29/08/2025
Leinenführigkeit mit einem tauben Hund – so gelingt die Kommunikation ohne Worte
Leinenführigkeit ist für viele Hund-Mensch-Teams eine Herausforderung – und bei einem tauben Hund erfordert sie besondere Aufmerksamkeit und ein feines Gespür füreinander.
Im Training mit einem tauben Dalmatiner durfte ich erleben, wie klar und liebevoll Kommunikation auch ohne Worte funktionieren kann.
Blickkontakt als Schlüssel zur Verbindung
Bei einem Hund, der nicht hören kann, ist Blickkontakt die wichtigste Brücke zwischen Mensch und Tier.
Regelmäßiges „Abholen“ mit den Augen gibt Sicherheit und Orientierung. Der Hund lernt, von sich aus den Kontakt zu suchen, und orientiert sich so entspannt am Menschen.
Feine Impulse über die Leine
Anstelle verbaler Signale setze ich sanfte, kaum spürbare Impulse über die Leine ein.
Diese dienen nicht als Korrektur, sondern als freundliche Einladung zur Orientierung:
immer sachte
niemals ruckartig
klar und ruhig
So bleibt die Leine eine Kommunikationshilfe – und kein Druckmittel.
Körpersprache und Stimmung – die unsichtbare Sprache
Auch wenn der Hund keine Stimme hören kann, sprechen wir trotzdem mit ihm:
über Mimik
über Gestik
über eine entspannte Körperhaltung
Hunde nehmen unsere Stimmung sehr genau wahr. Ruhe, Freundlichkeit und Motivation übertragen sich auf den Hund – genauso wie Anspannung oder Ungeduld.
Taubheit als Chance für neue Wege
Die Arbeit mit einem tauben Hund macht deutlich:
Leinenführigkeit ist nicht nur eine Technik, sondern eine emotionale Verbindung.
Taubheit ist kein Hindernis, sondern eine Einladung, auf neue Art zuzuhören – mit Augen, Händen und Herz.
Fazit:
Mit Blickkontakt, feiner Leinenführung und positiver Ausstrahlung entsteht ein harmonisches Miteinander – ganz ohne Worte, aber voller Verständnis.
Hast du ähnliche Erfahrungen oder Erlebnisse? Schreib uns gern 😊Liebe Grüße die Ursel vom HundeTrainerTeam