09/10/2025
Die idiopathische Hyperkalzämie ist eine Erkrankung, bei der Katzen dauerhaft erhöhte Kalziumwerte im Blut aufweisen, ohne dass eine konkrete Ursache wie ein Tumor, eine Nierenerkrankung, eine Vitamin-D-Vergiftung oder eine Störung der Nebenschilddrüsen gefunden wird. Gerade in den letzten Jahren wird dieses Krankheitsbild bei Katzen häufiger diagnostiziert. Ein erhöhter Kalziumspiegel kann verschiedene Beschwerden auslösen, etwa Appetitmangel, Gewichtsverlust, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Manche Katzen trinken und urinieren auffallend viel, in schwereren Fällen kann es zu Muskelschwäche, Zittern oder auch zu Problemen an den Nieren kommen.
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung, in der die Kalziumwerte auffallen. Anschließend müssen andere mögliche Ursachen sorgfältig ausgeschlossen werden, wozu häufig bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall sowie ergänzende Hormon- und Nierenuntersuchungen notwendig sind.
Die Behandlung hängt von der Schwere der Hyperkalzämie ab. Bei leichteren Fällen genügt oft schon eine Futterumstellung auf eine spezielle Diät, die weniger Kalzium und Vitamin D enthält. Spricht die Katze darauf nicht ausreichend an, können Medikamente wie Bisphosphonate, die die Freisetzung von Kalzium aus dem Knochen hemmen, oder Glukokortikoide, die die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm reduzieren, eingesetzt werden. Liegt eine akute, stark ausgeprägte Hyperkalzämie vor, ist zunächst eine Infusionstherapie notwendig, um die Kalziumausscheidung über die Nieren zu steigern.
Die Prognose ist insgesamt recht günstig, wenn die Erkrankung erkannt und behandelt wird. Viele Katzen sprechen gut auf Diät und Medikamente an, allerdings handelt es sich in der Regel um eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Kontrolle erfordert. Wichtig sind deshalb regelmäßige Blutuntersuchungen, da eine unbehandelte Hyperkalzämie langfristig Nierenschäden oder die Bildung von Blasensteinen verursachen kann.