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04/01/2024

Silvester 2023 – In aller Kürze

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Den Stammleserinnen und -lesern unseres Blogs und unserer Social-Media-Seiten wird es schon aufgefallen sein: Wir haben dieses Mal meinen seit Jahren immer wieder neu aufgelegten Silvester-Artikel nicht veröffentlicht! Das liegt daran, dass wir einerseits gerade intensiv mit einem anderen Thema (dem Fazit nach einem Jahr neue Gebührenordnung) beschäftigt waren, und sich andererseits seit dem letzten Jahr eigentlich nichts geändert hat, mithin der Artikel aus dem Dezember 2022 (Link unten) einfach so stehen bleiben kann. Eine kleine Einschränkung: Das für Silvesterpanik bei Hunden zugelassene First-Line-Medikament Sileo ist dieses Jahr nur sehr schlecht erhältlich.

Darüber hinaus bin ich es ein Stück weit leid, dass mein Artikel, der so umfassend wie möglich ALLE kurzfristigen Interventionsmöglichkeiten bei silvesterpanischen Hunden darstellt, immer nur auf den ganz am Ende erwähnten Eierlikör reduziert wird. Was dieses spezielle Thema angeht, braucht es den Artikel selbst inzwischen gar nicht mehr, um lebhafte Netz-Diskussionen auszulösen.

Zum Beispiel hat meine auf Verhaltensmedizin spezialisierte Kollegin Celina del Amo, die selbst branchenintern für ein recht hohes Level an territorial motivierter Aggression bekannt ist, eine ganz lustig zu lesende Suada gegen die Verwendung von Alkohol als Silvester-Angst-Hausmittelchen veröffentlicht, in dem – wie schon gewohnt - extrem dünne Bretter gebohrt werden, bis hin zur Bemühung des Tierschutzgesetzes. Kann man sich geben (Link unten), muss man aber nicht. Wer Spaß am Absurden hat, wird sich wahrscheinlich dran freuen können.

Wie immer ist die Frage angebracht: Cui bono? Wem soll es nützen? Ist ja klar, oder (zumindest in meinen Augen)? Wenn jemand seinem Panik-Hund einmal im Jahr, an Silvester, ein paar Milliliter Likör gibt, und das auch noch mit durchschlagendem Erfolg, ist das für Hund und Besitzer eine feine Sache. Für Kollegin del Amo bzw. das spezialisierte Feld der Verhaltensmedizin geht damit aber ein Patient verloren, mit dem man ansonsten ordentlich verdienen könnte, indem man ihn monate- und jahrelang mehr oder weniger erfolgreich gegen Geräuschangst therapiert. So schreibt man sich halt lieber fast jedes Jahr die Finger wund, um in wütendem Puritanismus wegen ein wenig Alkohol S***m und Gomorrha herab zu beschwören, statt vielleicht mal aus berufener Feder einen umfassenden Silvester-Ratgeber zu verfassen, der den meinen überflüssig machen würde.

Man kann dieses Getöse also gut und gern als schlichten Futterneid abtun. Spezialist:innen sind natürlich schnell mal genervt, wenn irgendein Life-Hack so gut funktioniert, dass das mühsam erworbene Spezialwissen in einem Teilbereich nicht mehr so richtig gefragt ist. Ich selber habe das immer schon entspannt gesehen. In meinem Artikel steht wörtlich: „Damit wir uns aber richtig verstehen: Es soll absolut niemand dazu überredet oder gar gezwungen werden, seinem Hund Likör zu reichen. Wer das aus welchen Gründen auch immer nicht tun mag, der soll es halt einfach lassen.“ Genau so entspannt und locker sieht das die bekannte Hundetrainerin Maren Grote in ihrem neuen Text „Selber denken an Silvester“ (Link unten), den ich Ihnen abschließend und mit den besten Wünschen für einen Guten Rutsch ans Herz legen möchte.

Die Links:

-Der Originalartikel vom letzten Jahr: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21459

-"Alkohol (Eierlikör) zu Silvester" von Celina del Amo: https://hundefachwissen.de/Alkohol/?fbclid=IwAR2of6nbsU5jmHG7HuZDnOqB2_o3Q76CYAaAk3Fet0vLTV9zJxoIGGmIsgk

- "Selber denken an Silvester" von Maren Grote: https://www.facebook.com/marengrote.de/posts/pfbid02btcbsF9TxaqK7gwR6Em3ECVUx4eKEMCadhpExKFvSaWjijZQ1QXKNUZEJ4ggdib8l?__cft__[0]=AZVg-GQve9KHLbnDfxigTrPhjhfrfpljYN5vomehPKyAJ1Bc7ICS85l3DOk-18-3-pM_lErYuSyWIUZR0nOdCPPI5_G2M0FqziDll9uA8JZceiitwke08svN_j2uP7iptEo4nZ1yIu5scRGiuVO1F0RWbH032_39BZEpk-ka5oqShMH6EERpUB8yax3FFfRTaLo&__tn__=%2CO%2CP-R

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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09/08/2023

Momentan kursiert ja gerade der "Brandbrief" in Sachen Tierheimen und Tierschutz.

Ich unterstütze den Inhalt gerne, schön wäre nur gewesen, wenn auch in einem kleinen, winzigen Nebensatz die vielen Gnadenhöfe erwähnt worden wären, die die selbe Arbeit wie Tierheime leisten, dies aber ohne jedwede staatliche Unterstützung.

Gerade auf den Gnadenhöfen in Deutschland landet der sogenannte Bodensatz - Tiere, die intensive Pflege benötigen, behinderte und problematische Tiere, sehr alte Tiere, Tiere, deren Aufnahme von Tierheimen abgelehnt wurde.

Auch die Gnadenhöfe sind am Limit - auch hier ist die Spendenbereitschaft drastisch gesunken, die Inflation muss bewältigt werden und gerade Gnadenhöfe brauchen öfter die Dienste eines Tierarztes mit den deutlich erhöhten Gebühren.

Ein gutes Beispiel ist mein alter Blacky, der nach der Ermordung seines Herrchens so traumatisiert war, dass er bei Berührungen sofort zugebissen hat. Die freundliche Nachbarin, die ihn kurzfristig aufgenommen hatte, ihn wegen seiner fast ununterbrochenen Bellerei aber nicht behalten konnte, hat 18 staatliche Stellen, bzw Tierheime kontaktiert, um eine Stelle für den alten Hund zu finden.

Alle haben abgelehnt, so ist er bei mir gelandet, ich habe ihn behutsam aus seinem Trauma geholt und ihm ein neues sicheres Zuhause gegeben. Nur ein Beispiel von vielen.

Hinzu kommt offensichtlich ein weit verbreitees Gnadenhof-Bashing - Gnadenhöfe werden diffamiert, angezeigt und medial verunglimpft.

Auch hier ein Beispiel gefällig ? Mein Gnadenhof braucht dringend Unterstützung bei der Bezahlung der Heizölrechnung. Niemand muss hier sofort spenden, aber ausgerechnet dann mit Sparvorschlägen zu kommen und zum "Pullover tragen" aufzurufen, das ist schon grotesk. Gnadenhöf sparen tagtäglich - das weiss ich selber aus Erfahrung - und meistens sparen die Besitzer zuerst an sich selbst.
Einem alten, ausgemergelten und kranken Hund ein bisschen Wärme zu verweigern, ist für mich einfach nur asozial.

Tiere, die auf Gnadenhöfen landen hatten niemals ein schönes Leben, sie haben gehungert, hatten Durst, haben gefroren und/oder wurde misshandelt. Und hatten in den seltesten Fällen Zugang zu medizinischer Behandlung.

Das alles macht ein Gnadenhof wett - Ob Hund , Katze, Kleintier oder sogenanntes Nutztiere - Gnadenhöfe schenken ein Für-Immer-Zuhause in Frieden und Sicherheit. Und gehen dabei - genauso wie die Tierheime - an ihre Grenzen und weit darüber hinaus. Und Gnadenhöfe arbeiten rund um die Uhr - haben niemals Feierabend und kennen meistens Urlaub nur vom Hörensagen.

Bitte vergesst die vielen vielen mit Herzblut geführten Gnadenhöfe nicht.

Auch nicht den Gnadenhof Eifel.

Wir kämpfen immer noch um die Bezahlung der Heizölkosten vom letzten Winter, hier hilft wirklich jeder Euro.

Lebe Grüsse aus der Eifel
Liane und Rudel

Hier kann man direkt für Heizöl spenden:
https://www.ebgocompany.com/gnadenhof-eifel-in-harscheid/

Liane Olert - Gnadenhof Eifel
DE92 3705 0198 0476 7229 13
Bic: COLSDE33 oder
per Paypal auf: [email protected]

Teilen hilft und ist erwünscht

04/09/2021

Massentierhaltung, Antibiotika und Volksverdummung

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Der enorme Erfolg der Unterschriften-Kampagne des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (BPT) gegen ein weitreichendes, völlig überzogenes und wissenschaftlich nicht begründbares Verbot wichtiger Antibiotika-Klassen in der Tiermedizin hat inzwischen eine intensive Diskussion auf allen Ebenen und auch ein deutliches Medienecho ausgelöst. Damit ist ein wichtiges Ziel der Kampagne erreicht, weil nun die Öffentlichkeit und die sehr große Wählergruppe der Tierbesitzer:innen den weiteren Verlauf der Angelegenheit und das Abstimmungsverhalten im EU-Parlament genau im Auge behalten werden.

Zur Verteidigung des Vorstoßes von Martin Häusling (Grüne) und natürlich zur Diskreditierung der Diskussionsgegner:innen wird gern und häufig das „Argument“ angeführt, dass man, wenn man das Veto ablehnt, automatisch die Massentierhaltung und die Anwendung von Antibiotika bei lebensmittelliefernden Tieren befürworten würde. Ein besonders übles Beispiel für diese Argumentations- bzw. Diffamierungstechnik stellt das Facebook-Posting der Fernsehköchin und österreichischen Europaabgeordneten Sarah Wiener (Grüne) dar:

„Die Desinformationskampagne von dt. Tierärzten dient anscheinend mehr dem eigenen finanziellen Wohlergehen und nicht den Tieren in der Massentierhaltung. „Einfach“ bessere Haltungsbedingungen ermöglichen, dann braucht's weniger Medikamente. Eure Sarah“

Eine Parteigenossin von Häusling und Wiener hat in einer berufsinternen Diskussion dieses Postings fest darauf bestanden, dass kein Wort daran irgendwie spontan oder unüberlegt wäre, diese zwei Sätze also wohl formuliert und genau so gemeint wären. Sehen wir uns das doch unter diesem Aspekt mal genauer an:

Bereits mit dem zweiten Wort wird die Unterschriften-Aktion des Bundesverbandes, in der die (angesichts des Last-Minute-Vorstoßes von Häusling durchaus berechtigten) Sorgen und Ängste der deutschen und europäischen Tierärzteschaft zum Ausdruck kommen, als Desinformationskampagne disqualifiziert und kurzerhand vom Tisch gewischt. Kein Fünkchen Einsicht, kein Gedanke, dass vielleicht die geradezu katastrophal insuffiziente Kommunikationspolitik von Häusling ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass sein Vorhaben von so vielen Menschen und Organisationen (angeblich!) völlig missverstanden wird, wie er ja jetzt behauptet.

Als Schuldige für diese Desinformationskampagne werden „dt. Tierärzte“ ausgemacht, denen das „eigene finanzielle Wohlergehen“ wichtiger wäre als das der Tiere in Massentierhaltung. Als einer der Unterstützer der Aktion und als deutscher Tierarzt muss ich mich von diesem Vorwurf wohl angesprochen fühlen, offenbar im Gegensatz zu den vielen deutschen TierärztINNEN, die ebenfalls hinter der Kampagne stehen, aber von Frau Wiener seltsamerweise nicht erwähnt werden. Lassen Sie mich also antworten:

Frau Wiener, ich bin Kleintierpraktiker! Ich kämpfe nicht für "Antibiotika in der Massentierhaltung", sondern in erster Linie dafür, dass mir nicht immens wichtige Handwerkszeuge meiner ärztlichen Kunst ersatzlos gestrichen werden, also dafür, dass ich nicht machtlos vor komplizierten bakteriellen Infektionen der mir anvertrauten Patienten stehen muss. Angesichts von Häuslings Vetopapier komme ich mir vor wie ein Zimmermann, der erfährt, dass Hammer und Axt in Zukunft für ALLE verboten werden sollen, weil diese Werkzeuge nicht selten auch für Mord und Totschlag missbraucht werden. Der mit allen möglichen zuständigen Organisationen inklusive der WHO (!) und der EMA (!) abgestimmte Entwurf, der von Häusling im Ausschuss zu Fall gebracht wurde, war wissenschaftlich sehr gut begründet, hätte die weltweit strengste Regulation der Antibiotika-Anwendung in der Tiermedizin bedeutet, aber gleichzeitig die Belange der Tiermedizin ausreichend berücksichtigt. Es ist also keineswegs so, dass wir Tiermediziner:innen nicht für restriktive Ansätze zu haben wären. Dies zeigt sich ja schon allein daran, dass wir den Antibiotika-Verbrauch im Nutztierbereich in den letzten Jahren um 60 Prozent reduziert haben, während in der ständig mit dem Finger auf uns zeigenden Humanmedizin, wo durch verantwortungslosen Umgang mit Antibiotika ca. 95 Prozent der medizinisch relevanten und gefährlichen Resistenzen "gezüchtet" werden, so ziemlich gar nix passiert ist. Weiterhin ist es beileibe nicht so, dass mir als Kleintierpraktiker die Tiere in Massenhaltung irgendwie völlig egal wären. Ich verstehe von Nutztiermedizin nach über 30 Jahren Kleintierpraxis nicht mehr allzu viel, glaube aber den Aussagen vieler Kolleginnen und Kollegen aus diesem Bereich, dass der Häusling-Vorstoß auch und speziell dort zu schlimmstem Leiden führen würde, weil bestimmte und recht häufige Krankheitsbilder nicht mehr adäquat behandelbar wären. Wem genau liegt da also nichts am Wohlergehen der Tiere in Massenhaltung?

So, und dann belehrt uns Frau Wiener mit ihrer Expertise als – äh, als was eigentlich? - dass wir (also die Tierärzt:innen) einfach bessere Haltungsbedingungen ermöglichen sollten, weil es dann weniger Medikamente brauchen würde. Das Wörtchen „einfach“ hat sie in Anführungszeichen gesetzt. Was will sie damit wohl ausdrücken? Dass ihr bewusst ist, dass es so einfach nicht ist? Das wäre ja schon was! Nun, wie auch immer: Die Aussage kommt geradewegs so rüber, als ob wir Tierärzt:innen es in der Hand hätten, wie die Haltungsbedingungen in der Massentierhaltung sich gestalten, als ob es an uns läge, dass diese Bedingungen so sind wie sie sind. Dieser Schuss geht so weit am Ziel vorbei, dass man nicht mal mehr sehen kann, wo er am Ende aufschlägt!

Mal ein paar Worte zum Thema „Massentierhaltung“ und ihren wirklichen Ursachen: "Das Volk" will seinen Aufschnitt aus der Zellophanverpackung, sein tägliches Billigschnitzel und seinen Fabrik-Fleischsalat aus dem Container. Wie wir wissen, wird ein Massenbedürfnis immer und unter allen Umständen befriedigt, wenn sich damit Geld verdienen lässt. Dieses Bedürfnis kann aber nun mal nur über industrialisierte Tierhaltung befriedigt werden. Das ist die traurige, aber einfache Wahrheit. Massentierhaltung mit ihren unappetitlichen Aspekten wird immer auch mit erhöhtem Medikamentenverbrauch einhergehen. Will ich dagegen was unternehmen, muss ich erstens "das Volk" irgendwie davon überzeugen, dass es auf diese alltägliche Fleischfresserei gefälligst verzichten soll, und muss zweitens durch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen bezüglich Bestandsgröße und Haltungsformen die Massentierhaltung direkt regulieren. Hier den vermeintlich schlauen, in Wirklichkeit aber barbarisch tierquälerischen Umweg über ein radikales Antibiotika-Verbot zu wählen, ist tierschutzethisch nicht nur gegenüber den eventuell mitbetroffenen Hobbytieren, sondern auch gegenüber der eigentlichen Zielgruppe, den Nutztieren, absolut indiskutabel. Die werden nun mal – wie alle Lebewesen – gelegentlich krank und müssen dann korrekt behandelt werden können. Ein Tier kann rein gar nichts dafür, in welcher Haltungsform es lebt.

Ich kann das ständige scheinheilige Gedöns von Politiker:innen und einer Verbrauchermasse, die sich immer erst NACH dem großen Fressen Gedanken über Tierschutz und Massentierhaltung machen, echt nicht mehr hören! Auf der einen Seite pro Kopf (inklusive Säuglingen und zahnlosen Senior:innen) über 70 kg Fleisch und damit fast das eigene Körpergewicht pro Jahr verbrauchen und gleichzeitig natürlich "voll engagiert" gegen die Massentierhaltung und den aus ihr zwangsläufig resultierenden Medikamentenverbrauch zu protestieren, ist sowas von schizophren, dass einem echt schlecht werden kann! Speziell Sie (ja, Sie, die Sie gerade einen nicht zielführenden Kommentar schreiben wollen!) werden mir jetzt natürlich gleich erzählen, dass Sie wahlweise Veganerin sind oder aber Ihre 100 Gramm Fleisch pro Jahr nur beim Biobauern um die Ecke kaufen. Den Wahrheitsgehalt solcher wohlfeiler Behauptungen kann und will ich gar nicht überprüfen. Fakt ist: "Das Volk" stopft Fleisch in einer Menge in sich rein, die fast nicht mehr vorstellbar ist, möchte aber, dass dieses Fleisch gleichzeitig spottbillig ist UND von ausschließlich auf lauschigen Hochalmen gehaltenen Rindern und frei in Eichenwäldern herumlaufenden Schweinen stammt, die idealerweise nicht industriell geschlachtet, sondern irgendwie zum natürlichen Ableben ohne menschliches Zutun überredet werden. Völlig behämmert! Fakt ist auch, dass wir im Leben nicht so viel Fleisch in Biobetrieben oder sonstigen in den Himmel gehobenen Haltungsformen produzieren können, um auch nur ein Viertel des aktuellen Fleischkonsums der Deutschen zu decken.

Diese Fakten müsste man – auch und gerade als Grüne - erst mal wirklich anerkennen, bevor man auf weitgehend Unschuldige wie uns Tierärzt:innen einprügelt und den ganz sicher völlig Unschuldigen, nämlich den Tieren, in heiligem Eifer ihre benötigten Medikamente verweigert. Wenn wir das mal alles einordnen wollen, dann steht an erster Stelle das Bedürfnis der Bevölkerung nach viel billigem Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft, dann kommt die Bedürfnisbefriedigung durch (nach wie vor politisch/gesetzlich zu wenig regulierte) Haltungsformen entsprechender Leistungsfähigkeit, dann kommen durch diese industrialisierten Haltungsformen bedingte bzw. verstärkte Krankheitsbilder und erst dann kommen wir Tierärzt:innen ins Spiel, die wir diese den Gewinn schmälernden Krankheiten unter Kontrolle halten sollen. Dass sich dabei manche von uns geschickt, halblegal oder illegal bereichert haben bzw. das immer noch tun, sei ja unbestritten. Schwarze Schafe wird es immer und in jedem Berufsstand geben. Ich weigere mich aber, mich dafür von Leuten mit viel Meinung und wenig Ahnung in die Pfanne hauen zu lassen.

Erkennt man aber diese Fakten als Politiker:in an, müsste man sich bezüglich Veränderungen in der Massentierhaltung als erstes mit zwei Kräften anlegen, vor denen einem natürlich der A***h so richtig auf Grundeis geht, wenn man denn je gewählt oder wiedergewählt werden will: Der mächtigen Agrarlobby und dem Wahlvolk an sich, das nun mal nach wie vor zu weit über 90 Prozent aus Fleischkonsument:innen besteht. Selbst unter Grünen-Wähler:innen muss es rein statistisch so viele Fleischesser:innen geben, dass auch deren Bedarf ganz sicher nicht nur von Biobetrieben zu bedienen ist. Ein sehr guter Weg, möglichst viele Wähler:innen gleichzeitig zu verärgern, wäre eine – bei Verzicht auf industrialisierte Massentierhaltung unvermeidbare - drastische Verteuerung oder Verknappung von Fleisch und Fleischprodukten. Deshalb traut man sich halt politisch nicht so richtig ran an die eigentliche Wurzel des Übels. Lieber drischt man auf uns Tierärzt:innen ein, will uns unverzichtbare Instrumente zur Vermeidung unnötigen Tierleids aus der Hand schlagen und meint, uns ins Stammbuch schreiben zu können, dass wir uns gefälligst um „bessere Haltungsbedingungen“ zu bemühen hätten, weil es dann „weniger Medikamente braucht“. Geht's eigentlich noch? Macht doch erst mal Eure Hausaufgaben und geht das Problem gefälligst da an, wo es entsteht und von wo es ständig weiter erhalten wird. WIR haben das gelernt: Ohne zutreffende Diagnose gibt es keine ursächliche Therapie, sondern nur Pfusch!

„Das Volk“ davon überzeugen, dass der Verzehr derartiger Mengen von Fleisch echt Scheiße ist? Euer verdammter Job! „Dem Volk“ mal ehrlich vor Augen halten, dass ein derartig hoher Bedarf an Fleisch nur durch Massentierhaltung zu bedienen ist und Forderungen nach einem „Verbot der Massentierhaltung“ unter diesen Umständen einfach nicht mehr sind als dummes Geschwätz? Euer verdammter Job! „Massentierhaltung“ erst mal genau definieren und dann durch Regelungen zu Bestandsgrößen, Flächen und Haltungsbedingungen eingrenzen? Euer verdammter Job! Mit den politischen Folgen fertig werden, wenn Klara und Otto Normalverbraucher sich den täglichen Aufschnitt und das tägliche Schnitzel nicht mehr leisten können? Auch Euer verdammter Job! Das alles - gesellschaftliche Akzeptanz eines deutlich verringerten Fleischkonsums und viel höherer Preise für Produkte tierischer Herkunft, kleinere und damit im Krankheitsfall besser behandelbare Tierhaltungseinheiten, eine völlig veränderte Subventionspolitik – muss erst mal erreicht worden sein, BEVOR man hergeht und uns Tierärzt:innen unverzichtbare Medikamente unter blindwütiger Inkaufnahme von Tierleid wegnimmt! Sind diese auch in meinen Augen wünschenswerten Ziele erst mal erreicht, sinkt (psst, Insider-Info!) nämlich der Antibiotikaeinsatz von ganz allein.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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07/07/2021

Ob in Klamotten Tierteile stecken, lässt sich online nicht immer ganz so leicht erkennen. In diesen Shops ist alles vegan.

21/05/2021
10/05/2021

Immer mehr Grausamkeiten aus der Milchindustrie werden aufgedeckt.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass es in Großbritannien immer noch billiger ist, männliche Kälber zu töten, als sie aufzuziehen, und nicht nur dort, sondern auch in Deutschland. 21 Millionen männliche Kälber werden weltweit jährlich getötet. Sie werden als „Abfallprodukte“ der Milchindustrie angesehen. Das Töten der männlichen Kälber gleich nach der Geburt ist als „schmutziges Geheimnis“ bekannte Praxis. Das Interesse an veganen und vegetarischen Produkten steigt, insbesondere nachdem die Verbraucher sich der Grausamkeit bewusst geworden sind, die mit der Herstellung tierischer Lebensmittel verbunden ist. Die Milchindustrie hat es jedoch geschafft, sich als ethische Industrie zu präsentieren. Doch nachdem in den USA ein Molkereiunternehmen von Nestlé wegen Tiermissbrauchs angeklagt wurde und auch in einer bislang schrecklichsten Undercover-Mission bei einer der größten Molkereien in den USA, die Milchprodukte für Coca-Cola Corporation herstellt, grausame Tierqualen aufgedeckt wurden, betrifft es jetzt die Milchbauern, die Müller-Milch in Großbritannien beliefern. Eine Undercover-Recherche aus Großbritannien zeigt wie Kälber im Alter von neun Tagen, die im Oaklands Livestock Centre in Shropshire getreten, geschlagen und geworfen werden. Die Milchbauern liefern Milch an Sainsbury‚s via den Milchgiganten Müller. Da es verboten ist, Kälber auf den Milchbetrieben zu erschießen, landen sie auf Sammelstellen. Dort waren die kleinen Kälber 21 Stunden ohne Futter und vollständig ohne Wasser gehalten. Wer überlebt, auf den wartet die Schlachtbank. Sie werden auch für die Tiernahrung verarbeitet. Weitere Untersuchungen haben eine weitere schockierende Tatsache ergeben – die weit verbreitete Verwendung der Häute dieser Kälber für die Lederindustrie. Dass Tierschützer, die solche Schandtaten aufdecken, nicht gern gesehen sind, zeigt auch die Äußerung der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner: „Wir brauchen keine selbsternannte Stallpolizei, die die Einhaltung des Tierschutzes kontrolliert“.
Info: https://netzfrauen.org/2021/04/28/dairy-industry-3/

09/12/2020

Update: vermittelt ❤

Sei nicht traurig!

Du hast alles gegeben in deinem Video damit dich deine Menschen sehen. Leider keine einzige Anfrage. 😞

Aber wenn Facebook dich den Menschen nicht anzeigt, ist es nicht deine Schuld. Du bist toll so wie du bist mit deinen ca.11 Jahren und wir hoffen deine Chance kommt noch!🙏🏻

Ricky ist einfach ein wenig anders! Er zeigt Freude über Besuch in voller Mimik und Gestik. Wir kennen keinen Hund im Projekt, der „liebevoll so dumm lieb “ gucken kann. Ricky gehört zu den Hunden, die unbedingt wollen aber lange brauchen um Vertrauen zu fassen.

Leider gehört Ricky zu den unsichtbaren Hunden im Projekt. Niemand hat je nach ihm gefragt seid seiner Rettung.

Wer will schon einen Hund der Zeit braucht?

Deshalb freuen wir uns, wenn er lustig durch die Gegend hüpft, auf seine Art lacht und die schönsten Facetten seiner Gesichtszüge zeigt. Er einfach genauso sein kann wie er ist. Manchmal ist er laut, manchmal ist er still und manchmal einfach nur ein Clown.

Für Ricky suchen wir Menschen die etwas besonders sind sowie Ricky. Natürlich erfahren im Umgang mit ängstlichen Hunden. Aber vor allem Menschen die Ricky toll finden so wir er ist und mit ein bisschen Verrücktheit im Blut. Nur so ist die Basis gegeben ein tolles Team zu werden.

Bei Interesse bitte eine Mail an:

[email protected]

Alle Ricky Infos/Fotos und auch sein Video gibt es auf unserer Homepage unter:

https://www.leben-fuer-streuner.com/zuhause-gesucht-1/rüden/ricky/

08/12/2020

Gerade zur Weihnachtszeit soll es ja etwas Besonderes sein, was auf den Teller kommt. Daher werben die Supermärkte und Discounter auch mit Lammfleisch aus Neuseeland und Australien. Man sollte Weihnachten zum Wohl der Tiere abschaffen! Weihnachten wird als "Fest der Liebe" gefeiert, aber davon spürt man nichts, wenn man sich die Werbung der Discounter und Supermärkte anschaut.
War Ihnen bekannt, dass nur wenige Wochen nach ihrer Geburt den Lämmern die Schwänze abgeschnitten werden? 😭 Ohne Betäubung! 😭
Außerdem werden die Lämmer in einem sogenannten "Lammkarussell" festgeschnallt, damit sie sich nicht wehren können, wenn sie für den Handel markiert werden.
Während Europa das Fleisch von Lämmern aus Australien und Neuseeland importiert, exportiert Europa die Lämmer und Schafe in die arabischen Länder. Erst werden sie mit einem LKW eingesammelt, dann kommen sie auf ein Schiff, und wenn ein Tier krank wird, wirft man dieses Tier einfach über Bord!
So sieht das "Fest der Liebe" aus - egal, ob Lammfleisch oder das unsägliche Leid der Weihnachtsgänse!
Millionen Tiere werden für das Weihnachtsfest "geopfert", sie werden aus aller Welt angekarrt und Weihnachten verspeist.
Infos: https://netzfrauen.org/2020/11/22/hidden/

05/12/2020

Adoptieren..... nicht kaufen 🙏‼‼‼

Lieber Mensch.....❣

Meine Reise endet hier. Ich fühlte keinen Schmerz, mach Dir keine Sorgen. Ich war einfach wirklich traurig. Aber ich habe mich daran gewöhnt, alleine zu sein. Mit niemandem neben mir zu sterben,
kam mir bekannt vor...😪‼
Ich habe so viele Jahre in diesem Zwinger verbracht, dass ich anfing, diese 4 Wände zu lieben und sie als der einzige Ort auf der Welt anzusehen, an dem ich mich sicher fühle.
Ich schätze, ich hatte einfach Pech. Ich habe mich nie gefragt, warum das Leben mir all diesen Schmerz gab.
Es war wohl Schicksal...!!!
Liebe Person.... Ich möchte Dich nicht schlecht machen, ich wünschte, Du wüsstest, dass ich da bin 💓!!!
Als Du nach einem Freund gesucht hast, wünschte ich, Du hättest nicht beschlossen, diesen pummeligen Welpen in der Tierhandlung auszuwählen.
Ich wünschte, jemand hätte Dir den richtigen Weg gezeigt.
Ich wünschte, Du hättest meinen Zwinger vor vielen Jahren besucht, und mich statt diesen süßen reinen Zuchtwelpen ausgewählt, der von Deinem Freund aufgezogen wurde.
Wenn Du dachtest, Du willst einen Hund,
der sich auf Dich freut, wenn Du zurückkommst, wünschte ich, Du wüsstest, dass ICH 🐕 das bin, Dein Seelenhund 💞
und noch viel mehr für Dich❣
Als Du nach einem Hund suchst, der zu deinen Füßen lag, während Du auf der Couch lagst, hätte ICH dieser Hund sein können...!!!
Als Du nach einem Hund gesucht hast, der mit Dir die höchsten Berge besteigt, hätte ich Deine beste Wahl sein können...😪❗
Ich wünschte, Du wüsstest, dass ich alles sein könnte, was Du willst.
Lieber Mensch.... es ist nicht Deine Schuld,
ich weiß, dass es einen Besitzer für mich gab, und dass Du es hättest sein sollen. Wir haben uns einfach nie getroffen. SCHICKSAL 😪❗ Vielleicht haben wir uns nie getroffen, weil es so viele wie mich und so wenig wie Dich
gibt 🤔❓ Ein Besitzer sollte wissen, wo man suchen muss, aber auch Besitzer können manchmal Fehler machen...😪❗
Liebe Person, keine Reue. Weine nicht, als ich letzte Nacht eingeschlafen bin, ich glaube,
ich habe von Dir geträumt....😍❗
Du bist zu meinem Käfig gekommen, hast die Tür geöffnet, und bist mit mir spazieren gegangen. Dann haben wir eine Autofahrt gemacht, Du hast mich nach Hause gebracht. Ich lag mit offenen Augen im Bett, um alles zu sehen, im Traum....😍
Ich weiß, wie Du bist, wie Du riechst, ich kenne den Klang Deiner Stimme und die Haarfarbe. Du kanntest mich nicht, aber das ist ok. Ich bin überhaupt nichts besonders, und rieche nicht gut. Ich bin nur ein Hund 🐕😪❗
Doch ich hätte Dein Hund sein können.
Liebe Person.... Sorry, dass ich Dir nie gesagt habe, wo ich lebe. Ich dachte, Du wüsstest es.
Heute bin ich glücklich gestorben. Als ich versuchte aufzuwachen, hörte ich Deine Stimme, und es war der süßeste Klang,
den ich je gehört habe...😍❗❗❗

Der Hund, den Du adoptieren
könntest...... 🐾🐾😢❣

von Ilona Birk

07/11/2020

Demnächst ist es wieder soweit - dann gibt es wieder Mastgänse im Discounter billig zu kaufen! Man muss sich im Klaren sein: Diese Preise sind quersubventioniert – durch tierquälerisch erzeugte Daunen und Stopfleber.
Die Situation in Polen eskaliert zurzeit wieder, denn die Gänse werden, bevor sie als Martinsgans geschlachtet werden, erst einmal für die Daunen gerupft.
Werden die Gänse außer­halb der Ma**er gerupft, sitzen Daunen und Federn teil­weise so fest, dass sie mitsamt der Haut heraus­gerissen werden. Einige Gänse verenden daran!
Daunen aus Lebendrupf sind wegen ihrer hohen Qualität begehrt, insbesondere von Brutgänsen.
Die Mäster verkaufen ihre Gänse in der Regel nach 9 bis 22 Wochen Mast an einen Schlacht­hof.
Gefährliche Keime und geplatzte Mägen – Staphylokokken wurden in Mastgänsen aus Polen und Ungarn gefunden. Gerade resistente Staphylokokken sind als tödliche Krankenhauskeime bekannt. In verantwortungsloser Mast werden sie regelrecht gezüchtet!
Informationen: https://netzfrauen.org/2020/10/12/italien-2/

Adresse

Ebersdorf Bei Coburg

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 17:00
Dienstag 09:00 - 17:00
Mittwoch 09:00 - 17:00
Donnerstag 09:00 - 17:00
Freitag 09:00 - 17:00
Samstag 09:00 - 17:00

Telefon

095625024320

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