Click for Blick - mobile Hundeschule

Click for Blick - mobile Hundeschule Burkhard Franke Hundepsychologe Coach für Mensch & Hund Tierkommunikation & schamanische Heilarbeit

01/06/2025

📮 Er hat jahrelang die Post zu Heinrichs Haus gebracht – und als niemand sonst kam, kam er. ❤️🐾

Als Heinrichs Besitzer verstarb, landete dieser treue Hund im Tierheim Leipzig – verwirrt, trauernd und allein.
Doch Heinrich wurde nicht vergessen.
Thomas, der langjährige Postbote für Heinrich und seinen verstorbenen Besitzer, war über Jahre Teil ihres Alltags.
Er hatte gesehen, wie Heinrich als Welpe heranwuchs – und als er hörte, was passiert war, fuhr er sofort zum Tierheim und adoptierte ihn.

Heute lebt Heinrich wieder in einem Zuhause voller Liebe – bei jemandem, der ihm vertraut ist und sich wirklich kümmert. 🌸🐶
Diese Geschichte zeigt: Manchmal tragen Helden keine Umhänge – sondern eine Posttasche.

Und manchmal klopft die zweite Chance einfach an die Tür.
Solche Erlebnisse sind der Grund, warum ich weiterhin an die Güte der Menschen glaube – und an das besondere Band zwischen uns und unseren Tieren. 🐕❤️

22/05/2025

Jörg 3

(Das schöne Leben)

Der Morgen begann ruhig. Sonnenlicht schob sich durch die Gardinen, und Jörg öffnete langsam die Augen. Doch heute war es kein schwerer, abwartender Blick. Er gähnte, streckte sich ausgiebig, dann schüttelte er sich. Der Tag lag vor ihm – und er fühlte sich gut. Stabil. Irgendwie... angekommen.

Er folgte Herrchen in die Küche, wie jeden Tag. Es war noch still im Haus, aber in Jörg kribbelte bereits die Vorfreude. Auf den Spaziergang. Auf Gerüche. Auf Geräusche. Auf das Leben da draußen.

Als Herrchen zur Leine griff, blieb Jörg ruhig sitzen. Keine Nervosität, kein Drang zu springen. Er wusste: Es ging gleich los, und das reichte. Er wurde nicht überfordert, er wurde nicht getrieben. Und das machte alles einfacher.
Die Tür öffnete sich. Draußen war die Welt wie immer – bunt, lebendig, unvorhersehbar. Und doch war etwas anders. Jörg war anders.

Schon nach wenigen Metern kam der erste Reiz. Ein Vogel flatterte direkt vor ihnen aus einem Gebüsch. Früher wäre Jörg zusammengezuckt, hätte vielleicht in die Leine gesprungen, instinktiv, überfordert. Heute blieb er stehen. Sein Körper spannte sich kurz an, er schaute dem Vogel hinterher – und blickte dann zu Herrchen. Kein Ziehen. Kein Chaos. Nur ein Moment des Beobachtens. Und ein gemeinsames Weitergehen.
Ein paar Minuten später bogen sie in einen Weg, den Jörg besonders mochte. Dort standen oft Mülltonnen mit interessanten Gerüchen, und manchmal bellten Hunde hinter den Zäunen. Und auch heute: Ein wütendes Kläffen, plötzlich, laut. Ein Hund sprang gegen den Zaun, kaum fünf Meter entfernt.
Jörg blieb stehen. Seine Ohren zuckten, sein Herz schlug schneller. Kurz stellte sich sein Fell leicht auf. Aber dann – atmete er durch. Kein Gegenbellen. Kein panisches Ziehen an der Leine. Er wich nicht zurück. Und er ging auch nicht nach vorn. Er stand einfach da, schaute. Und dann... schaute er zu Herrchen.
Und Herrchen – der lachte leise. Nicht aus Spott. Sondern aus Stolz. Er beugte sich leicht zu Jörg, kraulte ihn kurz am Hals. „Gut gemacht, mein Junge“, sagte er.

Jörg verstand die Worte nicht, aber die Geste. Und sie war wie eine warme Decke, die ihn umhüllte. Er drehte sich langsam vom Zaun weg und ging weiter. Kein Zittern. Keine Angst. Nur Gelassenheit.

Je mehr Tage so vergingen, desto mehr wurde aus Jörg nicht nur ein Hund, der ruhig blieb – sondern ein Hund, der wieder neugierig wurde. Der stehen blieb, um sich eine flatternde Plastiktüte anzusehen, ohne sie gleich jagen zu wollen. Der fremden Menschen mit leicht wedelnder Rute begegnete, statt mit Zurückhaltung.

Eines Tages begegnete ihnen ein Radfahrer, schnell und laut. Das hätte ihn früher nervös gemacht. Aber diesmal war es anders. Jörg wich leicht zur Seite, ließ ihn passieren – und ging weiter, als wäre nichts gewesen. Ohne Worte. Ohne Ruck. Ohne Befehl.
Er hatte gelernt, mit der Welt zu leben, weil man ihm Raum gelassen hatte, sie selbst zu begreifen.

Und sein Herrchen hatte gelernt, dass Vertrauen nicht durch Kontrolle entsteht – sondern durch Zutrauen. Durch echtes Sehen. Durch Anerkennung dessen, was da ist, nicht durch den Versuch, etwas daraus zu formen.

Jörg war jetzt ein Hund, der seinen Platz gefunden hatte – nicht, weil man ihn ihm zugewiesen hatte, sondern weil man ihn selbst suchen ließ. Und das hatte alles verändert.

22/05/2025

Jörg 2

Das neue Training

Die Tage nach dem letzten Training in der alten Hundeschule waren seltsam still. Jörg verhielt sich unauffällig, bewegte sich vorsichtig im Haus, beobachtete viel. Seine Bewegungen waren klein geworden. Nicht, weil er nichts mehr wollte – sondern weil er Angst hatte, wieder etwas falsch zu machen.

Doch dann, ganz allmählich, begann sich etwas zu verändern. Nicht schlagartig, sondern leise, fast unmerklich – so wie der Wind, der erst kaum spürbar durchs Gras streicht, bevor man merkt: Jetzt wird es wieder warm.

Eines Morgens fuhren sie nicht zur gewohnten Hundeschule. Stattdessen bog Herrchen mit ihm in eine ganz andere Richtung ab. Es roch nach Wald, nach Erde, nach Freiheit. Und dort wartete ein anderer Mensch. Einer, der sich ruhig bewegte, nicht laut sprach, nicht viel forderte. Der Jörg erst einmal nur anschaute. Nicht prüfend. Nicht kritisch. Sondern neugierig, offen. Wie jemand, der wirklich verstehen will.

Und dann geschah etwas Seltsames: Dieser Mensch sprach mit Herrchen – und sagte Dinge, die klangen, als hätte er in Jörgs Herz geschaut. Dass Jörg kein Hund sei, der Grenzen testen wolle. Dass er kein Rudelführer sei, kein Draufgänger. Dass er einfach nur Sicherheit suche, Nähe, Orientierung. Kein Machtspiel, kein Raumkampf. Nur Geborgenheit.

Jörg stand ruhig daneben, als der neue Trainer das sagte. Und für einen kurzen Moment hob er den Kopf. Weil er etwas spürte. Ein leises „Ja“. Genau das.

Von diesem Tag an war vieles anders.

Sein Mensch – Herrchen – veränderte sich. Nicht grundlegend. Aber in der Art, wie er mit Jörg sprach. Wie er ihn ansah. Wie er mit ihm ging. Plötzlich war da mehr Geduld. Weniger Druck. Wenn Jörg stehen blieb, um zu schnüffeln, wartete Herrchen manchmal einfach ab. Wenn Jörg etwas gut gemacht hatte, kam ein Lob. Ein echtes, warmes Lob. Manchmal ein freundliches Wort, manchmal ein Leckerchen, manchmal ein Streicheln. Nichts davon war laut oder groß – aber für Jörg war es wie Sonnenlicht.
Er begann, Dinge zu wagen. Nicht, weil man es von ihm verlangte. Sondern, weil er durfte. Er durfte schauen, sich bewegen, ausprobieren. Er durfte Fehler machen – ohne dass jemand ihn stoppte, blockte oder an der Leine ruckte. Stattdessen lernte er, indem er beobachtete. Wenn er neben Herrchen ging und dabei nicht zog, bekam er ein Lächeln. Wenn er sich ruhig setzte, wurde er gestreichelt.

Und mit der Zeit verstand Jörg. Nicht durch Kommandos oder Regeln. Sondern durch Erfahrung. Durch Vertrauen. Er kombinierte das, was er wahrnahm, mit dem, was gut tat – und entwickelte daraus ganz von selbst Verhaltensweisen, die auch seinem Menschen gefielen.

Er begann, sich sicher zu fühlen. Nicht, weil ihm jemand sagte, was richtig war. Sondern weil er es selbst herausfinden durfte. Das machte ihn stolz – auch wenn Hunde kein Stolz kennen, wie Menschen ihn meinen. Es war eher ein inneres Leuchten. Ein „Ich darf ich sein – und das ist gut so“.

Sein Blick wurde klarer. Sein Gang aufrechter. Er war kein Schatten mehr, der sich leise durchs Leben schlich. Sondern ein Hund, der mittendrin war. Der sich zeigen durfte. Der lernen durfte. Der leben durfte.

Wenn er heute in seinem Körbchen lag, dann mit einem tiefen Atemzug. Nicht aus Erschöpfung, sondern aus Zufriedenheit. Sein Herz war ruhig. Sein Körper entspannt. Seine Gedanken, soweit ein Hund Gedanken hat, wanderten nicht mehr um die Frage: Was darf ich? – sondern fühlten sich leicht an.
Manchmal sah er Herrchen an – einfach so – und bekam ein Lächeln zurück. Dann wusste Jörg: Jetzt ist alles richtig.
Sein Leben war nicht perfekt. Aber es war seines. Es war lebenswert.

Wie es mit Jörg weitergeht erfahrt Ihr im dritten Teil…

06/04/2025

Iris

Ein neues Leben - Ein neues Gefühl

Iris war ein Mischling mit einem weichen, braunen Fell und traurigen Augen, die zu viel gesehen hatten. In ihrem alten Leben war sie oft von Männern angeschrien worden. Manche hatten sie geschubst, gezwickt und getreten. Andere hatten grob an ihrer Leine geruckt. Es gab keine Sicherheit, keinen Trost – nur laute Stimmen, schnelle Bewegungen und diese ständige Bedrohung, die eine lähmende Angst zur Folge hatte.

Jedes Mal, wenn ein Mann näherkam, zog sich ihr Magen zusammen. Ihre Beine wurden zittrig, doch gleichzeitig spannte sich ihr Körper an wie ein gestraffter Bogen. Dann bellte sie laut und aggressiv. Es war aber keine offensive Aggressivität, die sie bellen ließ, sondern Panik – ein verzweifelter Versuch, Abstand zu Männern zu schaffen. Männer bedeuteten Gefahr. Immer.
Als sie in ihrem neuen Zuhause einzog, änderte sich vieles. Das Haus war ruhig und die Stimme ihres Frauchens war weich, ihre Hände waren vorsichtig und von ihnen ging keine Gefahr aus.
Aber auch hier kamen manchmal Männer. Besucher, Freunde oder Handwerker. Und immer wieder dasselbe: Iris bellte und zog sich zurück. Und sie knurrte manchmal. Das Herz pochte ihr bis in die Ohren. Würde jetzt wieder ein Tritt oder ein Zwicken kommen?

Nein, denn ihr neues Frauchen war anders. Sie schimpfte nicht. Stattdessen hielt sie dieses kleine Ding in der Hand – einen Klicker, wie Frauchen es nannte. Und jedes Mal, wenn Iris kurz still war, nur für einen Moment, kam dieses Klick! – gefolgt von einem Stück Käse oder einem Stück Wurst. Iris war verwirrt. Doch das Geräusch klang angenehm, es versprach etwas Gutes. Ein angenehmes Gefühl kam auf. Nach und nach stellte sich bei dem Klick ein Gefühl der Sicherheit ein.

Dann passierte etwas Neues: Andere Männer kamen, aber diesmal saßen sie ruhig, redeten leise. Iris war auch ruhig. Und trotzdem - Frauchen klickte – Klick! – und es gab ein Leckerli. Iris fühlte bei der Anwesenheit der Männer die Angst wie immer, ja. Aber sie fühlte auch etwas anderes. Dieses angenehme Gefühl, dieses Sicherheitsgefühl, das durch das Klickgeräusch ausgelöst wurde, begann, das Gefühl der Angst zu verdrängen.

Mit der Zeit geschah etwas mit Iris. Ihre Gefühle veränderten sich nachhaltig. Der Anblick eines Mannes löste nicht mehr sofort diese Angstwelle aus. Stattdessen hörte sie innerlich schon den Klick! und erwartete etwas Gutes. Sie begann, ihre Reaktionen zu ändern. „Vielleicht ist es doch nicht gefährlich.“ Ihr Blick wurde weicher und irgendwann stand, lag oder saß sie ruhig da, wenn sie Männern begegnete, beobachtend, aber ohne die überwältigende Angst.

Was blieb, war ein neues Gefühl – nicht unbedingt Vertrauen, noch nicht. Aber Sicherheit. Männer waren nicht mehr das Schlimmste, was passieren konnte. Sie waren manchmal sogar der Beginn von Käse und Wurst und dem Gefühl, das ihr sagte: Alles ist gut.

Iris Angst war nicht vollständig verschwunden. Aber sie war auf einem neuen Lebensweg. Und das Leben, das sie jetzt führte, fühlte sich besser an als das alte Leben. Ihr Leben machte ihr nun viel mehr Freude. Endlich …

15/01/2025

Aggression durch falsches Konfliktmanagement? Warum man dem Hund manchmal Raum geben muss, ohne „Räume zu verwalten“ 😉

Hunde sind in ihrer Grundstruktur keine Lebewesen, die Konflikte aktiv suchen, sondern diesen eigentlich möglichst aus dem Weg gehen. Natürlich gibt es Hunde, die erlernt oder auch durch falsche Zucht ein anderes Verhalten zeigen können. Das kommt aber seltener vor, als man denkt. Darum gehen wir hier vom mehrheitlichen Fall aus, dass Hunde Auseinandersetzungen eher vermeiden. Und das bieten sie uns auch immer selbst an. Wir müssen es nur wahrnehmen und verstehen. Wenn wir also jetzt bei einer sich anbahnenden Begegnung feststellen, dass unser Hund unsicher wird, zur Seite oder nach hinten ausweichen möchte, um dem fremden Hund nicht zu nahe zu kommen, sollten wir ihm das Ausweichen ermöglichen. Wir sollten ihm den Erfolg gönnen, mit der Strategie des Ausweichens keinen Konflikt aufkommen zu lassen. Auf keinen Fall sollten wir unseren Hund zwingen, sich diesem Konflikt zu stellen oder nah an dem Fremden vorbeizugehen. Das würde das erfolgreiche deeskalierende Verhalten nicht zum Erfolg kommen lassen und er müsste eine andere Strategie ausprobieren, um der in seinen Augen bedrohlichen Situation zu begegnen. Und das kann dann mangels Raum durchaus auch mal Aggression sein. Klar, es könnte auch eine Unterwerfung sein oder vermeintliches Spielverhalten (was hier aber keines ist, sondern eine Demonstration der Friedlichkeit). Aber eben auch Aggression ist möglich. Warum sollte man diese Gefahr eingehen, wenn ein Hund uns mit dem Wunsch auszuweichen signalisiert, welche Strategie er bevorzugt? Und nein, ein Hund wird nicht unsicher oder ängstlich, wenn er nicht ständig Konflikte durchleben muss. Ganz im Gegenteil. Der Erfolg der von ihm gewählten Strategie verleiht ihm Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen fördert letztlich die Ausgeglichenheit und die Fähigkeit, mit diversen Situationen umzugehen.

Wenn er die Wahl hat, wird der Hund immer die Strategie wählen, die für ihn am ungefährlichsten ist. Und bei Erfolg wird sein Selbstvertrauen gestärkt.

15/01/2025

Soziales Lernen bei Hunden - Lerntheorie Kognitivismus praktisch angewandt

Eine in meiner Praxis bewährte Strategie ist es, den Hund beobachten zu lassen, wie andere mit einer vermeintlich bedrohlichen Situation umgehen, ohne dabei aggressiv zu werden.

Ein Beispiel:

Ein Hund hat fremde Hunde als unangenehm und gefährlich abgespeichert, vielleicht weil eine Fehlverknüpfung entstanden ist durch eine falsche, gewaltsame Erziehung bei der Begegnung mit anderen Hunden. Alle Hunde werden seitdem als bedrohlich angesehen. Der Hund möchte sich nun diese potenziellen Gefahren vom Leib halten und hat erfolgreich die Strategie angewendet, sich laut bellend und mit aggressivem Gehabe in deren Richtung zu wenden. Man kann hier natürlich jetzt anderes Verhalten konditionieren. Zusätzlich kann man aber für kognitivistisches Lernen Folgendes machen: Man lässt den Hund in einiger Entfernung beobachten, wie für ihn wichtige Menschen an fremden Hunden vorbeigehen. Er muss dann von einer dritten Person gehalten werden in einem Abstand, wo er noch nicht aggressiv auf andere Hunde reagiert, aber dennoch eine gute Übersicht hat.
Nun beobachtet er, dass sein Mensch nah an fremden Hunden vorbeigeht und ihm nichts passiert. Man lässt ihn wirklich nur beobachten, etwa zehn bis fünfzehn Minuten täglich, über mehrere Wochen. In der Zwischenzeit werden echte Begegnungen mit unbekannten Hunden auf ein Minimum reduziert.
Natürlich kann er Hundekumpels treffen, aber ein Zusammentreffen mit fremden Hunden, die nah vorbeigehen, sollte möglichst vermieden werden. Dazu muss man sich vielleicht für eine Zeit in Gegenden begeben, wo nur wenige Hunde unterwegs sind.

Der Hund soll durch Beobachtung lernen, dass es für seine Menschen ungefährlich ist, an anderen Hunden vorbeizugehen. Wenn man das jetzt einige Wochen gemacht hat, fängt man an, dem Hund wieder Hundebegegnungen zu ermöglichen an derselben Stelle, wo er zuvor seine Menschen bei Begegnungen beobachten durfte. Bestenfalls arrangiert man dieses Zusammentreffen und achtet darauf, dass der »Dummy-Hund«, der entgegenkommt, gelassen reagiert. So simpel diese wenig aufwendigen Trainingsschritte klingen, so effektiv ist diese Methode – wenn man eben diese mehreren Wochen Geduld übt. Nach einer internen Statistik in meiner hundepsychologischen Praxis führt diese Vorgehensweise nach vier Wochen bei achtzig Prozent der Fälle zu einer deutlich geringeren Aggressivität bei Hundebegegnungen. Wie bereits erwähnt, gibt es gute Ansätze aus dem Bereich des Behaviorismus. Aber der kognitivistische Ansatz ist ebenfalls ein erfolgreiches und ergänzendes Mittel, um der Aggressivität bei Hundebegegnungen entgegenzuwirken.

12/01/2025
20/11/2024

**SOS für Gina: Ein Aufruf zur Unterstützung**

Gestern kam völlig überraschend ein Notfall zu uns - die fast 16-jährige Jack-Russell-Hündin Gina. Ihr Frauchen musste vor einigen Tagen ins Krankenhaus, und die Familie wollte die kleine Oma nicht aufnehmen. So wurde sie ersgmal in der Wohnung zurück gelassen und 1x täglich versorgt. Als Hauptfrund wurde die Inkontinenz genannt, man wolle sich den Pakettboden nicht versauen.Traurigerweise stand sogar eine Euthanasie im Raum.
So etwas macht uns unfassbar traurig und so konnten wir nicht anders als sie zu uns zu nehmen.

Gina ist blind, taub und hat deutlich Rückenschmerzen und scheint ebenfalls schon etwas dement.
Sie benötigt dringend medizinische Versorgung und Schmerzmittel wegen ihrer möglichen Spondylose. Die Ausstattung, die sie mitbrachte, ist unzureichend, und auch das Futter entspricht nicht ihren Bedürfnissen. Zudem braucht sie ein passenden Mantel für die kalte Jahreszeit und viel menschliche Zuwendung.

In den knapp 24 Stunden bei uns haben wir erkannt, dass Gina nicht inkontinent ist, sondern einfach Aufmerksamkeit und regelmäßige Spaziergänge benötigt, um stubenrein zu sein.

Unsere Mission: Gina soll eine faire Chance auf ein glückliches Leben bekommen. Sie verdient es nicht, eingeschläfert zu werden, nur weil sie nicht mehr in das Leben passt.

Daher brauchen wir dringend Unterstützung! Wir suchen Paten und freuen uns über jede Spende, um die anfallenden Tierarztkosten zu decken.

Wenn du eine Patenschaft übernehmen möchtest oder anderweitig helfen kannst, schreibe uns eine Nachricht oder kontaktiere uns unter [email protected]

Gemeinsam können wir Gina eine bessere Zukunft ermöglichen! 💕🐾

26/10/2024

Von aggressiven Hunden durch „positives“ Hundetraining…

Aggressives Verhalten bei Hunden entsteht nicht durch eine „zu freundliche“ oder auf positiver Verstärkung basierenden Erziehung. Tatsächlich zeigen zahlreiche Studien, dass gerade aversive Trainingsmethoden, die auf Strafen basieren (wie Leinenruck oder körperliche "Korrekturen"), das Risiko für aggressives Verhalten erhöhen.

Aversive Techniken, wie das Bestrafen eines Hundes für unerwünschtes Verhalten, unterdrücken oft nur kurzfristig das Verhalten. Langfristig haben sie jedoch oft schwerwiegende negative Folgen wie erhöhte Angst, Meideverhalten und sogar Aggression gegenüber Menschen und anderen Hunden. Untersuchungen zeigen, dass Hunde, die mit harschen Methoden erzogen wurden, ein höheres Risiko haben, Aggressionen zu zeigen, im Vergleich zu Hunden, die mit positiver Verstärkung trainiert wurden.

PJH Dog Training
https://www.pjhdogtraining.com/blog-1-1/positive-reinforcement-vs-aversive-training-techniques-on-dog-behavior-insights-and-implications

Faithfully Yours Dog Training
https://fydogtraining.com/training-tips/aversive-dog-training-methods-the-fallout-and-why-it-matters

Eine Studie fand heraus, dass Hunde, die mit aversiven Techniken trainiert wurden, deutlich häufiger aggressives Verhalten gegenüber Familienmitgliedern und Fremden zeigten:

A Different Dog
https://www.adifferentdog.co.uk/uploads/5/5/4/4/55440423/effects_of_aversives_-_scientific_review.pdf

Im Gegensatz dazu führt positive Verstärkung, bei der gewünschtes Verhalten durch Belohnungen wie Leckerlis, Lob oder Spiel verstärkt wird, zu einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Hund und Besitzer und verringert die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens deutlich.

AVSAB
https://avsab.org/wp-content/uploads/2021/08/AVSAB-Humane-Dog-Training-Position-Statement-2021.pdf

AVMA
https://www.avma.org/javma-news/2021-11-01/veterinary-behaviorists-no-role-aversive-dog-training-practices

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aggressives Verhalten eher durch aversive, bestrafungsbasierte Trainingsmethoden verursacht wird und nicht durch eine freundliche oder positive Erziehung. Positive Verstärkung ist sowohl für das Wohl des Hundes als auch für den Trainingserfolg die effektivste und humanste Methode.

Das Zusammenleben von Mensch und Hund und das gegenseitige Lernen durch Anpassung ist vielfältig und lässt sich durch verschiedene Lerntheorien beschreiben. Wenn ich einem Hund aber direkt etwas beibringen möchte, was ich als Mensch für wichtig halte, sollte ich den Weg der positiven Verstärkung wählen. Also über Belohnungen für das Verhalten, was ich für richtig erachte. Die aktuellen Studien weisen eindeutig darauf hin, dass dadurch weniger Aggressionen beim Hund entstehen als bei unfreundlicher Ausbildung durch Strafen.

09/10/2024
19/09/2024

Gina

Gina öffnete müde ihre Augen. Irgendwie steckte ihr die Ruhe der Nacht noch in den Gliedern, aber wie es für Hunde überhaupt und ihre Rasse im Besonderen üblich ist, hielt sie sich nicht lange mit dem Wachwerden auf, sondern war direkt für die Abenteuer des Tages bereit. Wie immer ließ Frauchen sie nach dem Aufstehen direkt in den Garten, wo sie sich lösen konnte und danach im Haus ihr Frühstück genießen. Schon während des Frühstücks kam in ihr die Vorfreude auf den üblichen, anschließenden Spaziergang auf. Raus, bewegen, Energie abbauen, die Welt sehen und erkunden, über fremde Markierungen pi***ln und der Nachbarkatze wieder mal erklären, wem dieses Revier gehört. Nämlich ihr und ihrem Frauchen. Diesem supertollen Frauchen, das immer für sie da war.

Wenn sie vor lauten Geräuschen Angst hatte, wenn ihr irgendwelche Menschen bedrohlich vorkamen. Frauchen war immer dieser Fels in der Brandung, auf den sie sich verlassen konnte. Hinter der sie sich in diesen Angstmomenten verstecken konnte, die immer ein beruhigendes Wort oder eine streichelnde Hand für sie hatte. Sie und Frauchen, sie waren in Ginas Augen einfach ein unschlagbares Team.

Die Vorfreude auf den spannenden Morgenspaziergang stieg. Klar, es war etwas ärgerlich, dass Frauchen ihr immer beim Spaziergang dieses Geschirr anzog und sie dann an der kurzen Leine hielt, sodass sie kaum vorankam und auch kaum schnell genug die wichtigen Markierungen erreichen konnte, die in der Nacht überall am Wegesrand neu gesetzt wurden. Aber egal, sie musste nur etwas mehr an dieser wirklich kurzen Leine ziehen, wobei sie auch gut die Energien einsetzen konnte, die sie so am Morgen hatte, um die Markierungen zu erreichen, um in die Richtung der Nachbarskatze zu springen oder andere unbekannte, aber in ihren Augen wichtige Reize zu untersuchen. Manchmal rief Frauchen zwar etwas Komisches, wenn Gina gezwungen war, etwas mehr an der Leine zu ziehen, um die Reize oder Gerüche zu erreichen oder einfach das für ihre Rasse typische Energielevel etwas abzubauen. Manchmal blieb Frauchen auch stehen oder versuchte, sie in eine andere Richtung zu ziehen. Aber letztlich funktionierte es für Gina immer, den erkannten Geruch oder Reiz zu erreichen oder zumindest zu verfolgen, was auch schon ein gutes Gefühl brachte.

Klar, manchmal fragte sie sich irgendwie, warum sie denn an der kurzen Leine in der Nähe von Frauchen gehalten wurde. Eine etwas längere Leine, sodass sie leicht die Markierungen rechts und links vom Wegesrand erreichen konnte, hätte ja schon gereicht, damit sie nicht so oft und stark ziehen müsste. Aber gut, wie immer nahm sie Frauchens Entscheidung in Sachen Leine, Geschirr etc. einfach so hin. Frauchen war ja das tollste Lebewesen, das sie kannte. Sie vertraute ihr einfach. Es hatte alles seine Richtigkeit, was Frauchen so machte.

Der Napf leerte sich inzwischen zusehends. Noch einmal mit der Schnauze richtig hineinlangen, einmal schlucken, das war es. Jetzt schnell zur Tür und mit Frauchen zum geliebten Gassigang. Mit all den Abenteuern, die auf die beiden warten würden. Gina war so voll mit Hormonen der Vorfreude, dass sie aufgeregt vor der Tür stand und sprichwörtlich „mit den Hufen scharrte“. Dann kam Frauchen. Seltsamerweise legte sie ihr an dem Tag kein Geschirr an, sondern ein Halsband. Gina wunderte sich zwar, nahm es aber so hin, obwohl sie dieses Halsband gar nicht mochte. Wenn sie das umgelegt hatte und ziehen wollte, war das sehr unangenehm. Ihr wurde dann immer schwindelig, so, als ob ihr jemand die Luft zum Atmen nehmen würde. Aber komischerweise hörte sie deshalb nicht mit dem Ziehen auf, sondern so etwas wie ein innerer Drang sagte ihr, dass sie weiterziehen müsse. Jetzt nicht mehr, um die Geruchsmarke zu erreichen, sondern eher, um irgendwie von diesem unangenehmen, ja bedrohlichen Gefühl durch das Halsband wegzukommen. Sie wusste selbst nicht, warum sie das tat, was sie in diesen Situationen tat. Da waren die Vorfreudehormone, die Außenreize, die es zu erreichen gab, und mit dem Halsband noch diese Angst, zu ersticken. Alles zusammen veranlasste sie zu einem noch stärkeren Ziehen als sonst schon mit Geschirr.

Naja, Hauptsache raus, das Halsband überstehe ich auch noch. So, oder so ähnlich könnte man sicher übersetzen bzw. in menschliche Worte fassen, was sie kurz vor dem Gassigang empfand.
Und nun, nachdem Halsband und die kurze Leine angezogen waren, ging es los. Raus aus der Tür, schnell um die Ecke. Auf den üblichen Weg, den sie immer morgens gehen. Als sie um die Ecke gingen, stand da aber ein Mann, bei dem Frauchen mit ihr anhielt. Gina mochte Menschen und freute sich immer, mit ihnen in Interaktion zu treten. Aber warum gerade jetzt? Wo sie so von Hormonen und Energie geflutet war? Gina wollte an dem Mann vorbei und rein ins tägliche Abenteuer. Doch Frauchen blieb stehen und hielt sie ganz kurz an der Leine.

Gina musste warten, als Frauchen sich mit dem Mann unterhielt. Das gefiel ihr verständlicherweise nicht. So voller Vorfreude und Tatendrang hatte sie sich so auf den Gassigang gefreut. Aber wieder einmal akzeptierte sie, was Frauchen machte. Sie setzte sich zu Frauchen und dem fremden Mann, während diese miteinander sprachen. Zwar schaute sie Frauchen währenddessen mit ihren treuen, dunklen Augen an, wartete aber geduldig, bis es endlich losgehen konnte. Sie kannte das ja schon. Frauchen blieb nicht selten bei Menschen stehen und redete mit diesen dann immer etwas für Gina Unverständliches. Gina hatte dabei ihre Impulse und ihren inneren Drang nach Bewegung unter Kontrolle. Nur wenn es dann endlich weiterging, wurde ihr Verlangen danach, zu den interessanten Dingen auf ihrem Weg zu ziehen, immer größer.

Nur war heute alles anders. Frauchen beendete nicht einfach das Gespräch mit dem Fremden. Sie gab ihm Ginas Leine. Das verwunderte Gina sehr, noch mehr allerdings die Tatsache, dass Frauchen einige Meter von Gina und dem Fremden wegging. Gina schaute ihr verwundert hinterher und wollte ihr folgen. Der Fremde hielt die Leine, die jetzt auf Zug war, weil Gina leicht in Richtung Frauchen zog. Dann sprach er Gina freundlich an. Er lockte sie, in seine Richtung zu kommen. Gina warf noch einen fragenden Blick zu Frauchen, entschloss sich dann aber, zum Fremden zu gehen. Schließlich waren Menschen ja immer nett zu ihr gewesen und sicher wollte der nette Fremde ihr ein paar Leckerchen geben. Sie drehte sich also um und trottete langsam zum Fremden. Der drehte sich aber dann um und ging los, Gina an der Leine. Die verwunderte und etwas verunsicherte Gina ging mit. Sie folgte ihm vorsichtig, ging nicht zu schnell, weil sie nicht wusste, was das Ganze sollte. Der Mann ging sehr langsam, und trotz Vorsicht und auch von ihrer Seite langsamen Tempos, schloss sie zum Mann auf, hatte ungefähr sein Bein erreicht, ohne es zu überholen. Plötzlich drehte sich der Mann um und stellte sich vor Gina. Diese konnte nicht schnell genug reagieren und knallte mit ihrem Kopf direkt vor das Knie des Mannes.

Verdutzt blieb sie stehen. Es war sicher nur ein Versehen des Mannes. Menschen können ja manchmal so ungeschickt sein… Der Mann sagte nichts weiter, teilte ihr mit einem freundlichen Streicheln o. Ä. auch nicht mit, dass es unbeabsichtigt war und er „entschuldigte“ sich nicht. Er ging einfach weiter in die vorher eingeschlagene Richtung. Wieder recht langsam. Und er forderte Gina auf, ihm zu folgen. Was sie auch tat. Sicher würde der Mann ihr doch irgendwann ein Leckerchen geben und nett zu ihr sein.

Doch was passierte? Als sie zu ihm aufschloss, passierte wieder das Gleiche. Sie war gerade beim Bein des Mannes angekommen, ohne ihn zu überholen. Schon drehte er sich wieder blitzschnell um, verstellte ihr den Weg und starrte sie dabei bedrohlich an. Langsam kam in Gina ein Gefühl des Unwohlseins auf. Und es ging weiter so. Immer wieder forderte der Mann sie auf, mit ihm in eine Richtung zu gehen, und immer wieder stellte er sich abrupt in ihren Weg, wenn sie nur zu ihm aufgeschlossen hatte. Gina war nun völlig verunsichert und wollte dem Mann nicht mehr folgen, weil er für sie nun eine Bedrohung darstellte, der sie lieber aus dem Weg gehen wollte. Sie folgte also nicht mehr der Aufforderung des Mannes, ihm zu folgen, sondern blieb dort stehen, wo sie war, und versuchte dann sogar vorsichtig, sich in eine andere Richtung zu bewegen. Plötzlich spürte sie dabei aber einen stechenden Schmerz im Halsbereich, der sich bis in den Rücken ausbreitete. Der Mann hatte sehr kräftig an der Leine geruckt. Sie wusste wieder nicht, warum. Sie wollte sich doch nur von ihm wegbewegen, weil er inzwischen sehr bedrohlich auf sie wirkte. Aber egal was sie machte – ihm folgen, wenn er in eine Richtung ging, oder von ihm weggehen. Auf alles folgte etwas, das unangenehm bis schmerzhaft war. Sie war insgesamt nun stark verunsichert und folgte dem Mann jetzt und blieb immer etwas hinter ihm, um zu verhindern, dass er sich wieder ruckartig umdrehte und eventuell sein Knie an ihrem Kopf landete. Sie war jetzt sehr angespannt und erschrak immer sehr stark, wenn der Mann irgendeine Bewegung machte oder stehen blieb. Sie fürchtete immer eine Reaktion. Der Mann schien sich darüber zu freuen, dass sie so verunsichert hinter ihm herlief.

Gina verstand das alles nicht. Und sie wunderte sich auch, dass Frauchen das alles mit ansah. Ihr Frauchen, dieses wundervolle Frauchen, das sie so liebt und die immer für sie da ist. Oder ist sie das gar nicht, kann man Frauchen am Ende gar nicht vertrauen? Ginas Verunsicherung schien sich immer mehr auszubreiten...

Als der Mann endlich weg war, verbrachte Gina einen merkwürdigen Tag. Zwar ging Frauchen noch wie gewohnt mit ihr Gassi, und der Tag verlief eigentlich wie immer. Gina war aber sehr zurückhaltend und ruhig, auch die Gassigänge an sich und die lebhafte Erkundung der Umwelt waren ihr an dem Tag nicht mehr wichtig. Sie schlich eher neben Frauchen her, ohne große Freude. Sie konnte auch in den Ruhephasen des Tages nicht wie sonst immer entspannen und viel schlafen. Sie lag bis tief in die Nacht wach und konnte ihr aufgewühltes Inneres irgendwie nicht richtig beruhigen, bis sie dann vor Erschöpfung einschlief.

Gina öffnete müde ihre Augen. Irgendwie steckte ihr der kurze Schlaf noch in den Gliedern, und wie es für Hunde überhaupt und ihre Rasse im Besonderen überhaupt nicht üblich ist, hielt sie sich sehr lange mit dem Wachwerden auf. Sie wollte nicht in den Tag starten. In ihr stieg ein schlechtes Gefühl auf. Ein Gefühl, dass beim Gassigang wieder dieser Mann wartet...

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Am Twenger 2b
Seesen
38723

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Dienstag 08:30 - 18:00
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