04/03/2025
Allergie beim Hund
Immer häufiger sehen wir in der tierärztlichen Praxis dass das Thema Allergie beim Hund zunimmt. Es kann Hunde aller Rassen betreffen, aber es gibt Rassedispositionen.
Wie kommt man überhaupt darauf, dass der Hund eine Allergie haben könnte? Anzeichen dafür sind z.B. wiederkehrende Ohrenentzündungen, vermehrter Juckreiz, vermehrtes Lecken an Pfoten, Durchfall oder auch immer wieder Probleme mit den Analdrüsen.
Wichtig ist, dass wir nicht pauschal von DER Allergie sprechen können, sondern das ganze muss etwas differenzierter betrachtet werden.
Grob gesagt, unterscheiden wir zwischen einer externen Allergie (Umweltallergie) und einer internen Allergie (in der Regel handelt es sich hierbei um eine Futtermittelunverträglichkeit). Bei der Umweltallergie unterscheiden wir zwischen ganzjährigen Allergenen (wie z.B. Hausstaubmilben, Futtermilben, diversen Schimmelpilzen, Flohspeichel usw.) und saisonalen Allergenen (in der Regel Pollen von verschiedensten Pflanzenarten).
In diesem Beitrag widmen wir uns den Umweltallergenen. Die Futtermittelunverträglichkeit ist in sich so komplex, dass wir darüber einen gesonderten Beitrag verfassen werden.
Treten die Allergiesymptome nur zu bestimmten Jahreszeiten auf, so besteht der Verdacht, dass es sich um eine Allergie gegen bestimmte Pollen oder auch eine Reaktion auf die Herbstgrasmilben handeln kann. Um der ganzen Sache auf die Spur zu kommen, ist die Nutzung eines Pollenflugkalenders hilfreich und auch die genaue Beobachtung der Umgebung. Treten die Symptome z.B. nur bei Spaziergängen in einem bestimmten Gebiet auf. Welche Pflanzenarten kommen dort vor, etc.
Beim Verdacht auf eine Pollenallergie ist es hilfreich Spaziergänge in Gebiete zu legen, wo die Belastung durch eine andere Vegetation nicht so groß ist. Betroffene Hunde sollten nicht über Grasflächen mit hohem Wuchs laufen. Des weiteren kann es hilfreich sein, den Hund nach dem Spaziergang mit einem feuchten Mikrofasertuch abzuwischen, um so einen Großteil der Pollen aus dem Fell zu entfernen.
Treten die Symptome das ganze Jahr auf, so ist die Differenzierung zwischen einer externen Allergie und einer Futtermittelunverträglichkeit nicht so ganz einfach.
Über verschiedene Fremdlabore gibt es die Möglichkeit Blutuntersuchungen auf externe Allergene durchführen zu lassen. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren und nicht zu pauschalisieren, können aber gute Hinweise für Managementmaßnahmen geben.
Bei einer Allergie gegen Futtermilben ist ein optimiertes Management der Fütterung sinnvoll. Hier ist es wichtig die Lagerung des Futters zu optimieren, ggf. hilft eine Futterumstellung auf eine andere Futterart (NICHT Sorte!). Hausstaubmilben sind prinzipiell gar nicht zu vermeiden, allerdings kann man analog zu der Hausstaubmilbenallergie Maßnahmen treffen, um die Allergenlast zu reduzieren.
Helfen alle getroffenen Maßnahmen nicht dabei dem Hund eine deutliche Linderung der Symptome und damit Verbesserung der Lebensqualität zu schaffen, so ist der Einsatz von Medikamenten notwendig. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auf das jeweilige Tier einzeln abgestimmt werden müssen. Hierzu zählen antiallergische Medikamente, die Therapie mit Antikörpern oder die Sensibilisierung. Dazu ist aber eine umfassende tierärztliche Beratung und Begleitung der Therapie unerlässlich.
Sollten Sie hierzu Fragen habe, so sprechen Sie uns gerne an.
Ihr Praxisteam.