22/02/2025
Auf den Punkt gebracht!
Auch wir nutzen qualifiziertes Personal und hochmoderne Apparaturen um Narkosen so sicher wie möglich durchführen zu können. Denn was sein muss, muss sein!
Sie haben noch Fragen? Gern erklären wir alles ausführlich.
Risikonarkosen - Angst ist keine Rechtfertigung!
In den Köpfen mancher Menschen hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass eine Vollnarkose aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht mehr durchführbar sei. Diese Aussage kenne ich von Halter:innen sowie Kolleg:innen.
Pauschal geht es natürlich nicht in erster Linie um das Alter an sich sondern die allgemeinen Erkrankungen, deren Häufigkeit ab einem gewissen Alter statistisch steigt und das Narkoserisiko erhöhen. Das Narkoserisiko kann (nach gründlicher Untersuchung) einer Risikogruppe (ASA - American Society of Anesthesiologists) zugeordnet werden. Je nach Erkrankung und Einschränkung wird dann das Narkosemanagement angepasst.
Einen gesunden Respekt vor Narkosezwischenfällen, mit dem absoluten worst case Szenario des Versterbens, sollte das medizinische Personal immer haben. Auch bei dem „einfachsten“ und schnellsten Eingriff, wie zum Beispiel der Katerkastration, kann der Patient versterben. Wenn wir uns jedoch an die Narkoseleitlinien (Link siehe unten) halten, tun wir alles dafür, dass jede Narkose sicher stattfindet und erfolgreich beendet werden kann.
Die Narkosesicherheit bedeutet einen enormen apparativen und personellen Aufwand. Für uns ist dieser Weg jedoch der einzig richtige! So trauen wir uns auch die Narkose von älteren Tieren mit Allgemeinerkrankungen zu.
Denn natürlich gibt es Tiere, deren Allgemeinzustand einen Eingriff in Vollnarkose massiv erschwert und dementsprechend risikobehaftet ist. Doch was tun, wenn dieser Eingriff notwendig ist, um dem alten und kranken Tier ein schmerzfreies (Weiter-) Leben ermöglichen zu können?! Natürlich MUSS diese Narkose stattfinden. Leider warten viele Halter:innen aus Angst viel zu lange, bis sie sich für eine Versorgung ihrer Tiere unter Vollnarkose entscheiden. Wir erleben dieses Szenario und die begleitenden Diskussionen immer wieder. Wie bereits bekannt ist, liegt uns auch die Zahngesundheit unserer Patienten besonders am Herzen. Schmerzende oder gar eiternde Zähne zu belassen, weil die Angst vor einem Narkosezwischenfall zu groß ist, ist KEINE (!) Option. Und nein, auch ein Schmerzmittel ist in solchen Fällen nicht ausreichend. Das kann jeder Mensch, der schon einmal Zahnschmerzen hatte nachempfinden.
Ihr könnt Euch sicher sein, dass wir mit größter Sorgfalt an jede Narkose herantreten und es auch für uns nichts schlimmeres gibt als einen Patienten in der Narkose zu verlieren.
Wichtig: Es ist ausdrücklich keine Option das Alter eines Tieres vorzuschieben, um einer riskanten aber notwendigen Narkose aus dem Weg zu gehen!
Link Narkoseleitlinien:https://www.dvg.de/wp-content/uploads/2024/09/21-10-12-Leitlinie_langversion_last.pdf