02/05/2025
Tierrettung in Freital: Ein Einsatzbericht
Am 29. April 2025 wurde die Tierrettung Dresden e.V. gegen 20:15Uhr über eine dringende Notsituation in einem Teichgewässer der Technischen Werke Freital GmbH (TWF) informiert. Das Gewässer an der Gorbitzer Straße in Freital-Pesterwitz sollte regulär für Wartungsarbeiten abgefischt und anschließend abgelassen werden. Durch ein unerwartet schnelles Ablassen des Wassers gerieten zahlreiche Fische in ernsthafte Gefahr.
Die ersten Einsatzkräfte unseres Vereins trafen gegen 20:30 Uhr am Einsatzort ein. Vor Ort hatten bereits viele Anwohner aktiv mit Käschern versucht, die Fische zu retten und in mit Wasser gefüllte Eimer zu setzen. Die mittlerweile eingetroffene Polizei hielt sich zunächst zurück und beobachtete die Situation, während unsere Mitarbeiter versuchten, den Besitzer des Gewässers zu kontaktieren, um gemeinsam eine Lösung für den Verbleib der Fische zu erarbeiten. Kurze Zeit später trafen zwei Mitarbeiter der TWF ein, die die Rettungsmaßnahmen tatkräftig unterstützten. Diese schlugen vor, die Fische in einen nahegelegenen Feuerlöschteich umzusiedeln, der über eine ähnliche Wasserqualität verfügte und bereits Lebensraum für Fische und Amphibien bot. Eine spätere Überprüfung durch unseren Fachberater bestätigte die Eignung dieses Teiches als neuen Lebensraum.
Ein weiterer diskutierter Plan sah vor, das ursprüngliche Teichgewässer kurzfristig mit externem Wasser wieder aufzufüllen. Dies erwies sich jedoch als problematisch, da die Feuerwehr nicht zuständig war und die Tankfahrzeuge der TWF zunächst angefordert werden mussten. Zudem bestand die Gefahr, dass die Fische durch die plötzliche Veränderung der Wasserqualität und Temperatur gesundheitlich geschädigt werden könnten. Daher blieb die Umsiedlung die bevorzugte Lösung.
Nachdem gegen 21:15 Uhr eine Vielzahl der Fische bereits aus ihrer misslichen Lage befreit werden konnten, begann die erste Fahrt zu dem Feuerlöschteich. Die Rettungsmaßnahmen durch die freiwilligen Helfer dauerten unter Einsatz von Flutlichtscheinwerfern bis etwa 22:45 Uhr an. Auf dem Rückweg begegneten die Beteiligten den inzwischen eingetroffenen Tankfahrzeugen der TWF, die damit begannen, das ursprüngliche Gewässer teilweise wieder aufzufüllen, um am nächsten Tag ein geordnetes Abfischen zu ermöglichen.
Bei dem Einsatz konnten nachweislich mehrere hundert Fische gesichert und umgesetzt werden. Zahlreiche Anwohner schätzten die Anzahl im vierstelligen Bereich, was aufgrund der Teichgröße, des Besatzes und des unkontrollierten Wasserverlusts durchaus realistisch erscheint.
Der mittlerweile 107. Einsatz in diesem Jahr, wurde für die Tierrettung Dresden e.V. um 23:00 Uhr offiziell beendet.
Es handelte sich um einen
außergewöhnlichen Einsatz, der durch das entschlossene und pragmatische Handeln zahlreicher engagierter Anwohner sowie die kooperative Zusammenarbeit mit den Technischen Werken Freital erfolgreich verlief.
Die Tierrettung Dresden e.V. unterstützte beratend und organisatorisch, traf jedoch keine alleinigen Entscheidungen. Diese wurden gemeinschaftlich vor Ort im Kollektiv getroffen – stets mit dem Ziel, den betroffenen Tieren schnellstmöglich zu helfen.