17/11/2025
Sicherungen und was wirklich dahinter steckt
Ein Thema, das immer wiederkehrt – und leider wohl in Zukunft noch häufiger auftauchen wird.
Ich möchte gerne ein wenig sensibilisieren. Gerade in Zeiten von Insta, in denen wir mit einem Klick Dinge bewerten, die wir oft gar nicht kennen…
Sicherungen und Beschlagnahmungen bedeuten für viele Hunde enormen Stress.
Plötzlich stehen fremde Menschen in den eigenen vier Wänden, legen ein Metallteil ins Gesicht und packen einen in eine Box. Übergriffig, ohne Vorarbeit.
Oft geht es nicht anders – jedes Mal zum Tierarzt zu fahren und zu sedieren ist weder zeitlich noch finanziell immer machbar.
Die BesitzerInnen erleben Scham, Schuld, Überforderung – und häufig Trauer oder Wut.
Wut auf die Vermehrer*innen, die keine Hilfe bieten.
Wut auf Tierschutzvereine. Trauer, ein Tier abgeben zu müssen. Und auch hier gilt: Niemand braucht den erhobenen Zeigefinger.
Die Menschen, die sichern: Der Geruch, die Bilder, die Gefahr – und die ständige Angst, dass etwas schiefgeht.
Parallel dazu die Aufgabe, Besitzer*innen aufzufangen.
Und die Demut, auch mal Nein zu sagen, wenn man sich einer Situation nicht gewachsen fühlt. Grenzen zu kennen braucht Mut.
Für Tierschutzvereine und Vermehrer*innen.
Oft stehen sie im Fokus der Kritik. Oft nicht zu Unrecht.
Reflektieren, annehmen, Vorgehensweisen zu ändern – auch das braucht Mut. Und dann die „neuen“ TS-Vereine, die übernehmen, planen, organisieren. Kommunizieren oder auch bewusst nicht kommunizieren müssen. Wie sie es machen: bewertet werden sie sowieso. Vereine, die sich gegen den Import von Auslandshunden aussprechen – auch das braucht Mut.
Tierpfleger*innen stehen mittendrin, tragen Risiken und müssen die Missstände eines fragilen Systems ausbaden.
Und am Ende bleibt die Frage:
Was zeigen wir öffentlich?
Was dient der Aufklärung, was der Sensationsgier?
Was wurde mit allen Beteiligten besprochen?
Welche Bilder helfen – und welche schaden?
Und wie viel Bewertung kann man selbst ertragen?
Sie kommt sowieso, egal wie man sich entscheidet.
Lasst uns weniger bewerten.
Mehr kommunizieren.
Mehr miteinander statt gegeneinander. Ist wertschätzender 😉