05/09/2025
Trainingsmethoden – Veraltet – Unpassend – Gefährlich🧐
Das Wirrwarr im Hundetraining.
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Mehr und mehr Vorfälle von Hunden die Menschen oder Hunde angreifen oder sogar töten! Ein gefährlicher Trend der immer häufiger die letzten Monate an die Öffentlichkeit kommen. Hundetrainer die online zeigen wie man angeblich Hunden das bellen mit nur einem Kommando abtrainiert oder noch besser, ihn am besten jede Freiheit lässt. Denn einschränken, verwalten oder dem eigenen Hund einfach mal Grenzen aufsetzen sind nicht gewünscht. Doch was ist richtig und welche Methoden machen Sinn?!
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Die Unterschiede der Ausbildungs,- und Trainingsmethoden sind enorm und kaum noch zu überblicken. Dank Social Media kann jeder seine Meinung äußern, der schon mal einen Hund hatte. All diese Informationsquellen können gefährlich sein, wenn man nicht differenziert. Auch bei uns kommt es gehäuft vor, dass völlig verhaltensgestörte Hunde ins Coaching kommen die bereits mehreren Hundeschulen besucht haben und dort mit besorgniserregenden Methoden trainiert wurden. Teilweise sogar in die Aggression "trainiert" wurden. Viele Hundebesitzer wurden mit der Aussage abgespeist: "Das ist normal für die Rasse, da kann man nix machen, der ist halt aggressiv." Bitte was?!
Doch woher soll Hundebesitzer wissen was richtig und falsch ist?
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Als erstes sollte man sich mal den EIGENEN Hund ansehen und schauen, was habe ich denn da? Welche Bedürfnisse hat denn MEIN Hund, welcher Charakter steht da vor mir und in welcher Lebensphase stecken wir gerade?
In vielen Vereinen geht es meist um die sogenannte Unterordnung oder um Auslastung in Form von Agility und Mantrailing. Ob Hund es leisten kann, aufgrund von Genetik, Alter oder Rasse, spielt hierbei oft keine Rolle. Ortsgebundenes Training mit starrer Konditionierung funktioniert super auf dem Platz, im Alltag jedoch spielen diese „Übungen“ keine Rolle und haben wenig Gewicht.
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Immer wieder hört man:„das hat man früher auch so gemacht, da muss der durch, der muss mal ordentlich auf die Seite gelegt werden.“
Welpen werden mit 8 Wochen in den Zwinger gesteckt, damit sie lernen alleine zu bleiben! Von Rütteldosen, Würgehalsbändern, Schnauzengriff, Luft abdrücken oder permanenter Ausübung von körperlichem Druck....alles ist möglich.
Hauptsache der Hund hört am Ende. Doch welcher Schaden hier angerichtet werden kann, ist den Wenigsten bewusst.
Sinnloses Auftrainieren von Kommandos die in hochreaktiven Situationen helfen sollen. Viel zu oft werden Hunde verallgemeinert, denn wenn es der Schäferhund kann, dann auch die Bulldogge.
Falsch!
Die Ausbildungs,- und Trainingsmethoden haben sich die letzten Jahre stark gewandelt. Somit muss keinem Hund mehr Schmerz oder Druck zugefügt werden um Verhalten in die gewünschte Richtung zu lenken.
Wir haben also die eine Seite die durch zu viel Druck und Gewalt ausübt und dann haben wir die andere Seite...
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Der Hund darf auch keinen Fall eingeschränkt werden, eigene Räume dürfen nicht geschützt werden und schon gar nicht darf ich dem Hund sagen dass mir bestimmte Dinge gegen den Strich gehen. Heißt, Hund darf machen was er will, er wird die Unarten bestimmt lassen wenn ich ihn in meinem Bett schlafen lasse und ich nett zu ihm bin.
Ebenfalls Falsch!
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Egal welche Seite man betrachtet, beide dienen nicht dem harmonischen Zusammenleben von Mensch und Hund. Wer ernsthaft über Hunde eine Aussage treffen möchte, sollte jahrelange Erfahrung haben, wie sich Hunde prinzipiell unterhalten. Wie Rudelstrukturen funktionieren, wie verschiedene Charaktere und Rassen untereinander kommunizieren, wie Hunde überhaupt Lernen ...welche Faktoren das Lernen beeinflussen und ebenso in die falsche Richtung gehen können. Wie werden Hunde überhaupt aggressiv und wie sehen sie die Welt?! Was ist richtig und falsch im Hundeverhalten?
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Und damit ist nicht gemeint, was wir Menschen für eine Meinung von richtig oder falsch haben, sondern was in der Welt der Hunde richtig oder falsch ist. Denn wenn ich verstanden habe wie Hunde wirklich ticken, kann ich mir eine Aussage erlauben!
Nur weil Onkel Klaus mal einen Hund hatte, macht es ihn nicht zu einem qualifizierten Hundetrainer! Oder sind wir etwa alle KFZ Meister, weil wir mal eine Auto hatten?!
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Viele Meinungen, viele fachlich völlig falsche Ansätze, zu viele Informationen und fertig ist das Problem. Wir produzieren aggressive, ängstliche oder unsichere Hunde durch falschen Umgang. All dies muss nicht sein, wenn man von Anfang an fachlich und professionell angeleitet und aufgeklärt wird.
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Wichtig hierbei ist immer die Sichtweise auf den Hund zu ändern, eigene Bedürfnisse hinten anzustellen und zum Wohle des Hundes zu handeln. Auch wenn es vielen Menschen schwer fällt eigene Dynamiken und Ansichten zu ändern, ist dies der erste Schritt in eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung die auf Vertrauen und Fairness basiert.
🙂
Wir wünschen Euch ein erholsames Wochenende und einen guten Start in die neue Arbeitswoche...🐶