18/05/2024
Gerade in Lebendfalle gefangen...
Die Spitzmäuse (Soricidae) stehen unter Naturschutz und sind eine artenreiche Säugetierfamilie. Trotz der äußeren Ähnlichkeiten mit den Mäusen gehören sie nicht zu den Nagetieren, sondern zur Ordnung der Insektenfresser (Eulipotyphla). Weltweit werden mehr als 350 Arten unterschieden, von denen rund 10 auch in Mitteleuropa leben.
Sie mit Igel und Maulwurf verwandt. Ihre spitze Schnauze, die den kleinen Säugetieren ihren Namen eingebracht hat, sowie ihr Gebiss – mit einer Reihe spitzer Zähne deutlich kein Nagergebiss – machen den Unterschied und ordnen sie den Insektenfressern zu.
Der Sehsinn der Spitzmäuse ist schlecht entwickelt, bei der Beutejagd verlassen sie sich eher auf den Gehör- und insbesondere auf den Geruchssinn. Eine Besonderheit der Spitzmäuse ist, dass sie neben Fledermäusen und Zahnwalen zu den wenigen Säugetieren zählen, bei denen die Fähigkeit zur Echoortung bekannt ist.[2] Sie senden dabei eine Abfolge von hohen Quietschtönen aus, mit deren Hilfe sie ihren Lebensraum erkunden können. Unklar ist, ob die Echoortung auch zum Aufspüren der Beute verwendet wird.
Dank ihrer Krallen können sie hervorragend graben. Im Garten suchen sie dort nach Nahrung, wo es viele Insekten und Würmer gibt. Da sie dabei auch jede Menge Schädlinge vertilgen, sind sie als Nützlinge willkommen. Im Gegensatz zu Wühlmäusen fressen sie weder Wurzeln noch Blumenzwiebeln, mit ihren spitzen Zähnen knacken sie jedoch mühelos Insektenpanzer.
Sie können nicht sehr gut klettern.
Spitzmäuse haben eine außergewöhnlich hohe Stoffwechselrate. Wenn sie erschrecken, kann ihr Herz bis zu 1200 Mal pro Minute schlagen, oft kommen auch Todesfälle durch einen Schock vor. Aufgrund ihres immensen Stoffwechsels haben die Spitzmäuse einen hohen Nahrungsbedarf.
Spitzmäuse sind Fleischfresser, die sich vorrangig von Insekten und deren Larven, Regenwürmern und anderen wirbellosen Tieren ernähren. Manchmal werden auch kleine Wirbeltiere verzehrt, wobei ihnen ihr giftiger Speichel hilft, auch größere Beute zu überwältigen. Wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, stehen auch doppelt so große Beutetiere wie Wühlmäuse, Kröten oder kleine Schlangen auf dem Speiseplan.
Die Namen der bei uns vorkommenden Arten verraten ihren bevorzugten Lebensraum: Garten-, Feld-, Haus-, Wasser-, Sumpf- und Waldspitzmaus. Die Zwergspitzmaus lebt ebenso im Wald. Die Wasserspitzmaus kann hervorragend schwimmen und tauchen. Sie ernährt sich von Wasserinsekten und kleinen Fischen. Wasserspitzmäuse lähmen ihre Beute mithilfe von Giftdrüsen im Unterkiefer. Für Menschen ist das Gift ungefährlich.
Feinde der Spitzmäuse sind zum Beispiel Eulen und einige Greifvögel. Auch Wiesel oder Marder stellen ihnen nach, werden jedoch vom moschusartigen Geruch eines Sekrets, das bei Spitzmäusen von Hautdrüsen produziert wird, schnell abgeschreckt. Katzen jagen die Nützlinge zwar, fressen sie jedoch nicht.
Zwar gelten Rötelmäuse und Brandmäuse als die Hauptüberträger des Puumalavirus und Hantaanvirus, zweier Spezies des Hantavirus, in Deutschland. Andere Spezies von Hantaviren sind in den vergangenen Jahren aber auch bei Spitzmäusen sowie Maulwürfen und Fledermäusen gefunden worden. Ob diese neu entdeckten Viren für den Menschen pathogen sind, ist nicht bekannt.
Die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) könnte Überträger des Bornavirus (BoDV-1) auf andere Säugetiere sowie den Menschen sein.
[Quelle: Wikipedia und "Garten"]