Hundeschule "Im Biet"

Hundeschule "Im Biet" Hundeschule in 75242 Neuhausen, Enzkreis
Faires Hundetraining, Verhaltenscoach

Wer Lesestoff braucht: bitte sehr. Mal wieder großartig geschrieben von Kollege Thomas Riepe
17/08/2025

Wer Lesestoff braucht: bitte sehr. Mal wieder großartig geschrieben von Kollege Thomas Riepe

Raumverwaltung in der Hundeerziehung – ein gefährlicher Trend ohne wissenschaftliche Basis

In der Hundeszene taucht in den letzten Jahren immer häufiger der Begriff „Raumverwaltung“ auf. Was zunächst harmlos klingt, ist in der Praxis oft nichts anderes als eine neu verpackte Form von Einschränkung, Einschüchterung und Machtausübung – ohne wissenschaftliche Belege für Wirksamkeit oder Vorteil gegenüber anderen, tierschutzgerechteren Methoden.

Was Befürworter behaupten

Befürworter von Raumverwaltung empfehlen, dass der Mensch „den Raum kontrollieren“ solle – etwa indem er den Hund körperlich blockiert, ihm bestimmte Zonen (Türrahmen, Sofa, Küche) verwehrt oder durch gezielte Präsenz zum Ausweichen zwingt. Das soll angeblich „Führung“ zeigen, dem Hund „Respekt beibringen“ und unerwünschtem Verhalten vorbeugen.
Das Problem: Für diese konkrete Trainingsidee gibt es keine belastbaren, peer-reviewten Studien. In der Fachliteratur taucht der Begriff nicht als eigenständiges Konzept auf. Die positiven Effekte, die Anhänger sehen, sind meist schlicht das Ergebnis von Management und Wiederholung – nicht einer geheimnisvollen „Raumtheorie“.

Individualdistanz ist nicht Raumverwaltung

Oft wird Raumverwaltung mit Individualdistanz verwechselt.
Die Individualdistanz ist in der Ethologie klar definiert: Es ist der Abstand, den ein Tier zu einem anderen einhalten möchte, bevor es ausweicht oder droht. Sie ist beziehungs- und situationsabhängig, nicht starr – und sie beschreibt keine vom Menschen willkürlich „beanspruchte“ Zone.
Raumverwaltung dagegen ist in der Regel ein einseitig aufgezwungener Eingriff, der nicht auf gegenseitigem Verständnis beruht.

Alte Dominanzmythen in neuem Gewand

Das Konzept, Verhalten über Raumkontrolle zu steuern, erinnert stark an überholte Dominanz- und Rudeltheorien: „Wer den Raum kontrolliert, führt das Rudel.“
Die Wolfsforschung hat längst gezeigt, dass Wölfe in freier Wildbahn nicht in starren Alphastrukturen leben, sondern in Familienverbänden. Hunde sind zudem keine „abgemilderten Wölfe“, die nur auf Raumkontrolle reagieren. Fachgesellschaften warnen vor solchen Denkmodellen, weil sie zu unnötigen Konflikten führen und dem Tierwohl schaden.

Die Risiken: Stress, Frustration, Aggression

Wenn Raumverwaltung als „körperliches Blocken“, „Druck aufbauen“ oder „den Hund wegschicken“ umgesetzt wird, handelt es sich um eine aversive Methode.
Die Forschung zu aversiven Techniken ist eindeutig:
Erhöhter Stress: messbar z. B. durch höhere Cortisolwerte.
Mehr Aggression: Hunde, die konfrontativ trainiert werden, zeigen signifikant häufiger aggressives Verhalten gegenüber Menschen.
Schlechtere Lern- und Bindungseffekte: Belohnungsbasiertes Training erzielt nachhaltigere Ergebnisse, ohne negative Nebenwirkungen.
Kurz gesagt: Auch wenn der Hund scheinbar „Respekt“ zeigt, lernt er in Wirklichkeit oft nur zu meiden – und das unter Stress. Das kann zu Frustration und langfristig zu mehr Problemverhalten führen.

Verhalten folgt Emotionen – nicht Raumgrenzen

Verhalten wird nicht durch imaginäre Raumlinien gesteuert, sondern durch Emotionen, hormonelle Prozesse und Lernerfahrungen.
Hormone wie Cortisol oder Adrenalin beeinflussen Stress- und Fluchtverhalten.
Oxytocin, das bei positiven sozialen Interaktionen ausgeschüttet wird, fördert Bindung und Kooperationsbereitschaft.
Wer Verhalten nachhaltig verändern will, muss an Emotionen und Motivation ansetzen – nicht an der künstlichen Kontrolle von Wegen und Flächen.

Fazit

Raumverwaltung ist kein moderner Durchbruch in der Hundeerziehung, sondern eine altbekannte Methode in neuem Anstrich – ohne wissenschaftliche Fundierung. In der Praxis ist sie oft nichts anderes als Einschüchterung und Einschränkung, mit potenziell negativen Folgen für das Wohlbefinden des Hundes.
Wer tierschutzgerecht trainieren will, setzt auf belohnungsbasiertes Lernen, klare Kommunikation, positives Emotionsmanagement und echtes Verständnis für den Hund – nicht auf Machtspiele um den Raum.

Quellen

American Veterinary Society of Animal Behavior (AVSAB): Position Statement on the Use of Dominance Theory in Behavior Modification of Animals
Mech, L. D. (1999). Alpha status, dominance, and division of labor in wolf packs. Canadian Journal of Zoology, 1196–1203.
Scientific American / New Yorker: Populärwissenschaftliche Aufarbeitungen des Alpha-Mythos.
Vieira de Castro, A. C., et al. (2020). Does training method matter? Evidence for the negative impact of aversive-based methods on companion dog welfare. PLOS ONE, 15(12): e0225023.
Herron, M. E., et al. (2009). Survey of the use and outcome of confrontational and non-confrontational training methods in client-owned dogs. Applied Animal Behaviour Science, 117(1-2), 47–54.
Hiby, E. F., et al. (2004). Dog training methods: their use, effectiveness and interaction with behaviour and welfare. Animal Welfare, 13, 63–69.
Overall, K. L. (2013). Manual of Clinical Behavioral Medicine for Dogs and Cats. Elsevier.
Nagasawa, M., et al. (2015). Oxytocin-gaze positive loop and the coevolution of human–dog bonds. Science, 348(6232), 333–336.
Hall, N. J., & Wynne, C. D. L. (2012). The canid genome: behavioral geneticists’ best friend? Genes, Brain and Behavior, 11(1), 89–98.

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24/07/2025

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Wir machen im August Sommerpause. Einzeltrainings für Neukunden sind erst wieder im Oktober möglich. Bei Interesse trotzdem ein Email schicken, dann gibts einen Platz auf der Warteliste.

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Wir machen Ferien und wünschen Euch allen eine schöne Weihnachtszeit. Kommt gut ins Neue Jahr und passt auf Eure Hunde auf! Vom 17.12.24 - 6.1.25 werden Emails und Anrufe nicht beantwortet.

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20/10/2024

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