Nebenbei

Der Wildtierschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und weder durch selbsternannte Tierschützer noch durch Tierärzte alleinig zu stemmen. Wir sehen hier den Staat in der Pflicht, durch geeignete Wildtierauffangstationen und deren ausreichende Finanzierung, seiner Verantwortung nachzukommen. Das Auto oder der Mähroboter zählen nicht zu den natürlichen Feinden der Igel!

Hier noch einige Basisinformationen in Form von FAQ:
https://www.tierarzt-michling.de/faq-wildtiere

Der Kollege Ralph Rückert, quasi das inoffizielle Sprachrohr der deutschen Tiermedizin, wir in Kürze noch einen aktualisierten Blogartikel zum Thema verfassen.

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TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert - Magendrehung, Notdienstkrise und andere ProblemeIn Ergänzung zu unserem eigene...
08/08/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert - Magendrehung, Notdienstkrise und andere Probleme

In Ergänzung zu unserem eigenem Erlebnis im letzten Notdienst, die Situation allerdings noch ausführlicher dargestellt durch meinen geschätzen Kollegen Ralph Rückert

Ein Kangal, eine Magendrehung, die Notdienstkrise und das kontroverse Posting einer Kollegin

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Am 1. August 2025 hat eine Kollegin und Praxisinhaberin den folgenden Text veröffentlicht:

„„𝐒𝐨𝐫𝐫𝐲, 𝐰𝐢𝐫 𝐦𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐝𝐚𝐬 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭.“
Warum es gefährlich ist, wenn Tierärzte OPs ablehnen – nicht aus fachlichen Gründen, sondern aus Angst, Aufwand oder Vorurteilen.
Es war wieder so ein Moment, bei dem dir das Herz kurz stehen bleibt – und dann umso heftiger weiterschlägt.
Ein Kangal. 62 Kilo Hund, riesengroß, wunderschön, voller Kraft. 𝑫𝒊𝒂𝒈𝒏𝒐𝒔𝒆: Magendrehung. Ein Notfall. Ein Klassiker. Eine Situation, in der jede Minute zählt – und jede Entscheidung über Leben und Tod entscheidet.
Aber bevor dieser Hund bei uns ankam, passierte das, was in letzter Zeit immer wieder passiert:
Die Besitzer hatten bereits mehrfach versucht, Hilfe zu bekommen. Sie hatten bei Tierärzten angerufen. Bei Kliniken. Bei Praxen. Und sie hörten immer wieder das Gleiche:
„𝙎𝙤 𝙚𝙞𝙣𝙚𝙣 𝙤𝙥𝙚𝙧𝙞𝙚𝙧𝙚𝙣 𝙬𝙞𝙧 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩.“
„𝘿𝙖𝙨 𝙞𝙨𝙩 𝙪𝙣𝙨 𝙯𝙪 𝙜𝙧𝙤ß, 𝙯𝙪 𝙨𝙘𝙝𝙬𝙞𝙚𝙧𝙞𝙜, 𝙯𝙪 𝙧𝙞𝙨𝙠𝙖𝙣𝙩.“
„𝙀𝙞𝙣 𝙆𝙖𝙣𝙜𝙖𝙡? 𝙉𝙚𝙞𝙣, 𝙙𝙖𝙣𝙠𝙚.“
Es war nicht das erste Mal, dass uns so ein Fall erreichte. Und leider ist es inzwischen fast schon ein trauriges Muster geworden: Große Rasse. Aufwendige OP. Und plötzlich wird weiterverwiesen – oder gar nicht erst angenommen.
Dabei geht es hier nicht um Schönheits-OPs. Nicht um Bequemlichkeit. Sondern um akute Notfälle. Um Tiere, die in Todesangst leiden, während Menschen verzweifelt versuchen, jemanden zu finden, der den Mut hat, zu helfen.
Und das darf nicht sein.
Natürlich darf und muss jede Tierarztpraxis ihre fachlichen und räumlichen Grenzen kennen. Niemand verlangt Unmögliches.
𝘼𝙗𝙚𝙧: Wenn ich eine Magendrehung nicht operieren kann – dann sorge ich dafür, dass der Hund sofort in erfahrene Hände kommt. Ich leite weiter. Ich helfe beim Organisieren. Ich schicke niemanden einfach weg, weil mir der Hund zu groß, die Nacht zu lang oder der Aufwand zu hoch erscheint.
Denn Tiermedizin bedeutet Verantwortung.
Nicht für die einfache Stunde am Impftisch – sondern gerade in genau solchen Momenten. Ein Hund ist kein Fall, den man ablehnen kann, nur weil er 62 Kilo wiegt. Er ist ein Lebewesen.
Mit Menschen, die ihn lieben. Mit einer Magendrehung, die ihn in wenigen Stunden töten kann. Wir haben diesen Kangal operiert. Er hat es geschafft. Aber es war verdammt knapp.
Und er hätte viel früher Hilfe verdient gehabt.
𝘽𝙞𝙩𝙩𝙚. 𝙒𝙚𝙣𝙣 𝙙𝙪 𝙏𝙞𝙚𝙧𝙖𝙧𝙯𝙩 𝙤𝙙𝙚𝙧 𝙏𝙞𝙚𝙧ä𝙧𝙯𝙩𝙞𝙣 𝙗𝙞𝙨𝙩:
Lass nicht zu, dass Tiere leiden, nur weil du Angst vor einer Rasse hast. Oder weil dir die Nacht zu kurz erscheint.
Oder weil du glaubst, jemand anders wird’s schon machen.
𝗦𝗲𝗶 𝗷𝗲𝗺𝗮𝗻𝗱, 𝗱𝗲𝗿 𝗵𝗮𝗻𝗱𝗲𝗹𝘁.“

So weit der Text, mit dem wir uns nun aber eingehender beschäftigen müssen, denn er beschreibt einerseits zutreffend, welche Dramatik durch die seit Jahren schlimmer werdende Notdienstkrise der Tiermedizin zwangsläufig immer wieder entstehen kann und muss, ist aber andererseits in vielerlei Hinsicht falsch, vorsätzlich polarisierend und wenig zielführend.

Meine Stammleser:innen sind über die Notdienstkrise gut informiert, weil ich diese schon vor vielen Jahren vorausgesagt und seitdem immer wieder zum Thema diverser Artikel gemacht habe. Für alle anderen nochmal eine Erklärung in aller Kürze. Diese Krise hat viele Ursachen, ist also ein multifaktorielles Geschehen. Im Zentrum steht aber eine ganz einfache Tatsache:

Wir haben inzwischen definitiv nicht mehr genug Leute, und zwar sowohl Tierärztinnen und Tierärzte als auch Tiermedizinische Fachangestellte, um die eigentlich für die Versorgung des Tierbestandes notwendigen Arbeitszeiten leisten zu können!

Das ist die Kernaussage, die sich jede und jeder einfach klar machen muss! Wir können darüber entsetzt sein (sind wir!), wir können heulen und mit den Zähnen klappern (tun wir!), wir können mit der Stirn gegen die Wand oder auf den Tisch schlagen (auch das!), es hilft alles nichts! Wir haben zu wenig Leute, wir schaffen es nicht mehr! Die Arbeitszeit einer bestimmten Anzahl von Leuten ist nun mal eine streng begrenzte Ressource, egal wie man es dreht und wendet. Das müssen wir im Zusammenhang mit dem Text der Kollegin jetzt einfach mal so stehen lassen, weil es dafür ganz sicher keine schnellen Lösungen geben wird.

Und ja, diese unbestreitbare Tatsache wird immer häufiger Patienten das Leben kosten, weil sie nicht rechtzeitig tiermedizinische Hilfe bekommen. Die Kollegin schildert ja genau so einen Fall, wo das gut hätte so ausgehen können. Das ist völlig realistisch dargestellt. Sowas passiert und wird in Zukunft immer öfter passieren!

Wo die Kollegin aber leider argumentativ völlig aus dem Gleis springt, das ist die Schuldzuweisung an alle anderen unter gleichzeitiger Beweihräucherung der eigenen Person, frei nach dem Motto „Ihr seid alle faul, verantwortungslos und sowieso Scheiße, seid doch lieber so toll wie ich!“. Noch abseitiger wird es, wenn sie die Ablehnung oder das Weiterverweisen des Falles auf Angst vor der Hunderasse zu reduzieren versucht.

Wie wir alle war die Kollegin in keiner der Praxen oder Kliniken dabei, als dort die Entscheidung getroffen wurde, den Patienten nicht anzunehmen, weiß also rein gar nichts über die Umstände, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Ich habe 35 Jahre lang eine stetig wachsende Kleintierpraxis geführt und in dieser Zeit unzählige Notdienste geleistet. Ich kann mich an Dutzende Fälle erinnern, wo ich (ganz allein mit meiner Frau) mitten in der Nacht am OP-Tisch stand und in dem Wissen, dass wir mit diesem Fall noch so und so lang beschäftigt sein würden, andere Patienten relativ kurz angebunden abgewiesen habe, weil es einfach keine realistische Chance gab, diese angemessen zu versorgen. Man kann halt nicht den einen Patienten mit offenem Bauch vom OP-Tisch werfen, um einen anderen zu versorgen!

Es gibt im Medizinrecht den Begriff des Übernahmeverschuldens, geregelt in den Paragraphen 276, 280, 630a ff. des BGB. Übernahmeverschulden liegt vor, wenn eine Person eine Leistungspflicht übernimmt, obwohl sie nicht in der Lage ist, diese ordnungsgemäß zu erfüllen. Im medizinischen Kontext bedeutet dies, dass ein (Tier-)Arzt oder eine Klinik eine Behandlung annimmt oder durchführt, obwohl sie wissen (oder aufgrund von Fahrlässigkeit nicht wissen), dass sie dafür entweder nicht ausreichend qualifiziert bzw. ausgestattet oder umständehalber nicht in der Lage sind.

Vom abstrakten Gesetzestext zum realen Leben: Wenn ich gerade am OP-Tisch stehe und einem Patienten den Bauch geöffnet habe, um einen Darmverschluss zu beheben, und dann die Leute mit obigem Kangal mit Magendrehung anrufen, dann DARF ich den gar nicht annehmen, weil ich genau weiß, dass der Hund allenfalls in meinem Wartezimmer sterben wird, ich ihm aber überhaupt nicht helfen kann! Wenn ich mit meiner Frau als einziger Hilfe im OP stehe, kann ich dem Hund mit Magendrehung nicht mal die Notversorgung angedeihen lassen, die notwendig wäre, damit er den weiteren Weg in eine Einrichtung, die ihn operieren kann, überlebt. Und ich habe auch absolut nicht die Zeit oder Möglichkeit, die von der Kollegin so locker geforderte Organisation der Weiterleitung des Falles zu übernehmen.

Diese Notversorgung einer Magendrehung (Kurzdiagnostik, Röntgen, Venenzugänge legen, Infusion, Dekompression des aufgegasten Magens durch Punktion) wird oft als etwas beschrieben, was man von jeder Praxis verlangen kann, die fachlich oder ausstattungsmäßig nicht zur eigentlichen OP in der Lage ist. Aber selbst das ist als pauschale Aussage einfach falsch, und da kommen jetzt tatsächlich Größe und Rassegruppe des von der Kollegin beschriebenen Hundes ins Spiel. Es geht dabei in den seltensten Fällen um Angst. Ich kenne aber mehr als genug Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund von Praxisstruktur oder Personalmangel den Notdienst völlig allein verrichten müssen. Steht eine Tierärztin mit 55 kg nun nachts oder am Wochenende in ihrer Praxis, kann sie sich natürlich sehr gut ausrechnen, dass sie einen höchstwahrscheinlich nicht kooperativen Herdenschutzhund mit 62 kg („riesengroß, wunderschön, voller Kraft“) schon mal sicher nicht geröntgt und wahrscheinlich auch nicht dekomprimiert bekommen wird. Und schon sind wir wieder beim Übernahmeverschulden! Eines ist nämlich sicher: Die Patientenbesitzer:innen, die sich über eine Fallabweisung furchtbar aufregen, sind die allerersten, die einen stante pede und dann tatsächlich zurecht verklagen, wenn man sie einbestellt, den Hund aber nicht auf der Stelle und nach allen Regeln der Kunst versorgen kann.

Dass der Kangal am Ende in der Praxis der Kollegin operiert und damit gerettet werden konnte, ist schön zu hören, aber eigentlich kein echter Anlass, sich selbst in dieser Form zu feiern. Eigentlich ist es ganz einfach: Die Praxis der Kollegin war halt die erste, die in diesem Moment über die Ressourcen verfügte, um den Hund überhaupt versorgen zu können. Es wären – und das weiß die Kollegin ganz genau – durchaus Umstände denkbar, unter denen sie selbst diesen Patienten nicht hätte annehmen können, ohne sich dem Vorwurf eines Übernahmeverschuldens auszusetzen.

Womit wir abschließend - und um noch was Konstruktives hinzuzufügen - bei einem wichtigen Punkt angekommen sind, nämlich bei der Verantwortung der Tierbesitzer:innen. Ich habe schon vor vielen Jahren dringend darauf hingewiesen, dass man als Halterin oder Halter einer zur Magendrehung neigenden Hunderasse in der Pflicht steht, sich vorab zu informieren, welche tiermedizinischen Einrichtungen in erreichbarer Nähe überhaupt dazu in der Lage sind, diesen so speziellen Notfall zu managen. Eine entsprechende Liste sollte im Handy gespeichert sein, und idealerweise kennen die Praxen oder Kliniken auf den ersten drei Plätzen dieser Liste Hund und Halter schon, weil man sich da mal vorgestellt hat. So eine gar nicht schwierig umzusetzende Vorgehensweise ist potenziell lebensrettend und in diesen Zeiten mit immer dünner werdender Notdienstversorgung wichtiger denn je.

Link: https://www.ralph-rueckert.de/blog/die-magendrehung-beim-hund-aus-sicht-des-besitzers/

Bleiben Sie mir gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

P.S.: Ja, bevor mir jetzt jemand schlau kommt und anmerkt, dass das auf dem Bild kein Kangal, sondern ein junger Akbash ist: Ich weiß! Ich hatte nur kein Foto eines Kangals in meinem Archiv.

© Ralph Rückert
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05/08/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) bei Katzen

Eine, bei Ausbruch, zumeist tödlich verlaufende Erkrankung kann inzwischen erfolgreich behandelt werden. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die Diagnose frühzeitig gestellt wird.

Typische Verlaufsformen sind:

Trockene Form
Sie betrifft meist einzelne Organe. Es bilden sich Knoten und Lymphknotenschwellungen. Diese Form kann schwerer zu diagnostizieren sein und zeigt oft unspezifische Symptome. Es besteht Verwechslungsgefahr mit Tumorerkrankung

Feuchte Form
Diese Form führt zu Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen (Aszites oder Thoraxerguss).

Neurologische Form
Diese Form betrifft das zentrale Nervensystem (ZNS) der Katze. Sie ist eine der schwereren Ausprägungen der Krankheit und kann verschiedene Symptome verursachen. (Verhaltensveränderung, Uveitis, Krampfanfälle, Erblindung etc.)

Anfang 2025 wurde auch für Deutschland die Basis für die legale Behandlung von FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) bei Katzen auf der Grundlage von GS-441524 geschaffen.

Damit gibt es eine legale Alternative zum illegalen Kauf und "Grauimport" über unseriösen Internetquellen.

Wie läuft das konkret ab?

Es wird das passende GS (Geschmack, Paste oder Suspension, Gewicht der Katze und FIP-Form) ausgewählt.
Das passende Rezept wird nachfolgend vom Tierarzt ausgestellt und dem Tierbesitzer ausgehändigt.
Der Tierbesitzer muss sich auf fip.vet registrieren (idealerweise schon vor der endgültigen Diagnose, beim Verdacht, damit es nachfolgend schnell geht).
Wenn der Tierbesitzer registriert ist, kann er mit dem Rezept, das er selbst hochlädt bestellen und nur per Kreditkarte zahlen. Wenn bis 18 Uhr bezahlt wird, kommt das GS schon am Folgetag (sofern kein Wochenende) an.

In der Zusammenfassung kann man sicherlich von Kosten, incl. Diagnostik, von ~ 1000,- € ausgehen.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf folgende Seite:
https://www.fip.vet/blank-1

In unserer Praxis kann, neben der klinischen Untersuchung, u.a. durch unser In House Labor sofort die erste Diagnostik durchgeführt werden und nachfolgend bei Verdacht durch eine PCR im Fremdlabor bestätigt/ausgeschlossen werden.

Ihr Team von TierarztPraxis Wilhelmshaven

Hinweise für Patientenbesitzer zur Behandlung der Katzenkrankheit FIP mit Link zur Bestellung per Internet (Konto anlegen, Rezept des Tierarztes hochladen; Zahlung der Rechnung; Lieferung regelmäßig innerhalb 24 bis 48 Stunden. Eine auf Medikamente spezialisierte Rechtsanwältin von NOERR hat Gru...

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – geht auch auf Rechnung?Vorweg – „Nein“Immer wieder werden Tierarztpraxen mit d...
28/07/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – geht auch auf Rechnung?

Vorweg – „Nein“

Immer wieder werden Tierarztpraxen mit dieser Frage konfrontiert.
Viele fragen sich nun, warum es immer weniger, bis keine, Tierarztpraxen gibt, welche auf Rechnung (oder Ratenzahlung) arbeiten.

Die Antwort findet sich auf dem angefügten Bild – und das ist keine Ausnahme sondern die Regel. Wer jetzt glaubt, das ist alles eine Folge der neuen GOT, der irrt. Das war schon immer so.

Tatsächlich ist es so, dass der Straftatbestand „Eingehungsbetrug“ fast immer automatisch erfüllt wird, weil in den meisten Tierarztpraxen das Anmeldeformular bzw. der Behandlungsvertrag die entsprechenden AGB (Sofortzahlung) der jeweiligen Praxen enthält und mit Unterschrift des Tierbesitzers angenommen werden.

Wenn ein Tier beim Tierarzt behandelt wird, dann wird dafür unmittelbar eine Rechnung erstellt (GOT § 7 Gebühren- und Rechnungsbestandteile, Fälligkeit). Die sofortige Zahlungsverpflichtung ist vergleichbar mit der von Privatpatienten in der Humanmedizin.

Leider wird häufiger seitens der Staatsanwaltschaft der Gerechtigkeit nicht genüge getan und das eine oder andere Verfahren wird einfach eingestellt.

Damit es gar nicht so weit kommt, reagieren viele Tierarztpraxen auf die obige Fragestellung inzwischen recht empfindlich und das Ganze stößt berechtigterweise auf Ablehnung.
In einigen Fällen besteht über Drittanbieter eine Ratenzahlungsmöglichkeit (z.B. PayPal, BSF etc.), allerdings ist das an eine positive Bonitätsprüfung gebunden.

An Ende trifft es natürlich auch ehrliche Tierbesitzer, aber das kann man einfach nicht immer einschätzen.
Wir bitten also um Verständnis, dass auch wir nicht auf Rechnung arbeiten können.

Ihr Team von TierarztPraxis Wilhelmshaven

TierarztPraxis informiert – auf der Suche nach fachkundigen Tierärzten„Es geht um spezielle Tierärzte in Wilhelmshaven o...
23/07/2025

TierarztPraxis informiert – auf der Suche nach fachkundigen Tierärzten

„Es geht um spezielle Tierärzte in Wilhelmshaven oder näherer Umgebung.
Gibt es besonders Kaninchenkundige Tierärzte , die ihr empfehlen könnt?“

Eine berechtigte und legitime Frage.

Schauen wir uns das doch mal näher an, was bedeutet eigentlich fachkundig?

Fachkunde erwirbt man insbesondere durch zumeist teure theoretische und praktische Fortbildungen zum Thema, durch geeignete (teure) Literatur, also Fachbücher und durch Motivation sich mit einem Themengebiet intensiv zu befassen.

Darüber hinaus gibt es in der Veterinärmedizin noch div. Zusatz- und Fachtierarztbezeichnungen, wobei dies leider nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal sein muss – ist aber ein anderes Thema.

Zudem kommt noch eine entsprechende Praxis- und Personalausstattung.

Es wird wohl (nicht allen, aber den meisten) einleuchten, dass der geschilderte fachliche, technische und personelle Aufwand nicht mal annähernd im Sonderangebot zu haben ist.

Eine Fachkunde ist auch nur von Vorteil, wenn, sofern notwendig, auch entsprechende Untersuchungen (wie z.B. Blutuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall usw.) und Behandlungen (wie z.B. Operationen, professionelle Zahnsanierungen usw.) durchgeführt werden dürfen.

Nun ist es aber so, dass viele Tierbesitzer nicht gewillt sind, eine adäquate Behandlung und ggf. weiterführende Diagnostik bezahlen zu wollen.

Tatsächlich scheitert es häufig schon an ganz banalen notwendigen Vorsorgebehandlungen. Deswegen an dieser Stelle mal ein einfaches Beispiel, eine Impfung beim Kaninchen kostet im Jahr ca. 75 € (1facher GOT-Satz). Diese Impfung kann, insbesondere in Norddeutschland, Kaninchenleben retten, ist also mehr als sinnvoll. Aber selbst das ist vielen Kaninchenbesitzern schon zu viel.

Es ist immer schwierig für Tierärzte herauszufinden, ob ein Tierbesitzer zwar einen besonders fachkundigen Tierarzt verlangt, aber am Ende doch nur „Low-Buget“ bevorzugt oder wirklich die bestmögliche Untersuchung, Behandlung und Diagnostik möchte.
Sprechen Sie also proaktiv an, was Sie wirklich wollen, dann kann man sich das vorherige sondieren sparen.

Es lässt sich aus der oben genannten Fragestellung der Posterstellerin nicht ableiten, ob sie nun zu dem leider recht geringen Prozentsatz an Kaninchenhaltern gehört, welcher wirklich was untersucht und behandelt haben möchte – aber es bleibt zu hoffen.

Fazit:
Die Kaninchenhaltung ist eigentlich nur etwas für Menschen, welche über entsprechende Ressourcen verfügen und ein „kaninchenerfahrener Tierarzt“ nicht nur eine gut&günstig-Erwartungshaltung darstellt.
Tatsächlich gibt es auch für Kaninchen Tierkrankenschutzversicherungen.

Ihr Team von TierarztPraxis Wilhelmshaven | Michling animal health GmbH

In diesem Zusammenhang noch mal was zum Nachdenken hinterher:

Kaninchen als Haustiere: In meinen Augen generell fragwürdig! - In meinem Tiermedizin-Blog finden Sie Beiträge mit ehrlichen Einblicken hinter die Kulissen der Tiermedizin.

22/07/2025

TierarztPraxis informiert – Magendrehung vs. tierärztliche Versorgung

Geschichten aus dem Notdienst

Ein recht unaufgeregter Tierbesitzer meldet sich telefonisch bei uns im Notdienst, Hovawart mit immer dicker werdendem Bauch und Schmerzen – schnell wird klar, eine Magendrehung!

Deutliche Ansage, direkt und schnellstmöglich in die von uns genannte Tierklinik zu fahren.

20 Minuten später!,

erneut ein Anruf, diesmal eine recht unaufgeregte Tierbesitzerin, sie bräuchte einen Tierarzt, ihr Hund hätte Schmerzen. Auf Nachfrage „Sie hatten doch gerade schon mit der Magendrehung angerufen?!“

„ja“

Noch deutlichere Ansage SOFORT in die genannte Klinik zu fahren, wenn Sie denn eine Chance haben möchte, dass der Hund das jetzt eventuell noch überlebt – nachdem sie bereits wertvolle Zeit verplempert haben😡

An dieser Stelle jetzt mal Grundsätzliches zur Magendrehung beim (großen) Hund

Wenn Sie erst in dieser Situation feststellen, dass die lokale diensthabende Tierarztpraxis nicht in der Lage ist, eine Magendrehungs-Operation durchzuführen, kostet das Sie und Ihren Hund wertvolle Minuten.

Das Management einer Magendrehung ist nicht ohne ausreichende Assistenz durchführbar!
Darüber hinaus besteht noch die Gefahr eines Übernahmeverschuldens für die jeweilige Tierarztpraxis.

Informieren sie sich grundsätzlich vorher, insbesondere wenn Sie eine Hunderasse haben, welche dazu neigen kann, ob eine Praxis oder Klinik dazu in der Lage ist und wie die jeweiligen Reaktionszeiten sind.

Lokal, d.h. in Wilhelmshaven/Friesland kann ein Großteil der Tierarztpraxen keine adäquate Versorgung gewährleisten (i.d.R. auch nicht im Normalbetrieb), was Ihnen auf Nachfrage sicherlich offen mitgeteilt wird.

Auch bringt es Ihnen herzlich wenig, wenn Sie in einer notdiensthabenden Praxis oder Klinik aufschlagen, der/die überforderte Notdiensthabende aber eine erhebliche Zeit überbrücken muss, bis Verstärkung anrückt, sofern die Versorgung überhaupt dort möglich ist.

Sie brauchen also eine vorbereitete Liste mit den Notfallrufnummern von mindestens drei tiermedizinischen Einrichtungen in erreichbarer Nähe (möglichst unter 20 Minuten Fahrzeit, was allerdings oft nicht mehr möglich ist), die diese Situation sicher managen können. Sie können es sich aber in dieser Situation absolut nicht leisten, besonders wählerisch zu sein. Wichtig ist, schnellstmöglich Hilfe zu finden!

Informieren Sie sich also immer VORHER welche Einrichtungen und Notdienste an Ihrem Wohn- oder Urlaubsort vorhanden sind!

Aufgrund des weiteren Kliniksterbens und immer schlechter werdende tiermedizinischen Versorgung in der Fläche, bleibt als erste Anlaufadresse für Wilhelmshaven/Friesland fast nur die Tierklinik Posthausen.

Praxen, die nicht in der Lage sind, die nötige Operation durchzuführen, wird in den Lehrbüchern geraten, den Patienten per Schockinfusion und Druckentlastung des Magens zu stabilisieren, bevor sie ihn weiter überweisen. Das ist sicher besser als nichts, ABER bei weitem nicht optimal. (Eine Uniklinik hat in diesem Zusammenhang vor Jahren mal ihre Mortalitätsrate mit etwa 40 Prozent angegeben. Praxen und Kliniken mit kurzen Reaktionszeiten, die diese Patienten ohne jeden Umweg zu sehen bekommen, können dagegen oft auf einstellige Prozentzahlen verweisen).

Fazit:
Sie sollten immer sofort losfahren und unterwegs mit dem Abarbeiten Ihrer Notruf-Liste beginnen. Spart eventuell überaus wertvolle Minuten ein!

Noch eine Bemerkung zum oben genannten Hovawart, dieser hat es tatsächlich noch lebend bis zur Tierklinik Posthausen geschafft, ob der nachfolgend noch überlebt hat ist uns nicht bekannt - schließlich wurde im Vorfeld sehr viel Zeit verplempert, weil tierärztliche Anweisungen ignoriert wurden.

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TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – der Weg zum schlechten oder guten RöntgenbildRöntgen gehört mit zu den wichtig...
26/06/2025

TierarztPraxis Wilhelmshaven informiert – der Weg zum schlechten oder guten Röntgenbild

Röntgen gehört mit zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren der Tiermedizin.

Allerdings nützt einem das sehr wenig, wenn die Bilder nicht vernünftig erstellt werden.

Schlechte Röntgenbilder können verschiedene Ursachen haben, darunter Fehler bei der Aufnahme, oder bei der Bildinterpretation. Oftmals sind sie auf eine Kombination dieser Faktoren zurückzuführen. Um die Qualität zu verbessern, ist es wichtig, sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Interpretation sorgfältig vorzugehen.

Typische Fehler bei der Aufnahme von Röntgenbildern sind u.a.:
• Falsche Positionierung:
Eine falsche Positionierung des Patienten oder des zu untersuchenden Körperteils

• Bewegungsartefakte:
Bewegung des Patienten während der Aufnahme kann zu Unschärfen und damit zu einer schlechteren Bildqualität führen.

In den vorliegenden Fall kann man eindrucksvoll sehen, wie man es nicht machen sollte.

Kommentar eines Tiergesundheitszentrums zu dieser Aufnahme in der Rücküberweisung war: „Lagerung wach nicht besser möglich“

Was bei Katzen ohnehin nicht verwunderlich ist.

Letztlich braucht man dann solche Aufnahmen gar nicht erst erstellen, kann dem Tier den Stress ersparen und sich selbst die Kosten dafür. Am Ende ist man genauso schlau ist wie vorher, da solche Aufnahmen in keiner Weise beurteilbar sind!

Der Weg zum guten Röntgenbild*

Um gute Röntgenbilder zu erstellen, ist es entscheidend, den Patienten korrekt zu lagern, die richtige Technik anzuwenden und die Strahlenbelastung zu minimieren. Eine gute Bildqualität wird durch eine korrekte Belichtung, scharfe Konturen und eine angemessene Darstellung von Strukturen erreicht. Digitale Röntgensysteme bieten dabei Vorteile hinsichtlich Bildqualität und Strahlenreduktion.

Falls der Zustand des Patienten es zulässt**, ist es daher immer sinnvoll, Röntgenbilder in Sedation oder Narkose anzufertigen.
Die Vorteile sind zum einen die Möglichkeit zur korrekten Lagerung und zum anderen z. B. die Möglichkeit, durch die Beatmung des Patienten eine maximale Ausdehnung der Lunge für das Thoraxröntgen zu erreichen, darüber hinaus lassen sich so Bewegungsartefakte vermeiden.
Zudem ist es so für den Patienten weniger schmerzhaft, deutlich stressfreier und auch die Strahlenbelastung ist idR. geringer, weil man weniger Aufnahmen benötigt (z.B. im falschen Moment gezappelt ).

Fazit:
Eine hervorragende Bildqualität, d.h. Lagerung, Technik und Fragestellung, ist für alle anatomischen Strukturen entscheidend!

** Es gibt Situationen, wie z.B. nach schweren Autounfällen, in denen eine „schnelle Übersichtsaufnahme“ im ersten Schritt gerechtfertigt ist.

In diesem Sinne,
lieber eine kleine Narkose, als nicht verwertbare Bilder.

Ihr Team von TierarztPraxis Wilhelmshaven – MICHLING animal health GmbH

*https://www.tierarzt-michling.de/ueber-uns/leistungen/bildgebende-verfahren/radiologie-roentgendiagnostik

Adresse

Inhauser Straße 22
Wilhelmshaven
26389

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 12:00
15:00 - 19:00
Dienstag 09:00 - 12:00
15:00 - 19:00
Mittwoch 09:00 - 12:00
15:00 - 19:00
Donnerstag 09:00 - 12:00
15:00 - 19:00
Freitag 09:00 - 12:00
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