Mit Herz & Köpfchen widmen sich die Vetspecialists Against Dementia kurz „VAD“ der TiHo Hannover der Demenz-Forschung bei Hund & Katze mit dem Ziel, die canine und feline kognitive Dysfunktion besser zu verstehen und neue Therapien zu finden. Die VetSpecialists Against Dementia (VAD) sind eine Einheit der Klinik für Kleintiere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, die auf die Erforschung und
Therapie der felinen und caninen kognitiven Dysfunktion und ihrer Begleiterkrankungen beim Hund und bei der Katze spezialisiert ist. Unser Ziel ist es zum einen, Besitzer im Rahmen unserer Sprechstunde für Patienten mit Anzeichen auf kognitive Dysfunktion zu beraten und die Lebensqualität für ältere Tiere und ihre Menschen zu verbessern. Zum anderen wollen wir das Wissen bezüglich der Ursachen und Prophylaxe dieser Erkrankung erweitern, Therapiemöglichkeiten optimieren und neue Behandlungsansätze finden, die unseren geliebten Vierbeinern zu Gute kommen sollen. Mit unserer Forschungsarbeit erhoffen wir uns, diese neurologische Erkrankung besser zu verstehen und Erfahrungen zu sammeln, die sowohl den Tieren als auch Menschen zu Gute kommen. Gleichzeitig nehmen somit typische Alters-Erkrankungen, darunter auch degenerative Erkrankungen des Nervensystems, zu. Auch Hunde und Katzen können an Symptomen leiden, die einer Demenz beim Menschen ähneln. Diese Erkrankung wird felines oder canines kognitives Dysfunktionssyndrom genannt. Hierbei handelt es sich nicht um milde typische Alterserscheinungen wie vermehrtes Ruhebedürfnis oder nachlassendes Hörvermögen, sondern um ernsthafte Veränderungen im Verhalten, Schlaf-Wach-Rhythmus und Orientierung, die die Lebensqualität betroffener Tiere und ihrer Halter sehr einschränkt und auch voranschreitet. Da die ersten Anzeichen der Erkrankung sehr variabel sind, ebenso wie der Verlauf beim individuellen Patienten und es sich um ein sehr komplexes Krankheitsgeschehen handelt, kann die Diagnosestellung aufwändig sein und beinhaltet ausführlichen Austausch zwischen Tierhalter und Tierärztin sowie verschiedene Schritte der Ausschlussdiagnostik. Durch Veränderungen des Gehirnstoffwechsels und der Botenstoff-Level im Gehirn, Gefäßveränderungen, Entzündungen sowie Ablagerung bestimmter Eiweiße können die Nervenzellen nicht mehr richtig arbeiten und es kommt bei betroffenen Tieren zu zunehmender Verwirrung, Verhaltensveränderungen (zum Beispiel verminderte Interaktion mit den Haltern), einem gestörten Schlafrhythmus und Verlernen bekannter Kommandos. Erkrankungen anderer Organsysteme, zum Beispiel Gelenks- und Zahnerkrankungen, mindern das Befinden der Patienten zusätzlich und können die neurologischen Symptome verstärken. Neben einem hohen Alter ist zum Beispiel die idiopathische Epilepsie ein Risikofaktor und begünstigt die Entwicklung einer Demenz. Bei bestimmten Patienten kann also frühe Prophylaxe sinnvoll sein. Mittels einer Kombination aus verschiedenen prophylaktischen und therapeutischen Bausteinen kann die Lebensqualität der Patienten verbessert und das Voranschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Hierzu zählen eine Anpassung der Ernährung, verschiedene Ergänzungen (Supplemente) für den Gehirnstoffwechsel, mentale Anregung sowie in einigen Fällen Medikamente. Eine vollständige Heilung ist leider aktuell noch nicht möglich. Deshalb ist die weitere Forschung zu dieser vielschichtigen Erkrankung umso wichtiger- sowohl, um Risikopatienten früher zu erkennen, als auch, um die zugrundeliegenden krankhaften Veränderungen künftig gezielter behandeln zu können. Wir möchten Ihnen und Ihrem älteren Haustier künftig zudem noch spezialisierter zur Seite stehen und bieten
• Beratung zur Vorbeugung des kognitiven Dysfunktionssyndroms
• Beratung zur Erkennung/ Diagnose des kognitiven Dysfunktionssyndroms
• Spezialisierte Diagnostik, um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen
• Individueller Therapieplan für an kognitiver Dysfunktion erkrankte Tiere
• Zusammenarbeit mit Spezialisten anderer Disziplinen, um eine multimodale Verbesserung der Lebensqualität zu erwirken
Termine in der geriatrischen Spezial-Sprechstunde werden jeden Montag angeboten. Selbstverständlich können sie in dringenden Fällen auch außerhalb der Terminsprechstunde ihr Tier vorstellen. Als zusätzliches Angebot haben wir für Sie diese Facebook-Seite gestaltet, welche Ihnen erlaubt, sich über die Neuigkeiten und Studien der VAD zu informieren. Hierbei soll nicht nur über Studien zur felinen und caninen kognitiven Dysfunktion, sondern auch über weitere neurowissenschaftliche Studien, die bei und von uns durchgeführt werden, berichtet werden. Doch die Seite soll nicht nur als Rekrutierungsmaßnahme verstanden werden: Sie fungiert auch als Informationsquelle und bildet eine Plattform der Wissenschaftskommunikation zur aktuellen Forschungslage für Kollegen/Kolleginnen, betroffene Tierbesitzer/innen, betroffene Patientinnen & Patienten und für alle Interessierten. Mit Herz & Köpfchen widmen wir uns der Bekämpfung der Demenz zum Wohle von Tier und Mensch. Sie können uns bei der Verfolgung dieses Ziels helfen. Laufenden Studien werden auf dieser Seite aufgelistet. Lernen Sie uns kennen und kontaktieren Sie uns gerne bei Interesse!