Reitpferde - Schätzchen

Reitpferde - Schätzchen Reitpferde Schätzchen - Für Ihr Pferd das beste Plätzchen! Pferdeausbildung, Anreiten, Korrektur

Immer wieder interessant, dass bei vielen zeitgenössischen Studien zum Pferdewohl keine deutschen Institutionen mitgewir...
19/03/2025

Immer wieder interessant, dass bei vielen zeitgenössischen Studien zum Pferdewohl keine deutschen Institutionen mitgewirkt haben, obwohl wir uns doch noch immer als Vorreiter in allen Belangen rund ums Pferd verstehen.

**𝗡𝗘𝗪 𝗥𝗘𝗦𝗘𝗔𝗥𝗖𝗛 𝗣𝗨𝗕𝗟𝗜𝗦𝗛𝗘𝗗 𝗜𝗡 𝗘𝗤𝗨𝗜𝗡𝗘 𝗩𝗘𝗧𝗘𝗥𝗜𝗡𝗔𝗥𝗬 𝗝𝗢𝗨𝗥𝗡𝗔𝗟**

𝗡𝗼𝘀𝗲𝗯𝗮𝗻𝗱 𝘁𝘆𝗽𝗲 𝗮𝗻𝗱 𝘁𝗶𝗴𝗵𝘁𝗻𝗲𝘀𝘀 𝗹𝗲𝘃𝗲𝗹 𝗮𝗳𝗳𝗲𝗰𝘁 𝗽𝗿𝗲𝘀𝘀𝘂𝗿𝗲 𝗼𝗻 𝘁𝗵𝗲 𝗵𝗼𝗿𝘀𝗲’𝘀 𝗳𝗮𝗰𝗲 𝗮𝘁 𝘁𝗿𝗼𝘁

MacKechnie-Guire, R*, Williams, J.M., Nixon, J., Fisher, M., Fisher, D., Walker, V., Murray, R., Clayton, H.M

𝗢𝗽𝗲𝗻 𝗔𝗰𝗰𝗲𝘀𝘀 (read without a subscription):
https://beva.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/evj.14420

For the past four years, we have investigated the pressures beneath different nosebands when adjusted from 2.0 to 0.0 finger tightness (0.0 finger adjustment so that the noseband was touching but not compressing the skin).

Poor noseband adjustment could create high pressures that may risk pain or tissue damage. This study is a step forward in providing quantitative data relating to pressures associated with noseband type and fit when adjusted to various tightness’s.

𝗥𝗲𝘀𝗲𝗮𝗿𝗰𝗵 𝗛𝗲𝗮𝗱𝗹𝗶𝗻𝗲𝘀:

🐴No significant difference between noseband pressures when the noseband was adjusted from 2.0 to 1.5 finger tightness.

🐴Noseband pressures were highest on the mandible vs. the lateral aspect of the nasal bones.

🐴No differences were found in noseband pressures between the cavesson, flash or Swedish (crank) noseband types at 2.0 to 0.5 finger tightness.

🐴The Drop noseband had the lowest absolute nasal pressures (mandible pressures not measured) and significantly lower values than the other nosebands. We need to be mindful of the position of the traditional drop. More work needed.

🐴Noseband pressures were lower when ridden in trot, compared with when chewing a treat.

🐴Noseband pressures were cyclical (rise and fall) and not continuous – changing during the stride and the chewing cycle of the horse.

As always, this is a team effort. Thank you to our research assistants, riders, owners and horses.. Thank you to our funders, World Horse Welfare, British Equestrian, Canadian Sport Horse Association, The Worshipful Company of Saddlers and Hartpury University.

NB image taken from pilot testing and was not included in the main study. All noseband types are described in detail in the manuscript.

03/03/2025

Achtung! Neue Nummer:
0152-04926235

…und wenn diese “Schwachstelle” als im Grunde krankmachendes Reaktionsmuster auf falsches / zu schnelles Training erst e...
11/02/2025

…und wenn diese “Schwachstelle” als im Grunde krankmachendes Reaktionsmuster auf falsches / zu schnelles Training erst einmal gefestigt ist, dauert die Korrektur wirklich lange. Und je länger fehlerhaftes Training andauert und je mehr das Pferd im gesamten Körper kompensieren musste, desto langwieriger ist auch der Umbauprozess der fehlerhaften Muskulatur und das Zurückfinden in gesunde Bewegungsmuster sowie das Vertrauen in die reiterliche Einwirkung.

Aus den gleichen Gründen ist Korrekturberitt immer langwierig und komplex.

❓Der falsche Knick. Wie entsteht er? Wie sieht er aus?❓

https://youtu.be/0asz0-uXDXg

➡️Die Halsoberlinie zeigt dabei im vorderen Drittel einen deutlich sichtbaren Knick der normalerweise gleichmäßig und harmonisch gerundet verlaufenden Linie. Dieser Knick bildet dann auch meist den höchsten Punkt des Halses.
➡️Zur funktionellen Anatomie:
Die Halswirbelsäule des Pferdes ist recht beweglich, ein Pferd kann sich sowohl die Fliegen von der Brust als auch vom Rücken verscheuchen. Es kann Äpfel vom hohen Baumast oder Gräser auf der Erde zupfen. Demnach solle es doch eigentlich recht egal sein, welche Haltung man verlangt? ⚠️ Nein, es ist ein Unterschied, ob eine Haltung ganz kurz oder dauerhaft eingenommen wird!
📌 Schauen wir uns dazu die Anatomie an. Man zählt die 7 Halswirbel von vorn nach hinten. Der erste ist der Atlas, er trägt den Kopf und lässt in erster Linie das Beugen und Strecken zu, bedeutet: Beizäumung und Nase vor nehmen und die Stellung nach rechts und links, aber nur leicht, dies ist die gewünschte „Stellung im Genick“.
📌Dann folgt über ein Zapfengelenk verbunden der zweite Halswirbelkörper(HWK), der Axis. In dem Gelenk zwischen erstem und zweitem HWK ist lediglich ein Drehen möglich (im Sinne des Verwerfens), Rundung(Beizäumung) und Stellung des Halses ist wegen des Zapfengelenkes unmöglich. ⚠️
📌Erst ab dem nächsten Gelenk haben wir eine regelmäßige Biegungs- und Beugungsmöglichkeit(Rundung) des Halses.
⚠️ Der Kopf und die ersten beiden HWK bilden quasi einen Block, der erste Zwischenraum, ab dem der Hals gleichmäßig beweglich ist, ist der zwischen HWK2 und 3 und dieser Übergang bildet somit eine Schwachstelle im Bewegungssystem. ⚠️Wenn von der Reiterhand mehr Beizäumung verlangt wird, als die oberen und die unteren Gelenke leisten können, gibt diese Schwachstelle nach und bildet den sogenannten falschen Knick.⛔️ Dies gilt vor allem beim Überzäumen des Pferdes und zwar unabhängig davon, ob das Pferd das selbst anbietet oder es von der Reiterhand gefordert wird.
➡️Ursache und Folge dieses falschen Knicks ist eine sogenannte „Gefügestörung“, die Bandstrukturen in diesem Bereich geben nach, können auch dauerhaft überdehnt werden und Schäden nehmen. Die Muskulatur verkrampft, wird schlechter durchblutet, die Gelenke und die Schleimbeutel werden frühzeitig verschlissen, da sie übermäßig strapaziert werden. ⛔️
📌Die Beizäumung im Genick(zwischen Schädel und 1. HWK) ist begrenzt durch die knöchernen Gegebenheiten und die Weichteile. ⛔️Kommt ein Pferd dauerhaft hinter die Senkrechte mit der Stirn/Nasenlinie, weiter, als die Anatomie es zulässt, dann wird als erstes der Übergang zum 3. HWK nachgeben, vor allem, wenn noch zusätzlich die übrigen Halswirbel maximal gebeugt sind.
Es bildet sich der falsche Knick des Halses.
⛔️ Wir haben dann endgradige Gelenkeinstellungen. Überdehnungen, muskuläre Verspannung, Schmerz und Verschleiss und Reizungen der Schleimbeutel sind vorprogrammiert. Besonders fatal sind hierbei hohe und enge Einstellungen! Diese sollten unbedingt vermieden werden!
⚠️Bei einer hohen engen Einstellung „rastet“ das Genick knöchern ein, 2 seitliche Gelenkknorren machen dann die Stellung im Genick unmöglich. Es bleibt den Pferden dann nur übrig, sich zu verwerfen, wenn Stellung gefordert wird. Und das ist dann auch eine Schmerzreaktion! Wollt Ihr das? Sicher nicht.
⛔️Bei hoher und enger Einstellung haben wir zusätzlich eine Stauchung der Halswirbelsäule im Übergang zur Brustwirbelsäule, da hier der Winkel im Bereich des Überganges zum Brustkorb immer senkrechter wird. Scherkräfte nach unten treten auf und können zu Subluxationen führen (Verschiebungen der Wirbel gegeneinander) mit Reizung der dort austretenden Nerven. ⛔️
➡️ Was bei Korrekturpferden manchmal eine zeitlang erforderlich sein kann, ist eine etwas tiefere Einstellung, bei der das Genick nicht im höchsten Punkt steht und bei der die Pferde auch mal kurzzeitig ungewollt hinter die Senkrechte abkippen. Hierbei muss aber die Halslinie harmonisch gewölbt bleiben und es darf sich kein sichtbarer Knick bilden! Das ist bei tiefer Einstellung funktionell anatomisch weniger schlimm als bei hoher Einstellung, sollte aber auch kein Dauerzustand sein, ⛔️insbesondere das tiefe und enge „Durchstellen“, womöglich noch rechts-links ist nicht im Sinne der Lehre und bereitet den Pferden gesundheitliche und auch psychische Probleme.
❓Wie korrigiere ich nun ein Pferd, das diesen Knick schon dauerhaft zeigt? DAS ist schwierig. Bei manchen Pferden hat sich schon eine irreversible(nicht heilbare) Gefügestörung entwickelt. Viele dieser Pferde müssen erst einmal wieder lernen, dass es erwünscht ist, den Hals lang zu machen und zu dehnen.
➡️Hier ist fachlich versierte Arbeit gefragt, die sich nicht in wenigen Sätzen beschreiben lässt, ich habe dazu aber schon einmal einen längeren Beitrag verfasst. Eine erste, oft schon erstaunlich erfolgreiche Maßnahme ist das einhändig geführte Reiten. Manchmal kann sogar eine längere Reitpause mit anschließendem „Reset“ erforderlich sein.
Vorsicht bei Überzäumung, erst recht in hoher Aufrichtung!
Unten findet Ihr einen Link zu einem erklärenden Video.

Im Sinne der Pferde 🐴
Dagmar Ciolek

Stallmitarbeiter für die Wochenenden gesucht!Wer hält mir den Rücken frei?Gerne teilen!
28/01/2025

Stallmitarbeiter für die Wochenenden gesucht!
Wer hält mir den Rücken frei?

Gerne teilen!

Pferdebetrieb mit Zucht- und Ausbildungspferden in der Nähe von Schwarmstedt sucht aufgrund von...,Pferdebetrieb sucht Mitarbeiter im Stall, Minijob, Wochenendjob in Niedersachsen - Gilten

02/12/2024
03/11/2024

No draw reins (and please stop calling them “German reins”)!

22/10/2024
25/06/2024

Seitengänge gymnastisch nützen anstatt sie nur “vorzuführen”

Einleitung

Ich dachte, ich würde heute ein wenig über den Unterschied zwischen der gymnastischen Nutzung von Seitengängen und ihrer Vorführung, etwa auf einem Turnier oder in einem Schauprogramm, erzählen. Es gibt unter Dressurreitern eine allgemeine Tendenz Seitengänge immer nur wie auf dem Turnier zu reiten und sie auch immer wie ein Turnierrichter zu beurteilen. Dazu gehört auch die Neigung, Seitengänge hauptsächlich an der langen Seite zu reiten und mehr oder weniger die ganze Seite in demselben Seitengang zu bleiben.

Dagegen ist natürlich auch nichts einzuwenden, aber man kratzt damit nur an der Oberfläche des gymnastischen Potentials von Seitengängen.

Diese Lektionen wurden nicht (nur) erfunden, um die Ausbildung des Pferdes zu beurteilen, sondern sie besitzen auch sehr wertvolle gymnastische Eigenschaften, die man nützen kann, um die Balance, Geraderichtung, Geschmeidigkeit und Versammlungsfähigkeit des Pferdes zu verbessern.

Um die gymnastische Wirkung dieser Lektionen voll ausschöpfen zu können, ist es oft besser, sie nur für wenige Tritte als Teil einer zusammengesetzten Übung zu reiten, mit dem Ziel, ein bestimmtes Hinterbein mehr unter die Last treten zu lassen oder es mehr zu beugen.

Und ich habe festgestellt, dass ein geringerer Abstellungsgrad oft vollkommen ausreicht und manchmal sogar effektiver ist als die bekannten Versionen auf 3 oder 4 Hufschlägen.

Biomechanischer Hintergrund

Der Winkel der Abstellung in den echten Seitengängen hängt von der Versammlungsfähigkeit des Pferdes ab, da das Pferd sich seitlich biegen muss, um darin geradegerichtet zu sein. Je steiler die Abstellung, desto mehr muss sich das Pferd biegen und versammeln.

Die Biegung in Seitengängen entspricht der Biegung eines Kreisbogens von einem bestimmten Durchmesser. Deshalb wurde in der Spanischen Reitschule in Wien früher vor einem Schulterherein, Kruppeherein oder vor einer Traversale in der ersten Ecke der langen Seite eine Volte geritten. Die Volte hilft dabei, die Biegung herzustellen, die man für den Seitengang benötigt, was die Einleitung des Seitengangs erleichtert. Beim Übergang von der Volte in den Seitengang wird dann die Biegung beibehalten.

Schaut man sich ein Foto von einem Pferd im Schulterherein an, bei dem die Hinterbeine sich auf dem ersten Hufschlag befinden und die Vorderbeine nach innen gerückt sind, kann man nicht ohne weiteres sagen, ob es sich um den Anfang einer Volte oder um ein Schulterherein handelt. Folgt das Pferd der Richtung der Vorderbeine, ohne seine Biegung zu verändern, dann wird es einen Kreisbogen beschreiben, dessen Radius dem Grad der seitlichen Biegung entspricht.
Schaut man sich ein Foto von einem Pferd im Kruppeherein an, könnte es sich um das Ende einer Volte handeln, bei dem die Vorderbeine bereits auf dem ersten Hufschlag angekommen sind, oder um ein Kruppeherein (je nach dem Moment der Fußfolge, in dem das Foto gemacht wurde).

Je steiler die Abstellung des Pferdes im Seitengang, desto kleiner ist die entsprechende Volte. Je kleiner die Volte, desto versammelter muss das Pferd sein. Das ist vielleicht auch der Grund, warum Seitengänge in deutschen Turnieraufgaben erst in der Klasse M eingeführt wurden, da ein Schulterherein oder Kruppeherein auf 3 Hufschlägen mit einer Abstellung von ca. 33 Grad einer Volte entspricht, die unter Umständen einen höheren Versammlungsgrad erfordert, als das A oder L Pferd leisten kann.

Reitet man einen Seitengang mit einer steileren Abstellung als die Versammlungsfähigkeit des Pferdes erlaubt, dann biegt sich das Pferd nicht genügend in seinem Körper, was dazu führt, dass entweder die Hinterhand oder die Vorhand die gerittene Linie verlässt. Das Pferd wird also schief und eines der Hinterbeine tritt nicht mehr unter den Körper, sodass die Lektion ihren gymnastischen Wert verliert.

Zur Bestimmung der steilsten Abstellung, deren das Pferd fähig ist, könnte man die kleinstmögliche Volte reiten, die das Pferd auf einfachem Hufschlag ausführen kann. Pariert man mit den Hinterbeinen auf dem ersten Hufschlag zum Halten, sieht man die steilste mögliche Abstellung im Schulterherein. Pariert man mit der Vorhand auf dem ersten Hufschlag zum Halten, sieht man die steilste mögliche Abstellung im Kruppeherein.

Will man einen Seitengang mit steilerer Abstellung reiten, kann man versuchen, eine Volte zu reiten, deren Durchmesser der Biegung dieser Abstellung entspricht. Dann wird es sehr schnell offensichtlich, ob der Versammlungsgrad des Pferdes für eine Volte dieser Größe ausreicht, oder ob es dafür noch zu früh ist. Entspricht die Abstellung des Schulterhereins, das man reiten möchte, z.B. einer 6m Volte, dann braucht man ein S Pferd, um diesen Grad an Biegung und Versammlung im Trab oder Galopp bewältigen zu können. Kann das Pferd jedoch nur eine 10m Volte oder eine 12m Volte ausführen, kann es sich nicht so stark biegen, wie notwendig wäre, um auf einer 6m Volte alle vier Hufe auf den richtigen Spuren zu behalten.

Was tun mit einem weniger weit ausgebildeten Pferd?

Was tun wir nun mit einem weniger fortgeschrittenen Pferd? Man kann entweder die Seitengänge insgesamt solange verschieben, bis das Pferd sich genug versammeln kann, um ein “richtiges” Schulterherein oder Kruppeherein auf 3 Hufschlägen auszuführen, oder man riskiert, dass man das Pferd schief macht, wenn man trotzdem auf den 3 Hufschlaglinien besteht, selbst wenn es noch nicht in der Lage ist, eine Volte der entsprechenden Größe zu traben oder zu galoppieren.
Aber wie soll das Pferd die Versammlung entwickeln, wenn man nicht die gymnastischen Vorteile der Seitengänge ausnützen kann?

Es gibt eine weitere Option, und zwar sind das Seitengänge mit einer Abstellung, die dem Durchmesser eines Kreisbogens entspricht, den das Pferd korrekt ausführen kann - selbst wenn es nur ein Zirkel mit 20m oder 15m Durchmesser ist. Ich nenne diese flachen Abstellungsgrade homöopathische Dosierungen und ich habe sie im Laufe der Jahre immer mehr eingesetzt, selbst mit Pferden, die sich genug versammeln können für die regulären Seitengänge.

Seitengänge gymnastisch nutzen, anstatt sie vorzuführen

Ich bin auch schon vor Jahren davon abgekommen, Seitengänge als Selbstzweck “vorzuführen”, wie in einer Turnieraufgabe. Stattdessen verwende ich sie für gymnastische Zwecke und je nachdem, was ich erreichen möchte, brauche ich nicht unbedingt einen steilen Abstellungsgrad und ich brauche auch keine ganze lange Seite. Aus gymnastischer Sicht reicht es oft aus, die Vorderbeine oder Hinterbeine nur eine Hufbreite oder sogar eine halbe Hufbreite seitwärts zu bewegen. Worauf es ankommt, ist die korrekte Ausrichtung der Pferdebeine und die Biegung im Körper.

Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was die einzelnen Seitengänge für die gymnastische Entwicklung des Pferdes bewirken.

- Das Schulterherein kann verwendet werden, um das innere Hinterbein mehr unter den Körper zu bringen, d.h. näher an das äußere Hinterbein und näher an die Vorderbeine. Hinterbeine, die nahe aneinander vorbei treten, sind eine Voraussetzung für Versammlung, wie der Herzog von Newcastle entdeckte.

- Das Konterschulterherein kann verwendet werden, um das äußere Hinterbein (im Sinne der Reitbahn) mehr unter den Körper zu bringen. Es lenkt die Aufmerksamkeit des Pferdes auch auf den äußeren Schenkel und Zügel, und es hilft bei der Kontrolle der äußeren Schulter, sowie bei der Herstellung einer stabilen Verbindung zwischen Halsansatz und Schulter.

- Kruppeherein und Traversale können verwendet werden, um das innere Hinterbein mit Hilfe der Körpermasse von Pferd und Reiterin zu beugen. Sie lenken die Aufmerksamkeit des Pferdes darüberhinaus auf den äußeren Reiterschenkel.

- Der Renvers kann verwendet werden, um das das äußere Hinterbein (im Sinne der Reitbahn) mit Hilfe der Körpermasse von Pferd und Reiterin zu beugen. Er lenkt die Aufmerksamkeit des Pferdes auch auf den äußeren Zügel.

Alle Seitengänge mobilisieren die Hinterbeine und bringen sie sowohl näher zu einander als auch näher an die Vorderbeine. Seitengänge, in denen das Pferd GEGEN die Bewegungsrichtung gebogen ist (Schulterherein, Konterschulterherein) mobilisieren die Hinterbeine hauptsächlich in seitlicher Richtung. Seitengänge, in denen das Pferd IN die Bewegungsrichtung gebogen ist (Kruppeherein, Traversale, Renvers) mobilisieren die Hinterbeine auch in vertikaler Richtung. Sie erfordern eine stärkere Beugung des inneren Hinterbeins.

Falls Sie Seitengänge noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet haben, können Sie sie zu Fuß ausprobieren und beobachten, wie Ihre “Hinterbeine” sich dabei bewegen, welches die Last stützt und welches die Körpermasse weiter transportiert. Dann probieren Sie dasselbe im Sattel im Schritt, damit Sie Zeit haben, genau auf alle Details zu achten.

Geschmeidigkeit, Geraderichtung und Versammlung entwickeln

Ausgehend von den theoretischen Ausführungen des letzten Abschnitts kann man die gymnastischen Möglichkeiten extrapolieren, die sich aus der Kombination von Seitengängen mit einander oder aus der Kombination von Seitengängen mit Ecken, Volten und Hinterhandwendungen ergeben.

Will man ein Hinterbein mobilisieren und kräftigen, muss man es zuerst unter den Körper bringen, um es anschließend mit Hilfe der Körpermasse zu beugen. Schaut man sich die Informationen zu den einzelnen Seitengängen an, sieht man sehr schnell, dass Kombinationen von Schulterherein und Kruppeherein, Schulterherein und Traversale oder Konterschulterherein und Renvers recht nützlich sind, da Schulterherein und Konterschulterherein das innere Hinterbein im Sinne der Biegung mehr unter den Körper befördern, während Kruppeherein, Traversale und Renvers dasselbe beugen.

Kombinationen von Schulterherein und Volte oder Schulterherein und Kurzkehrtwendung sind aus demselben Grunde ebenfalls wertvoll, da sowohl die Volte als auch die Kurzkehrtwendung das innere Hinterbein beugen.
Diese Kombinationen sind oft am effektivsten, wenn man nur für eine kurze Distanz (3-6 Tritte) in den einzelnen Seitengängen bleibt und abwechselt zwischen dem Seitengang, der das innere Hinterbein engagiert (Schulterherein, Konterschulterherein), und dem Seitengang, der es beugt (Kruppeherein, Traversale, Renvers). Das ist viel effektiver als wenn man über eine lange Distanz in demselben Seitengang bleibt.

Wie bereits erwähnt, ist es nicht notwendig, Seitengänge mit steiler Abstellung zu reiten. Manchmal scheinen flache Abstellungswinkel sogar effektiver zu sein als steile. Man kann die Wirkung der Seitengänge sogar dann noch spüren, wenn ein Beobachter nicht sehen kann, dass man einen Seitengang reitet, aber Pferd und Reiter die Biegung und das stärkere Untertreten im Körper spüren.

Diese Kombinationen erlauben es, ein einzelnes Hinterbein sehr gezielt anzusprechen, sodass es geschmeidiger und kräftiger wird.

Zusammenfassung

Obwohl nichts dagegen einzuwenden ist, wenn man die Seitengänge auf 3 oder 4 Hufschlägen übt, wenn das Pferd in der Lage ist, sich entsprechend stark zu versammeln, kann man seinen gymnastischen Werkzeugkoffer erweitern, indem man das gesamte Spektrum der Abstellungswinkel von 0 Grad bis 45 Grad (4 Hufschlaglinien) erforscht. Versuchen Sie, den Winkel zu finden, der die beste Wirkung auf die Balance, Geschmeidigkeit und Geraderichtung Ihres Pferdes ausübt. Experimentieren Sie mit Seitengängen auf einer Vielzahl von gebogenen und geraden Linien. Spüren Sie die Wirkung eines Seitenganges, bei dem die Hinterbeine eine größere Distanz zurücklegen müssen als die Vorderbeine, weil sie sich auf einem etwas größeren Kreisbogen bewegen als die Vorderbeine. Und erforschen Sie die Wirkung eines Seitenganges, bei dem die Hinterbeine eine kürzere Distanz als die Vorderbeine zurücklegen müssen, weil sie sich auf einem etwas kleineren Kreisbogen bewegen.

Versuchen Sie, die verschiedenen Seitengänge aneinander zu reihen und zu beobachten, ob es eine kumulative Wirkung gibt, was Balance, Geraderichtung, Leichtheit und Durchlässigkeit angeht.

Dr. Thomas Ritter
www.klassischereitkunst.com

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