05/07/2025
Ich habe es bei meiner Juna ja auch bereits etliche male gemacht mit Erfolg. Aber man muss tatsächlich schauen, dass das Mikrobiom vom Spender zu dem des Empfängers passt. Demnach wäre ein vorheriges Dysbioseprofil immer von Vorteil. Es kann wie bei meiner Juna einmal geschehen auch zu Unverträglichkeiten kommen.
Kottransplantation, auch als fäkale Mikrobiota-Transplantation bezeichnet, ist genau das, wonach es klingt. Hierbei wird mit dem Kot eines gesunden Spendertieres das gesunde, sehr diverse Mikrobiom auf einen erkrankten Hund übertragen.
Das gastrointestinale Mikrobiom besteht aus Billionen Bakterien, Pilzen und Protozoen. Es ist für die Gesundheit unserer Patienten von elementarer Bedeutung und hat viele Funktionen, so moduliert es das Immunsystem, unterstützt die Immunabwehr, wahrt die Darmbarriere, ist für die Verdauung von Nährstoffen sehr wichtig und reguliert verschiedene Stoffwechselfunktionen.
Die Zusammensetzung des Mikrobioms wird durch Faktoren wie Ernährung, Krankheiten und insbesondere die Einnahme von Medikamenten, vor allem Antibiotika, beeinflusst. Ein Ungleichgewicht der Mikroorganismen, auch als Dysbiose bezeichnet, tritt häufig bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen auf. In solchen Fällen kann die Kottransplantation eine effektive Möglichkeit sein, die mikrobielle Vielfalt im Darm wiederherzustellen. Wichtig ist eine gute Auswahl der Spendertiere. Diese sollten gesund sein, einen guten Ernährungszustand und Charakter haben und keine Medikamente, insbesondere keine Antibiose, erhalten. Das Mikrobiom der Spendertiere wird genau untersucht. Um eine potentielle Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, werden sie außerdem auf übertragbare Krankheiten getestet. Die Durchführung der Kottransplantation ist unkompliziert, wird gut toleriert und erfolgt in der Regel am wachen Patienten. Mittels Sonde wird der vorbereitete Spenderkot dem Empfänger rektal appliziert. Anschließend sollte der Patient möglichst nicht direkt Kot absetzen.
Wir setzen Kottransplantationen sowohl bei akuten als auch bei chronischen Magen-Darm-Symptomen ein und erleben damit große Erfolge.