04/12/2021
❌❌ BITTE TEILEN ❌❌
⚠️ Bruno sucht Endstelle ⚠️
Rasse: Franz./Engl. Bulldogge
Geschlecht: männlich
geboren: 07/2018
kastriert: ja
Bei Vermittlungsanzeigen von Vierbeinern und bei Datingprofilen von Zweibeinern stehen ja eigentlich die positiven Eigenschaften an erster Stelle. Negative Eigenschaften werden nicht genannt, beschönigt oder zum Schluss genannt.
Bei Bruno würde ich gerne mal diese Regel außer Kraft setzen, um nicht die falschen oder unpassenden Leute beim Lesen des, zugebenermaßen extrem langen, Vermittlungstextes am Schluss zu enttäuschen. Der Vermittlungstext ist extrem ausführlich und sollte alle Fragen zu Bruno beantworten. Falls am Ende des Textes jedoch noch offene Fragen bleiben, könnt ihr mir gerne eine Nachricht schreiben. Wenn ein Interessent nicht bereit ist einen so langen Text zu lesen, ist er automatisch nicht der richtige Mensch für meinen Bruno. Man muss sich Zeit für ihn nehmen, ihn verstehen und ihn gern haben.
Bruno hatte in der Vergangenheit mindestens 4 Beißvorfälle. Mindestens einer davon war mit schwerer Beschädigung (Oberschenkel). Einmal wurde er von der Polizei aus seinem Zuhause rausgeholt.
Bruno ist KEIN Anfängerhund!
Dieser Absatz mag nun zu der Schlussfolgerung verleiten, dass es sich um einen unberechenbaren Hund handele, der Menschen nicht sonderlich mag. Genau das Gegenteil ist der Fall und ich werde euch im Laufe dieses Vermittlungstextes genaue Einblicke in sein Wesen geben. Bruno bindet sich extrem schnell und ist dann ein extrem zuverlässiger Hund.
Mir gegenüber ist er ein verschmuster und loyaler Hund.
Das große ABER folgt zugleich:
Er möchte verstanden werden, braucht einen ruhigen Alltag, ruhigen Hundeführer und klare Regeln. Im Tierheim, in tierheimähnlichen Einrichtungen mit hohem Lärmpegel und Besucherverkehr wird er schnell unruhig, ist gestresst und sein Geduldsfaden ist deutlich kürzer als in einer ruhigen Umgebung.
Ich betreue Bruno nun schon seit 8 Wochen als ehrenamtliche Pflegestelle und verfasse diesen Vermittlungstext nach bestem Wissen und Gewissen.
Bruno ist nicht geeignet für Menschen, die bei der Hundeerziehung mit straffen Befehlen und Korrekturen arbeiten. Bruno ist nicht geeignet für jegliche Art des Hundesports. Er ist nicht geeignet für lange Wanderungen. Letzteres nicht auf Grund seiner Physis, sondern weil er schlichtweg keine Lust auf lange Wanderungen hat. Er ist ein eher fauler Hund mit wenig Geduld.
Bruno ist ein maximaler Dickkopf, der die Sinnhaftigkeit von Vielem hinterfragt. Er sieht keinen Sinn in Zirkus-Kunststückchen und auch nicht in mehrfachen Richtungswechseln. Wenn man Bruno Befehle ausführen lässt, die er für nicht sinnhaft empfindet, kann er in manchen Situationen sich unwohl fühlen, Stressanzeichen aussenden oder steif werden und somit den Besitzer vorwarnen. Missachtet man jegliche körpersprachlichen Signale von ihm, geht er einen Schritt weiter und fängt an das Bein zu klammern mit den Pfoten. Missachtet man auch dieses Signal, kann er anfangen das Bein zu rammeln. Missachtet man auch dieses Signal oder behandelt ihn in dieser oder ähnlichen Situation unfair, grob oder hektisch, kann nicht ausgeschlossen werden, dass er beißt. Bei mir war er in keiner Zeit in einer Situation, in der er beißen wollte. Dies setzt aber auch voraus, dass er mir vertraut und eine gewisse Bindung aufgebaut hat.
Wenn er keine fairen Grenzen oder bei seinem Besitzer keine Sicherheit bekommt, zieht er wie ein Ochse an der Leine und lässt den Pseudoboss raushängen. Mit Druck kommt er nicht klar und diesen sollte er auch nicht in seinem künftigen Zuhause als Lösung seiner Unsicherheit bekommen.
Bruno ist ein Hund, der sich von selbst orientiert und orientieren bzw. absichern MÖCHTE, wenn er einer Person vertraut. Bietest du ihm Hilfe an, nimmt er diese dankend an.
Bruno kann zwar allein bleiben (egal ob im Garten oder im Haus), ihr solltet aber nach einer Übernahme mehrere Tage Eingewöhnung einplanen. Bei mir hatte Bruno anfangs nachts geheult wie ein Babywolf. Zwar sehr leise, dies kann aber Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus stören.
Nach der Eingewöhnungszeit war Bruno bei mir bzgl. Alleinbleiben völlig unauffällig. Weder im Haus, noch im Garten jault oder bellt er, wenn kein Grund dazu besteht. Wenn ich in Sichtweite bin, reagiert er auf fremde Menschen auch am Gartenzaun interessiert, aber gelassen.
Im Adoptionsvertrag wird ausdrücklich hinterlegt, dass sowohl das zugehörige Tierheim, als auch ich als Pflegestelle, ein dauerhaftes Tragen des Maulkorbs in den ersten 1-2 Wochen empfehlen. Dies gilt sowohl für das Gassigehen, als auch für die Zeit im Haus und Garten. Damit möchten wir weder euch als Interessenten oder den Hund ärgern, wir möchten nur sicher gehen, dass eine gefahrfreie Eingewöhnung für alle Seiten gegeben ist.
Im Alltag trägt er bei mir keinen Maulkorb, wenn er seinen gewohnten Ablauf hat. Das Vorstellen von neuen Personen sollte IMMER mit einem Maulkorb erfolgen. Mit mir als Support hat er zwar nie aggressiv auf neue Menschen reagiert, sondern stets interessiert und etwas stürmisch bis hin zu völlig desinteressiert, aber er ist auch kein Hund, der sonderlich routiniert im Kennenlernen fremder Personen ist.
Bruno hatte in der Vergangenheit einen Kreuzbandriss, welcher operiert wurde. Zusätzlich hatte er mal einen eingeklemmten Nerv, welcher mit Schmerzmitteln behandelt wurde. Beides ist nur der Vollständigkeit erwähnt. Sein Gangbild ist für eine Bulldogge fantastisch. Er läuft sehr sauber und geschmeidig und hat keinerlei bekannte gesundheitliche Probleme bezüglich der Gelenke, Muskeln oder Sehnen. Er hat leichte O-Beine, welche aber im Alltag keinerlei Einschränkung darstellen.
Falls der neue Besitzer eine OP- oder Krankenversicherung abschließen möchte, müsste man sich vorab informieren, ob dies trotz der Vorerkrankung (Kreuzband) möglich ist.
Schmerzmittel benötigt er keine, regelmäßige Physio ebenfalls nicht. Bei kalter Witterung ist er für einen Bulldoggen-Mix äußerst robust. Ein Mantel ist bei Schnee und starkem Regen zwar ratsam, aber nicht zwingend notwendig.
Bei Kälte sollte man seine schlecht behaarten Ohrränder eincremen, was er kennt und problemlos mitmacht.
Bzgl. der Fütterung sollte auf getreidehaltiges Futter verzichtet werden. Zum Einen hat er eine leichte Gluten-Unverträglichkeit, zum Anderen wirkt er etwas unruhiger, wenn er zu energiehaltiges Futter erhält.
Bei mir frisst er Rohfleisch und Nassfutter vom Huhn und Rind und verträgt dieses hervorragend. Als Futterzusatz bekommt er bei mir PetDolor (bekommen bei mir alle Bulldoggen vorsorglich für die Gelenke). Ich habe Bruno bei mir einmal alternativ entgiftet und kleinere Mengen Zahnstein entfernt.
Kauartikel jeglicher Art liebt und verträgt er sehr gut. Bei extrem breiten Kauartikeln ist Vorsicht geboten, da der kleine Gierschlund versucht sehr große Stücke abzuschlucken.
Getrocknete Hühnerbeine, gedörrtes Hühnerfilet, Pansen oder Rinderkopfhautstangen sind jedoch ganz nach seinem Geschmack und werden gut vertragen.
Bruno hat aktuell absolutes Idealgewicht. Er hat bei mir ein wenig abgenommen und hat zusätzliche Muskulatur aufgebaut. Ich würde mich freuen, wenn der neue Besitzer ebenfalls darauf achtet, dass sein Körperbau so ausgeglichen bleibt.
Bezüglich der Fütterung ging das Tierheim davon aus, dass Bruno eine Futteraggression aufweist. Dies konnte bei mir vor Ort widerlegt werden. Mir gegenüber zeigt er keinerlei Futteraggression - weder bei seinem Hauptfutter, kleinen Leckerli oder Kauartikeln.
Und jetzt kommt das ABER: In einem tierheimähnlichen Umfeld versucht er gezielt Vorgänge zu seinem Vorteil zu manipulieren, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Dies bedeutet, dass er beim hektischen Einsammeln von Futternäpfen zum Bedrängen neigen kann, um mehr Zeit mit seinem Pfleger/Besitzer als Vorteil zu erlangen. Bei mehrmaligem Wegnehmen von seinem Futternapf kann er zubeißen.
Mir gegenüber hatte er dieses Verhalten nie gezeigt. Jedoch sei betont, dass meine Hunde alle in Ruhe fressen dürfen. Ich nehme Näpfe während dem Fressen nicht weg und fasse nicht in den Napf.
Bruno ist an der Leine bei einem entspannten Hundehalter bzgl. Artgenossen absolut idiotensicher, wenn man dies so nennen kann. Er verfügt über eine außergewöhnlich gute Nervenfestigkeit bei Kontakt zu (fremden) Hunden an der Leine und bleibt auch bei Fehlverhalten absolut tiefenentspannt.
Bei mir habe ich Bruno NIE ein einziges Mal aggressiv ggü. einem Artgenossen erlebt. Er war stets zwischen interessiert und freundlich, unsicher und freundlich bis unsicher und zurückhaltend.
Bei läufigen Hündinnen ist er etwas aufdringlich, lenkt nicht um und zeigt keinen Übersprung. Bei Korrektur durch die läufige Hündin bleibt er ebenfalls freundlich.
Bei mir zeigt Bruno ggü. Ziegen, Schafen, Hühnern und Rindern keinerlei auffälliges Verhalten. Er ist auch mit diesen Tieren gelassen, desinteressiert bis interessiert und freundlich - auch wenn Dynamik rein kommt.
Katzen würde er beim Gassigehen vermutlich jagen, wenn diese flüchten.
Ein eigener Garten ist nicht zwingend nötig. Bruno ist eher ein Wohnungshund. Ich würde mich jedoch freuen, wenn er in seinem künftigen Zuhause einen eigenen Raum zur Verfügung hat, in dem er stundenweise absolute Ruhe genießen kann. Trubel, ständig wechselnden Besuch und Partys hasst er. Er ist nicht geeignet für Menschen, die einen stressigen Alltag und einen großen Freundeskreis haben.
Wo sehe ich Bruno in der Zukunft?
Ich würde mich riesig freuen, wenn Bruno auf diesem Wege einen alleinstehenden Mann, einen Mann mit einer Partnerin oder einem Partner als Gefährten finden würden.
Kleine Kinder sollten keine im Haushalt sein. Ich habe zwar in den vergangenen 8 Wochen keinerlei aggressive Tendenz ggü. Kindern bei ihm gesehen, jedoch möchte ich auch keine Garantie übernehmen, dass er bei dem Trubel, den kleine Kinder mitsichbringen, glücklich ist. Es würde ihn definitiv stressen und Stress ist Gift für ihn.
Kinder ab 16 Jahren wären gut mit ihm vereinbar.
Mit Frauen hat Bruno kein grundlegendes Problem, jedoch sei an dieser Stelle klar betont, dass Bruno mit Männern deutlich schneller warm wird und schneller vertraut. Ich möchte für ihn nicht irgendein Zuhause finden, in dem er VIELLEICHT glücklich ist, sondern er soll es so angenehm wie möglich haben.
Die Ansprüche von Bruno sind denkbar gering. Er möchte jeden Tag einen vollen Napf, ein paar Streicheleinheiten, 2 bis 3 Gassirunden mit 15-30 min um den Block und ein bisschen Zeit zusammen im Garten mit seinem Menschen, den er gern hat. Er braucht keine Sonderwürste und freut sich auch nicht sonderlich über besondere Ausflüge oder Orte.
Für Bruno ist es am Wichtigsten, dass sein Herrchen dabei ist. Er liebt Streicheleinheiten im Zuhause, wie auch beim Gassigehen. Jedoch nur durch seine Bezugsperson.
Nun klingt die Beschreibung ja nicht sonderlich positiv und der ein oder andere Leser fragt sich mit Sicherheit, welche Gründe es denn überhaupt gibt Bruno zu adoptieren:
Bruno ist ein unverfälscht ehrlicher, anspruchsloser, fauler und loyer Geselle und er wird ein Freund für's Leben, wenn du ihn fair und auf Augenhöhe behandelst. Er wird zuverlässig an deiner Seite sein, egal ob du gerade gute oder schlechten Zeiten durchlebst. Seine einzige Bedingung ist, dass du ihn verstehst und fair behandelst. Dann ist er dein Freund auf Lebzeit. Im Alltag hat er viele witzige Eigenschaften, die dich zum Schmunzeln bringen werden. Zum Beispiel hat er einen regelrechten Autofetisch. Sobald er ein Auto sieht, schenkt er nur diesem Auto Beachtung und prüft, ob irgendwo eine Türe offen ist. Er würde übrigens auch in fremde Autos einfach reinspringen, wenn man ihn nicht daran hindert. Er ist ein absolut lässiger Begleiter beim Autofahren. Beim Autofahren schläft er entweder in lässiger Pose oder beobachtet ein wenig die Umgebung und hat dabei den Blick eines grimmigen Opas, der aus dem Küchenfenster schaut und kritisch prüft, ob irgendwelche Sittenstrolche den Müll nicht korrekt trennen.
Der neue Besitzer erhält von mir als Pflegestelle Folgendes:
- Kostenlose telefonische Beratung
- Kostenlose Betreuung im Notfall (Krankheit, Unfall)
- Nach Terminabsprache kostenloses Training bei mir vor Ort
- Kostenlose Zusammenführung mit einem Zweithund bei mir vor Ort
- Finanzielle Unterstützung im Notfall (Operation o.ä.)
- 2 passende Maulkörbe
- Halsband, Geschirr, Führleine, Schleppleine
- Körbchen
Klingt zwar wie eine Verkaufsanzeige, seine Vermittlung ist jedoch für mich eine Herzensangelegenheit. Derjenige, der ihn adoptiert, bekommt von mir nicht nur in der Eingewöhnungsphase Unterstützung, sondern auch danach.
Da ich Bruno sehr gerne habe, wird im Adoptionsvertrag auf meine Person ein sogenanntes "Vorkaufsrecht" vermerkt. Dies bedeutet, dass Bruno unter KEINEN Umständen an eine dritte Person vermittelt, verschenkt oder verkauft werden darf.
Dies bedeutet auch, dass ich von meinem Recht Gebrauch machen würde ihn zurückzuholen, falls erhebliche Bedenken an einer tierschutzkonformen Unterbringen, gesundheitlichem Zustand oder sonstigen nicht zumutbaren Umständen bestehen.
Dies bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Bruno jederzeit bei mir (und nur bei mir!) abgegeben werden kann, falls sich persönliche, wohnliche, finanzielle oder andere Umstände erheblich ändern.
Für mich ist Bruno nach über einem Jahrzehnt ehrenamtlicher Tierschutzarbeit der vorerst letzte Pflegehund und ich wünsche mir nichts Sehnlicher als ihn in einer passenden Endstelle zu sehen.
Wenn Interesse an Bruno besteht, muss ausdrücklich ein langsames Kennenlernen und ein mehrfacher Besuch stattfinden, um für beide Seiten sicherzustellen, dass das Deckelchen gefunden wurde.
Der Adoptionsvertrag wird mit dem Tierheim auf meine Empfehlung geschlossen. Ich persönlich verzichte auf eine Schutzgebühr. Diese ist jedoch an das Tierheim zu bezahlen.
Im EU-Heimtierausweis steht unter Rasse, dass es sich um einen OEB-Boxer-Mix handelt. Ich habe mir von einer anerkannten Gutachterin eine Zweitmeinung eingeholt und auch sie sieht in Bruno einen Französische Bulldogge / Englische Bulldogge Mischling. Die französische Bulldogge dominiert im Phänotyp. In manchen Bundesländern ist für das Anmelden einer OEB ein phänotypisches Gutachten nötig. Dieses kann in Schriftform gerne in diesem Fall von der Gutachterin erstellt werden.