19/04/2024
Liebe Tierbesitzer, aus aktuellem Anlass die Bitte, auf einen konsequenten und durchgängigen Zeckenschutz bei Ihrem Hund zu achten!
Leider haben wir nun auch die ersten Fälle von Babesiose, fälschlicherweise auch Hundemalaria genannt, gehabt; einer der beiden Hunde befindet sich nun in stationärer Aufnahme in einer Berliner Klinik. Die Uniklinik hat laut eigener Aussage derzeit täglich mindestens einen Babesiosefall.
Babesien sind Einzeller, die über die Auwaldzecke (s. Bild unten) übertragen werden, sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten, von Säugetieren und zerstören sie dadurch.
In der Vergangenheit spielten Babesien vorwiegend als Reisekrankheit (Mitbringsel aus Südeuropa) eine Rolle, der Klimawandel jedoch ermöglichte ein Heimischwerden der Wiesen- oder Auwaldzecke nach und nach auch in Deutschland.
Hunde, die sich mit Babesien infizieren, bekommen meist 1-3 Wochen nach der Infektion hohes Fieber, sind inappetent und apathisch. Die Schleimhäute im Maul und an den Augen werden blass und der Urin verfärbt sich rötlich oder bräunlich.
Über die Zeit können sich die Schleimhäute auch gelblich verfärben: durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen wird Blutfarbstoff, das Hämoglobin frei, dessen Abbau über eine gelbe Zwischenstufe, Bilirubin, erfolgt.
Schwere Fälle von Babesiose können beim Hund zu Nierenversagen und zum Tod führen.
Bei einem Verdacht auf Vorliegen einer Babesiose können die Parasiten per Blutuntersuchung nachgewiesen werden, mikroskopisch und/oder per PCR.
Therapiert wird mit dem Wirkstoff Imidocarbum. Leider gibt es derzeit in Deutschland immer noch kein zugelassenes Medikament, viele Tierarztpraxen und auf jeden Fall alle Berliner Kliniken haben das über internationale Apotheken beziehbare Medikament "Carbesia" mit dem genannten Wirkstoff aber, aufgrund der mittlerweile hohen Fallzahlen, ständig vorrätig.
Wirksame und lückenlose Zeckenprophylaxe bei Ihrem Hund sollte trotzdem an erster Stelle stehen!
Einen parasitenfreien Sommer wünscht Ihnen
Ihre Tierarztpraxis am Amalienpark