21/07/2025
Das Mähroboter, Freischneider und Co. eine erhebliche Gefahr für den Igel darstellen, wissen mittlerweile - zum Glück - sehr viele Menschen. Ebenso, dass unzählige Igel von Autos erwischt werden.
Aber was ist mit den „stillen“ Gefahren die draußen lauern 🤔 Die meisten werden unterschätzt und sind oft gar nicht bekannt!
Pools 💦
Einmal im Pool gelandet, kommt der Igel alleine nicht mehr raus. Er kann zwar gut schwimmen, aber natürlich nicht ewig. Und ohne Hilfe kommen die kleinen Stachler meist nicht mehr aus dem Pool raus. Daher: Pools nachts immer abdecken und auch tagsüber ein Brett als Ausstiegshilfe in das Becken hängen. So können unter anderem auch Insekten wieder aus dem Pool krabbeln, welche wiederum eine wichtige Nahrung für den Igel darstellen.
Netze 🕸️
Egal ob Fußballtor-Netz, Vogelschutznetz oder Fischernetz. Wir hatten bereits alles im Angebot. Jungtiere waren in den Netzen oft bereits verendet. Bei anderen Igeln hatte sich das Netz in die Haut geschnitten oder war sogar eingewachsen. Eines hatten alle Igel gemeinsam, hilflos und geschwächt waren sie bereits übersäht mit Fliegeneiern.
Daher: Netze bitte regelmäßig kontrollieren und deren Schaden/Nutzen vor dem Anbringen gut abwägen.
Zäune 🏡
Zum Einen eine Behinderung auf den Streifzügen der Igel - sofern der Zaun bis zum Boden reicht - zum Anderen bieten Zäune keinen Lebensraum, ganz im Gegensatz zu heimischen Hecken. In Maschendrahtzäunen können Igel außerdem hängen bleiben und qualvoll verenden! Wer keine Hecken im Garten hat, kann dem Igel Unterschlupf bieten indem er Reisighaufen und Totholz-Ecken einrichtet. Ebenso können spezielle Igelhäuser Unterschlupf bieten.
Kellerschächte und -Treppen:
Jedes Jahr bekommen wir mehrer Igel, welche in Kellerschächte gefallen sind oder hilflos am Ende einer Kelleraußentreppe lagen. Vor allem noch unerfahrene Jungtiere landen hier sehr oft. Bitte unbedingt Schächte abdecken und regelmäßig die Treppen kontrollieren!
Gelbe Säcke: 🟡
Oh was duftet da so lecker. Das denkt sich der Igel, wenn er abends/nachts auf Nahrungssuche ist und an Gelben Säcken vorbei kommt. Eifrig durchstöbert er den Plastikmüll. Dies wird ihm dann leider zum Verhängnis. Er verheddert sich, findet nicht mehr raus, steckt mit dem Kopf in einer Dose fest, und im schlimmsten Fall wird er mit entsorgt. Doch all dies könnte vermieden werden, wenn man gelbe Säcke zur Lagerung aufhängt und sie erst am Tag der Abholung in der Früh bereit stellt 🙏🏻
‼️Und zur Krönung die beiden am meist unterschätzten Gefahren für unsere heimischen Braunbrustigel:‼️
Aufgeräumte Gärten: ⛲️
Anscheinend ein Traum für so manches Auge, jedoch ein Graus für die Natur. Keine Versteckmöglichkeiten, keine Überwinterungsmöglichkeiten und kein Lebensraum/Nahrung für Insekten/Vögel und Igel. Jeder solle wenigstens einen Teil des Gartens naturnah gestalten (heimische Gewächse, Laub und Gehölze liegen lassen, kein Dünger/Gift, kein Kies oder übermäßig viel Rindenmulch). So kehren auch Schmetterlinge, Vögel und Igel wieder in die Gärten zurück.
Insektensterben 🪲
Der Igel wird nicht mehr satt. Seine Hauptnahrungsquelle sind Laufkäfer und Larven. Diese sind bereits zu fast 80% verschwunden. Durch übermäßigen Verzehr von Schnecken und Würmern leiden immer mehr Tiere unter einem massiven Befall von Innenparasiten. Schnecken sind der Hauptüberträger von gefährlichen Lungenwürmern. Geholfen werden kann dem Tier mit ganzjährigem Zufüttern. Hier eignet sich ungewürztes Rührei, getrocknete Soldatenfliegenlarven, hochwertiges Katzenfutter (nass oder trocken mit mind. 65% Fleischanteil - ohne Gelee und Soße) oder gekochtes ungewürztes Hühnchenfleisch. Spezielle Futterhäuser eigenen sich außerdem um Katzen (oder andere ungebetene Gäste) vom Futter fern zu halten. Und natürlich fängt Natur im eigenen Garten an! Ein naturnaher Garten mit heimischen Gewächsen trägt zum Artenerhalt bei!
Helft mir das Aussterben der Igel zu verhindern! Wenn wir jetzt nicht handeln, verschwinden sie ganz!