Dressurreiterin Cathryn Rippelbeck mit Harmonie & Leichtigkeit

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Mythos: „Du musst das Genick lockern!“Falsch und gefährlich verkürzt.Viele Reiter glauben noch immer, dass sie das Genic...
02/08/2025

Mythos: „Du musst das Genick lockern!“

Falsch und gefährlich verkürzt.

Viele Reiter glauben noch immer, dass sie das Genick ihres Pferdes „lösen“ müssen. Aber: Das Genick ist kein Schalter, den man mit der Hand bedienen kann. Es ist ein hochsensibler Bereich mit klarer biomechanischer Funktion und seine Beweglichkeit ist stark begrenzt.

Die Fakten

Was ist das Genick?
Das eigentliche Genick ist das Atlanto-Occipital-Gelenk, die Verbindung zwischen dem Hinterhauptbein des Schädels und dem ersten Halswirbel (Atlas).
Beweglichkeit: ca. 10–15° Beugung, 5–10° Streckung, kaum Seitneigung. Rotation findet tiefer im Hals statt, nicht im Genick.

Warum ist es so begrenzt?
Das Genick dient der Stabilität und Balance, nicht der aktiven Bewegung.
Das Nackenband (Ligamentum nuchae) wirkt wie ein Sicherheitsgurt, um Hyperflexion zu verhindern.
Zu viel Bewegung würde die Orientierung und das Gleichgewicht des Pferdes stören.

Der Fehler beim „Genick lockern“

Viele versuchen, mit der Hand oder über den Zügel vorne zu „lösen“. Die Folge:
• Verspannung der feinen Nackenmuskeln
• Unterhalsbildung und festes Kiefergelenk
• Blockierte Halsbasis und Verlust der Verbindung zur Hinterhand

Biomechanische Studien (Clayton 2019, Kienapfel 2021) zeigen klar: Genickfreiheit entsteht nur dann, wenn das Pferd von hinten nach vorne arbeitet, nicht durch Manipulation am Kopf.

Was wirklich hilft
1. Losgelassenheit zuerst: Ein schwingender Rücken und eine aktive Hinterhand entlasten die Halsmuskulatur.
2. Zügel nur begleiten: Kein Ziehen, kein „Herunterdrücken“. Mikrobewegungen müssen erlaubt sein.
3. Funktionelle Übergänge: Richtig gerittene Übergänge und feiner Sitz fördern echte Genickfreiheit.
4. Kaubewegung statt Krafteinwirkung: Ein entspanntes Pferd zeigt Kauen, Lecken und weiche Anlehnung, nicht ein „heruntergezogenes“ Genick.

Fazit
Das Genick „lockert“ sich nicht auf Kommando. Es ist das Ergebnis von Losgelassenheit, Balance und richtiger Ausbildung. Wer am Genick arbeitet, bekämpft Symptome. Wer von hinten nach vorne reitet, löst die Ursache.

Wie oft hast du selbst schon „Lockere das Genick!“ gehört und wie würdest du diesen Satz ersetzen?

Was enge Nasenriemen beim Pferd auslösen – wissenschaftlich belegtEine neue Studie (Hopkins et al., 2025) zeigt, dass de...
26/07/2025

Was enge Nasenriemen beim Pferd auslösen – wissenschaftlich belegt

Eine neue Studie (Hopkins et al., 2025) zeigt, dass der Druck unter dem Nasenriemen bei null Finger Spielraum auf bis zu 115,8 kPa ansteigt. Das entspricht einer Steigerung von 338 Prozent im Vergleich zur lockeren Einstellung mit zwei Fingern. Zum Vergleich: In der Humanmedizin gilt schon ein Druck ab 32 kPa als kritisch, weil er die Durchblutung behindert und Gewebeschäden verursacht. Pferde sind an dieser Stelle ähnlich empfindlich – die betroffene Zone liegt direkt über Knochen, Nerven, feinen Blutgefäßen und dem sensiblen Nasenbein.

Je enger der Nasenriemen, desto kürzer wird die Schrittlänge. In der Studie wurde bei maximaler Enge eine Reduktion um bis zu 24 Zentimeter festgestellt. Das Pferd verliert Raumgriff, Takt und Bewegungsfreude. Es geht kürzer, weil es sich schützt.

Zusätzlich zeigen andere Studien, dass der Druck unter dem Kiefer – also unterhalb der Mandibula – oft noch höher ist. Gerade bei schwedischen oder kombinierten Nasenriemen mit Sperrriemen entstehen zusätzliche Druckzonen, die weder gesehen noch ausgeglichen werden können.

Biomechanisch betrachtet führt ein zu enger Nasenriemen zu einer Blockade im gesamten vorderen Faszien- und Nervensystem. Die Zunge kann sich nicht mehr frei bewegen, das Schlucken wird eingeschränkt, das Kiefergelenk wird starr. Die Verbindung von Maul, Zunge, Zungenbein und Nackenmuskulatur – zentral für Balance, Losgelassenheit und Atmung – wird gestört. Das Pferd kann nicht mehr regulieren. Es funktioniert – aber es fühlt nicht mehr.

Pferde, die unter zu engem Druck geritten werden, zeigen häufig deutlich erkennbare Stresszeichen: kein Abschnauben, kein Lecken, kein Zungenspiel, starre Mimik, Maul fest geschlossen, Kopf hinter der Senkrechten. Der sogenannte Ridden Horse Pain Ethogram (RHpE), also ein wissenschaftlich erfasster Schmerzausdruck beim Reiten, ist bei enger Verschnallung signifikant höher.

Diese Ergebnisse gelten unabhängig vom Ausbildungsstand, unabhängig vom Reitstil und unabhängig davon, wie gut jemand reitet. Denn ein zu enger Riemen ist kein Missverständnis. Er ist eine Entscheidung.

Ein Pferd kann unter Druck nicht loslassen. Es kann nicht lernen, nicht zuhören, nicht mitarbeiten. Wer Rittigkeit erwartet, muss Losgelassenheit ermöglichen. Wer Losgelassenheit will, muss Druck reduzieren.

Diese Daten sind keine Meinung. Sie sind messbar. Sie sind sichtbar im Gangbild. Sie sind belegbar in der Physiologie.

Sie fordern nicht nur zum Umdenken auf – sie machen es zwingend notwendig. Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)fn_pferdesport
Hopkins et al. (2025): “Tight nosebands apply high pressures and are associated with reduced stride length in ridden horses”
Veröffentlicht im Journal of Equine Veterinary Science
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40692035

Wenn Ehrlichkeit auf Widerstand trifft…In meiner Rolle als Trainerin stoße ich immer wieder an Grenzen.Nicht nur im Umga...
25/07/2025

Wenn Ehrlichkeit auf Widerstand trifft…

In meiner Rolle als Trainerin stoße ich immer wieder an Grenzen.
Nicht nur im Umgang mit Pferden – sondern vor allem im System.
In dem, was „normal“ geworden ist. In dem, was von außen erwartet wird.
Und ich frage mich oft:
Wie viel Ehrlichkeit kann man eigentlich zeigen, bevor man dafür abgelehnt wird?

Ich denke viel darüber nach, ob ich das Richtige tue.
Ob ich genug unterstütze. Ob ich vielleicht zu direkt, zu klar, zu unbequem bin.

Denn:
Ich bin nicht die, die gefallen will.
Ich bin die, die hinterfragt. Die hinschaut. Die auch unangenehme Wahrheiten ausspricht – für das Pferd.

Es gibt Momente, da fühle ich mich wie ein Alien.
Wenn ich auf Lehrgängen feststelle, dass auf hohen Lektionen herumgeritten wird, während die Basis bröckelt.
Und ich dann erklären muss, dass es nicht um mehr Druck, mehr Technik, mehr Lektion geht – sondern um Losgelassenheit. Balance. Vertrauen.

Ich rede dann von Geradeausreiten.
Von Vorwärts-Abwärts.
Von echter Rückentätigkeit.
Und ich merke, wie still es wird.

Denn diese Worte klingen nicht „nach Show“.
Aber sie sind das Fundament.

Ich bin nicht hier, um Erwartungen zu erfüllen.
Ich bin hier, um für die Pferde zu sprechen.

Es wäre manchmal leichter, einfach mitzumachen.
Die Dinge so zu sagen, wie sie gern gehört werden.
Aber das bin ich nicht. Und das werde ich nie sein.

Ich bin zuerst für die Pferde da. Dann für die Reiter.
Das bedeutet auch:
Ich führe unbequeme Gespräche.
Ich sage, was ich sehe.
Ich baue Brücken – zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Zwischen dem, was sich Menschen vorstellen, und dem, was Pferde brauchen.

Denn mein Versprechen gilt ihnen:
Den Pferden.
Ihr Wohlbefinden steht für mich an erster Stelle.
Immer.

Wenn du auch zu denen gehörst, die hinterfragen – dann bist du nicht allein.
QUIZFRAGE Was passiert biomechanisch NICHT bei echter Versammlung?
A) Die Hintergliedmaßen beugen sich vermehrt in den großen Gelenken
B) Die Beckenstellung des Pferdes verändert sich durch eine stärkere Beckenrotation
C) Der Widerrist hebt sich durch vermehrte Muskelspannung im langen Rückenmuskel
D) Der Hals wird getragen durch die aktive Hebefunktion der ventralen Muskelkette

Die klären gerade die Rangordnung …“Ein Satz, den man immer wieder liest und hört.Aber: Er hält wissenschaftlich nicht s...
22/07/2025

Die klären gerade die Rangordnung …“

Ein Satz, den man immer wieder liest und hört.
Aber: Er hält wissenschaftlich nicht stand.

Verhaltensforscher:innen wie McDonnell, Feh, Fraser und Kiley-Worthington haben über Jahrzehnte das Sozialverhalten von Pferden untersucht – in freier Wildbahn wie in Gefangenschaft.

Ihre Erkenntnisse:

Pferde haben keine starre Rangordnung wie Hühner oder Wölfe.
Sie organisieren sich in dynamischen, situationsbezogenen Hierarchien.
Futter, Ruheplätze und Bewegung werden oft situativ verhandelt, nicht durch Gewalt geregelt.
Gewalt ist selten – und fast immer ein Zeichen für Instabilität, Ressourcenknappheit oder Stress.

Studien zeigen:
•In stabilen Herden ist die Anzahl an echten Auseinandersetzungen minimal.
•Dominanzverhalten ist hoch ritualisiert (z. B. Drohblick, Ohren, Abstand), nicht körperlich aggressiv.
•Wunden, Lahmheiten und Unruhe treten überproportional in gemischten, instabilen Gruppen auf – v. a. wenn zu wenig Platz oder Ressourcendruck herrscht.

Quelle u. a.:
– Feh et al. (1993): Social behaviour and dominance relationships in a herd of Camargue horses.
– McDonnell (2003): The Equid Ethogram.
– Kiley-Worthington (1990): Equine Ethology.

Was NICHT stimmt:
•„Die müssen das unter sich klären.“ → Nein.
•„Das braucht’s für die Rangordnung.“ → Falsch.
•„Das ist halt normal.“ → Nur in schlechten Haltungsbedingungen.

Warum dieser Mythos gefährlich ist:
•Er legitimiert Wegschauen bei Gewalt.
•Er verharmlost Verletzungen und Traumata.
•Er verhindert, dass wir verantwortungsvoll handeln.

Was Pferde brauchen:
•Viel Raum zur Ausweichbewegung
•Feste, stressfreie Fütterung (kein Rangeleien um Heu!)
•Stabile Gruppenstruktur mit sozial kompetenten Tieren
•Aufmerksame Menschen, die nicht „Rang“ rufen, wenn ein Pferd Angst hat.

„Rangordnung klären“ ist keine biologische Notwendigkeit.
Es ist ein Ausdruck von Überforderung – nicht von Natur.

Wer Verantwortung übernimmt, lässt nicht klären –er gestaltet.


Hackamore: Kontrolle, aber keine KommunikationGebisslos bedeutet nicht automatisch pferdefreundlich.Ein Hackamore ist ke...
21/07/2025

Hackamore: Kontrolle, aber keine Kommunikation

Gebisslos bedeutet nicht automatisch pferdefreundlich.
Ein Hackamore ist kein sanftes Reitwerkzeug – auch wenn es so vermarktet wird.

Denn:
Ein mechanisches Hackamore wirkt über Hebel – nicht Gefühl.
Es erzeugt Druck auf das Nasenbein, das Kinn, das Genick – gleichzeitig.
Es differenziert nicht. Es wirkt pauschal.
Und wer einmal anzieht, löst eine Lawine aus, die das Pferd nicht zuordnen kann.

⚠️ Was viele nicht sagen:

Ein Hackamore ist keine Lösung – es ist ein Symptomverschieber.

👉 Wenn das Pferd nicht zuhört – liegt das Problem nicht in der Zäumung.
👉 Wenn du „mehr Kontrolle“ brauchst – brauchst du kein stärkeres Werkzeug, sondern eine klarere Ausbildung.
👉 Wenn sich ein Pferd im Gelände, im Training oder im Maul entzieht – ist der Weg nicht mehr Druck, sondern mehr Verständnis. Ein Pferd, das dauerhaft auf mechanischen Druck reagiert, wird nicht durchlässig.
Es funktioniert. Bitte überdenkt den Begriff “gebisslos = sanft” gründlich.
Pferde brauchen keine Kontrolle. Sie brauchen Orientierung.
Und die beginnt beim Reiter – nicht bei der Zäumung.
Die gleichzeitige Verwendung von Hackamore und Gebiss widerspricht dem Anspruch an eine biomechanisch korrekte, fein abgestimmte Reitausbildung.

Sie erzeugt konkurrierende Drucksysteme, untergräbt die Lernfähigkeit des Pferdes und verhindert jede Form differenzierter Hilfengebung.


Warum denken so viele Pferde: Schritt = Pause = Feierabend?Unsere Muster sind durchschaubar– Wir reiten Schritt am Anfan...
19/07/2025

Warum denken so viele Pferde: Schritt = Pause = Feierabend?

Unsere Muster sind durchschaubar

– Wir reiten Schritt am Anfang → dann geht’s los
– Wir reiten Schritt am Ende → dann ist Schluss
– Wir reiten Schritt nach anstrengenden Lektionen → das Pferd „darf runterfahren“

Was lernt das Pferd?
„Schritt = runterkommen = ich darf aussteigen = Feierabend im Kopf.“

Wir reiten im Schritt selten ernsthaft

– Keine Übergänge, kein Nachdenken
– Kein Aufbau von Spannung, kein Fokus
– Wir lassen sie latschen – oft am hingegebenen Zügel
Was lernt das Pferd?
„Hier muss ich nichts tun. Reiter verwechseln Entspannung mit Aufgabe abgeben
– Wir wollen „nett“ sein – und hören unbewusst auf zu führen
– Pferde sind aber hochsoziale Bewegungsleser:
Wenn du mental raus bist – ist es dein Pferd auch.
Pferde schalten ab.
Weil wir abschalten.
Und irgendwann wird Schritt nur noch als: „Ah, ich bin fertig“ verstanden. Was du stattdessen tun kannst:
Auch im Schritt arbeiten
– Übergänge: Schritt – Halten – Rückwärts – Antreten
– Stellung, Biegung, Seitengänge, Schulschritt
Endschritt“ nicht immer gleich
– Mal nicht zum Schluss Schritt reiten
– Oder: erst Schritt – dann noch eine kleine Aufgabe Pausen klar markieren – nicht über Schritt

– Wenn Pause, dann stehen lassen, Zügel vor
– Schritt hingegen = bleibt ein aktiver Gang
– Du kannst auch im Schritt verschnaufen – aber nie „abschalten“ also :
Warum dein Pferd denkt: Schritt = Feierabend? Weil du es ihm jeden Tag sagst – ohne Worte.

Aber Schritt kann so viel mehr sein:
Ein Kraftgang. Ein Denkgang. Ein Verbindungsgang.
Mach ihn nicht zur Gehpause – sondern zur echten Reiteinheit.

Reitest du Schritt nur zum Aufwärmen? Schreib mir: Was machst du im Schritt konkret?










Freitagsaufgabe: Stell deinen eigenen Bu****it infrage.Ja, du hast richtig gelesen.Diese Woche geht’s nicht um dein Pfer...
18/07/2025

Freitagsaufgabe: Stell deinen eigenen Bu****it infrage.

Ja, du hast richtig gelesen.
Diese Woche geht’s nicht um dein Pferd – sondern um dich.

Du sagst dir ständig bestimmte Dinge.
Immer wieder.
So oft, dass du sie gar nicht mehr hinterfragst.

Sätze wie:
„Mein Pferd ist halt schwierig.“
„Ich bin zu weich.“
„Ich reite halt nicht gut genug.“
„Ohne Gebiss funktioniert es bei uns einfach nicht.“
„So war der/die schon immer.“

Aber was, wenn genau diese Sätze dein größtes Hindernis sind?

Was, wenn sie dich kleinhalten – dich aus der Verantwortung nehmen – oder dich unbewusst davor schützen, wirklich hinzusehen?

Heute wirst du unbequem. Für dich selbst.
Such dir einen dieser Glaubenssätze raus. Einen, der dich nervt – der sich festgesetzt hat. Und dann stell dir diese fünf Fragen, brutal ehrlich:
1. Was spricht dafür, dass das stimmt?
2. Was spricht dagegen?
3. Welches Gefühl willst du dir damit eigentlich ersparen?
4. Wem nützt es, dass du das glaubst?
5. Was kostet es dich, wenn es nicht stimmt – und du es trotzdem weiter glaubst?

Das ist kein Wellness. Das ist mentale Stallarbeit.
Schaufel dein Fundament frei.

Schreib’s dir auf.
Stell dich dem Gedanken.
Oder mach weiter wie bisher. Dein Pferd wartet noch auf die Version von dir, die nicht alles glaubt, was du denkst.
Also los: Kommentar schreiben, Bu****it aufdecken.

MYTHOS:Gebisslos kann man keine Anlehnung reiten.Ach wirklich?Dann erklär mir bitte, wie es sein kann, dass:– gebisslos ...
16/07/2025

MYTHOS:

Gebisslos kann man keine Anlehnung reiten.

Ach wirklich?
Dann erklär mir bitte, wie es sein kann, dass:

– gebisslos gerittene Pferde im Takt gehen
– ihre Oberlinie schwingt
– sie die Reiterhand annehmen
– und aus sich selbst heraus eine feine, elastische Verbindung suchen?

Nur weil kein Metall im Maul liegt, soll das keine Anlehnung sein?

Die FN behauptet:
„Anlehnung ist die Verbindung zum Gebiss.“
Und: „Ohne Gebiss – keine Vergleichbarkeit, keine Klassik.“

Aber was, wenn genau das das Problem ist?

Was, wenn der Begriff Anlehnung dringend neu gedacht werden muss –
nicht als Zwangspunkt am Maul,
sondern als körperlich getragene Verbindung zwischen Reiter und Pferd?

Fakt ist:
Andere Länder lassen gebisslos längst zu – bis zur Klasse M, sogar darüber.
Nur bei uns wird das System mit Kandarenpflicht, Ausrüstungsdogmen und Denkverboten konserviert.

Warum?
Weil man Angst hat vor ehrlicher Reiterei?

Gebisslos heißt nicht: „Freizeitreiten mit Blümchenhalfter“.
Gebisslos heißt:
Verbindung über den Körper.
Reiten mit Gefühl.
Ohne Sperrriemen. Ohne Ausreden. Nur bei uns hält man an der Gebisspflicht fest.
Nicht, weil es das Pferd braucht.
Sondern weil es „immer schon so war“.

Ich spreche hier nicht von schlecht sitzenden gebisslosen Zäumungen,
von Reiten auf Zug oder Showreiten am Nasenrücken.
Ich spreche von fairen, anatomisch durchdachten gebisslosen Zäumungen,
mit denen sich ein Pferd frei entfalten kann –
mit feiner Verbindung, ehrlicher Balance,
und einem Reiter, der über den Sitz kommuniziert.

Ich bilde seit Jahren Pferde gebisslos aus.
Ich habe meine eigene Trense entwickelt.
Ich sehe, was möglich ist, wenn man den Mut hat, umzudenken.

Nicht jeder Reiter muss gebisslos reiten.
Aber wer es kann, sollte die Möglichkeit haben, das auch im Sport zu zeigen.
Und ich frage mich:
Ist das noch klassisches Reiten – oder einfach nur klassisches Denken? Was denkst du darüber, bist du schon gebisslos geritten oder reitest du viel gebisslos?


Mythos Sperrriemen:“Der gehört einfach dazu – damit das Maul ruhig bleibt, das Gebiss nicht wandert und das Pferd sich n...
14/07/2025

Mythos Sperrriemen:
“Der gehört einfach dazu – damit das Maul ruhig bleibt, das Gebiss nicht wandert und das Pferd sich nicht entzieht.”

Klingt nach System. Ist es auch. Ein krankes.

Fakt ist:
Ein zu enger Sperrriemen verhindert nicht das Problem – er verhindert nur, dass man es sieht.

Das Pferd sperrt das Maul auf, weil:
– das Gebiss nicht passt,
– der Reiter zu grob ist,
– Schmerz da ist,
– Losgelassenheit fehlt.

Und statt sich zu fragen: Warum öffnet es das Maul?
Zieht man den Riemen enger. Fertig ist die optische Gehorsamkeit.

Und genau das wird NICHT kontrolliert.
Du musst nicht mal zu internationalen Prüfungen fahren –
schau dich auf jedem ländlichen Turnier um.
Schon in Jungpferdeprüfungen (!) sieht man zugezogene Sperrriemen, aufgerissene Augen, festgehaltene Mäuler –
aber wehe, das Pferd macht das Maul auf, dann gibt’s Punktabzug.

Die Message an junge Reiter:innen ist klar:
Optik vor Ethik.
Hauptsache still. Egal wie. Die Studienlage ist eindeutig:
Sperrriemen unter 1,5 Finger: massive Stressanzeichen
Einschränkung der Kaubewegung = kein Loslassen
Lecken und Kauen blockiert = Nervensystem blockiert
Trigeminusnerv gereizt = Schmerz, Ausfall, Abwehr
Das ist kein Reiten – das ist Management von Symptomen. Und zwar auf Kosten des Pferdes.
Und das Argument vom „ruhigen Gebiss“?
Das Gebiss liegt „ruhiger“, weil das Pferd keine Chance mehr hat, sich zu bewegen.
Keine Zungenfreiheit. Kein Kiefer-Spiel. Keine Regulation.

Das ist so, als würde man einem Schüler den Mund zukleben und dann sagen:
„Jetzt ist er brav.“
das Reglement schreibt zwar zwei Finger Abstand vor. Aber wer prüft das realistisch auf dem Abreiteplatz? Wer misst nach?

Warum werden Reiter abgestraft, wenn das Pferd das Maul öffnet, aber nicht, wenn der Sperrriemen das Pferd am Atmen hindert?Wer dem Pferd das Maul zubinden muss, um zu reiten, hat die Grundlagen der Reiterei nicht verstanden.

Ein Pferd, das sich äußert, ist nicht unartig. Es ist ehrlich. Wer das unterbindet, zerstört Vertrauen.

Nicht das offene Maul ist das Problem. Sondern das System, das es nicht hören will. „Der Sperrriemen bleibt oft nicht aus Überzeugung dran, sondern aus Angst vor Blicken, Kommentaren und Noten.“

Reitmythos  #1: Riegeln, Zügelspiel & „Durchstellen“Zügelspiel ist kein feines Reiten. Es ist Maulmanipulation.„Einmal l...
12/07/2025

Reitmythos #1: Riegeln, Zügelspiel & „Durchstellen“

Zügelspiel ist kein feines Reiten. Es ist Maulmanipulation.
„Einmal links, einmal rechts – dann stell ich den ein.
„Wenn du mit dem Gebiss spielst, kaut er – das ist gut.“
Sätze wie diese höre ich immer noch.
Und ich sag dir, wie’s ist:
Sie sind falsch. Gefährlich. Und vor allem: völlig überholt.

Denn wer glaubt, ein Pferd „durchstellen“ zu können, indem er am Maul zieht,
hat weder das Pferd verstanden noch die Funktion seines Körpers.

Biomechanisch passiert beim Riegeln Folgendes:

Der Zügel wirkt über das Gebiss auf die Zunge
Die Zunge hängt am Zungenbein (Os hyoideum) Es steht über Muskel- und Faszienketten in funktioneller Verbindung mit Genick, Schultergürtel, Brustbein, Zwerchfell und dem Beckenbereich.“
Wenn du vorne einwirkst, spannst du hinten den ganzen Körper an.
Und zwar genau dort, wo er frei schwingen müsste.
Ein Pferd kann in diesem Zustand nicht losgelassen sein – auch wenn der Hals tief ist. Und das Kauen?

Kauen ist keine Belohnung. Es ist keine Ausbildungsstufe.
Kauen ist ein Stressverarbeitungssignal – oder ein Nebenprodukt von Entspannung.
Aber:
Ein Pferd, das kauen muss, weil du mit dem Gebiss „spielst“, kaut nicht, weil es losgelassen ist –es kaut, weil du es reizt.
Das ist nicht feines Reiten – das ist Reaktion auf Irritation.

Durchstellen durch Zügel?
Das Wort allein zeigt schon das Problem: “durchstellen” –als wäre das Pferd ein Möbelstück, das man zurechtrücken kann. Ein korrekt arbeitendes Pferd wird durchlässig –
durch Aktivität aus der Hinterhand, funktionale Biegung und einen tragenden Rumpf.
Nicht durch Zug am Maul. Nicht durch Manipulation.Wer am Kopf arbeitet, hat die Körperarbeit verpasst.
Zügelspiel ist keine Hilfe – es ist eine Störung.
Durchstellen über die Hand ist keine Ausbildung – es ist Fassade.
Wer das Pferd über’s Maul beeinflusst, statt über den Körper –
hat den falschen Muskel angesprochen: den eigenen Ehrgeiz. Wurde dir das auch so beigebracht?
Oder hast du’s vielleicht selbst geglaubt – und irgendwann gespürt, dass da was nicht stimmt?
Schreib’s in die Kommentare.
Und teil diesen Beitrag mit jemandem, der sein Pferd noch mit dem Maul „formt“.

Der Rücken wölbt sich auf – und das Becken kippt ab“Spoiler: Dein Pferd macht keinen Katzenbuckel, wenn’s richtig läuft....
11/07/2025

Der Rücken wölbt sich auf – und das Becken kippt ab“
Spoiler: Dein Pferd macht keinen Katzenbuckel, wenn’s richtig läuft.

„Der Rücken muss sich aufwölben. Das Becken kippt ab. Die Hinterhand tritt weit unter.“
Kennst du?
Ich auch.
Hab ich früher sogar selbst gesagt.
Weil man’s halt so beigebracht kriegt.
Aber heute sage ich: Bu****it.

Das klingt nach Gymnastikwunder, ist aber biomechanisch Murks.
Und das Problem?
Diese Bilder setzen sich fest. Und führen dazu, dass Reiter anfangen, etwas zu erzwingen, das es in dieser Form gar nicht gibt.

Was passiert WIRKLICH, wenn dein Pferd „über den Rücken geht“?
1.Der Rücken wölbt sich NICHT auf.
Kein Katzenbuckel. Kein Hochdrücken.
Sondern:
– Die Bauchmuskeln spannen an
– Die Wirbelsäule bleibt beweglich
– Die Rumpfmuskulatur stabilisiert – und zwar fein, dynamisch, ohne Hohl oder Buckel
Das Ergebnis:
Ein schwingender, tragender Körper. Kein Showeffekt.
2.Das Becken kippt nicht „ab“.
Sorry, aber dein Pferd ist kein Klappstuhl.
Das Becken pendelt minimal mit.
Rotiert leicht.
Bleibt in sich gespannt, zentriert und aktiv.
Nicht locker, nicht schlapp, nicht abgekippt.
Wenn du das Becken „abkippen“ willst, blockierst du genau das, was eigentlich frei arbeiten soll.
3.Und die Hinterhand?
Nein, sie soll nicht einfach „weit untertreten“.
Das ist kein Stretching-Wettbewerb.
Das Hinterbein soll:
– gezielt unter den Schwerpunkt fußen
– Tragen, nicht nur schieben
– sich setzen – nicht nach vorne rauswerfen Der Rücken wird nicht aufgewölbt, sondern über gezielte Muskelketten stabilisiert – vor allem durch die Bauch- und tiefen Haltemuskeln.
– Das Becken klappt nicht ab, sondern führt mikrofeine Rotationen und Pendelbewegungen aus – getragen von aktiver Spannung.
– Die Hinterhand tritt nicht spektakulär tief unter, sondern funktional zum Schwerpunkt – um Last zu übernehmen, nicht um optisch Eindruck zu machen.

Was du brauchst:
– Eine Hand, die nicht stört
– Einen Sitz, der mitschwingt
– Und ein Verständnis für das, was da wirklich unter dir passiert

Denn dein Pferd ist kein Katzenbuckel-Yoga-Modell mit Klappbecken.
Es ist ein Athlet. Hast du das auch so gelernt? Speicher den Beitrag ab oder schicke es jdm der es noch nicht weiß ❤️

Was passiert, wenn du „schwer einsitzt“?Wenn du dich mit voller Kraft „hineinsetzt“, um eine Übergangshilfe zu geben ode...
10/07/2025

Was passiert, wenn du „schwer einsitzt“?

Wenn du dich mit voller Kraft „hineinsetzt“, um eine Übergangshilfe zu geben oder das Pferd „in die Versammlung zu zwingen“, passiert folgendes:
Du komprimierst den Rücken (vor allem die langen Rückenmuskeln), der eigentlich schwingen soll.
Die Hinterhand hat keinen Raum, aktiv unterzuschwingen.
Der Schwung stockt – weil er nicht durchgelassen wird.
Die Thorakolumbalfaszie (Verbindung zwischen Hinterhand & Rumpftrageapparat) wird blockiert, nicht aktiviert.

Was wäre biomechanisch sinnvoll?
Entlastung statt Druck.
• Locker mitgehen
• Sanft federn
• Leichttraben, aus dem Leichttraben galoppieren, im Übergang bewusst loslassen, nicht rein drücken .

Gerade bei jungen oder instabilen Pferden (z. B. hypermobil, noch nicht tragkräftig) ist das die einzige Chance, dass sie lernen, aus dem eigenen Körper heraus Übergänge zu entwickeln – mit aktivem Bauch, freiem Rücken und mentaler Bereitschaft.

Meine Erfahrung dazu:

Ich wurde mal ausgelacht, weil ich bei einem 4-jährigen Pferd in den Übergängen entlastet habe.
Zitat: „In ganz Warendorf hätte das niemand so gehört!“
– Ja. Und genau da fängt das Problem an.

Denn wer biomechanisch arbeitet – wer Pferde gesund entwickeln will – muss den Rücken nicht kontrollieren, sondern freigeben.
Er muss das Pferd nicht klein machen, um es zu „versammeln“, sondern groß werden lassen, damit es sich selbst trägt.

Merksatz für deine Reitpraxis:

Nicht der schwere Sitz bringt das Pferd in die Versammlung,
sondern der durchlässige Körper des Reiters, der Einladung zur Balance gibt.
Beobachte mal:
Was macht dein Pferd, wenn du loslässt, statt zu pressen?
Was passiert, wenn du aus dem Leichttraben angaloppierst, statt vorher auszusitzen “?

Und erzähl mir gerne in den Kommentaren davon. 🧡 Wie findet ihr so eine Reihe mit Mythen? Soll ich weiter erklären? pferdetrainingmitverstand

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Webseite

http://cr-harmonyequestrian.com/, http://gebisslosreiten.com/, http://Calendly.com/crdres

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Dressurausbilderin seit 2007 gelernte Bereiterin FN Siege und Erfolge von Reitpferde bis S***

Die harmonische nachhaltige und individuelle Ausbildung von Pferd und Reiter liegt mit besonders am Herzen . Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht feines und richtiges Reiten zu lehren . Ich möchte glückliche Pferde und Reiter . Diesen Paaren wieder zu einem besseren Verständnis füreinander verhelfen . Ich habe mich verpflichtet, für das Pferd einzustehen und für dieses zu sprechen

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