20/09/2024
Wenn sich die Jahreszeiten ändern, steht für uns der Wechsel der Garderobe an – im Herbst tauschen wir leichte, luftige Kleidung gegen dickere, wärmende Stücke. Ähnlich ergeht es auch unseren Hunden. Zwar können sie keine Kleidung wechseln, aber ihr Fell passt sich an. 𝐈𝐦 𝐬𝐨𝐠𝐞𝐧𝐧𝐚𝐧𝐧𝐭𝐞𝐧 𝐅𝐞𝐥𝐥𝐰𝐞𝐜𝐡𝐬𝐞𝐥 𝐯𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐕𝐢𝐞𝐫𝐛𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐧𝐚𝐜𝐡 𝐢𝐡𝐫 𝐚𝐥𝐭𝐞𝐬 𝐅𝐞𝐥𝐥 𝐮𝐧𝐝 𝐛𝐢𝐥𝐝𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐬, 𝐝𝐚𝐬 𝐚𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐣𝐞𝐰𝐞𝐢𝐥𝐢𝐠𝐞 𝐉𝐚𝐡𝐫𝐞𝐬𝐳𝐞𝐢𝐭 𝐚𝐧𝐠𝐞𝐩𝐚𝐬𝐬𝐭 𝐢𝐬𝐭.
Im Herbst wird das leichte Sommerfell allmählich durch ein dickeres Winterfell ersetzt. Dieser Fellwechsel, der etwa 6 bis 8 Wochen dauert, wird maßgeblich durch das Hormon Melatonin gesteuert, dessen Produktion stark von der Tageslichtdauer abhängt. Mit den kürzer werdenden Tagen im Herbst nimmt die Lichtintensität ab, wodurch der Melatoninspiegel im Körper des Hundes ansteigt. Melatonin, das hauptsächlich in der Zirbeldrüse produziert wird, reguliert nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus, sondern signalisiert auch den Beginn des Fellwechsels. Es bereitet den Hund darauf vor, auf die bevorstehenden kälteren Temperaturen zu reagieren, indem der Körper ein dichteres, wärmendes Fell produziert.
Das Tageslicht wirkt dabei als wichtiger Taktgeber: Im Sommer, bei längerem Licht, bleibt der Melatoninspiegel niedrig, was das leichtere Sommerfell begünstigt. Sobald die Tage jedoch kürzer werden, reagiert der Körper des Hundes mit einer erhöhten Melatoninproduktion, die den Stoffwechsel anregt, den Fellwechsel einzuleiten. Die nachwachsenden Haare schieben das alte Fell nach vorn, bis es lose wird und ausfällt. In der Regel bildet sich daraufhin ein dichteres, festeres Fell mit schützender Unterwolle.
Neben dem Tageslicht spielen auch andere Faktoren wie Außentemperaturen, das Alter des Hundes und sein Hormonstatus eine Rolle im Fellwechselprozess. Der Stoffwechsel des Hundes läuft in dieser Phase auf Hochtouren, da innerhalb von 6 bis 8 Wochen Millionen neuer Haare gebildet werden müssen.
Hormonelle Veränderungen, etwa durch Kastration oder Läufigkeit, können den Fellwechsel jedoch stören. In solchen Fällen kommt es häufig zu einem anhaltenden Fellwechsel, bei dem der Hund das ganze Jahr über stark haart, weil der natürliche hormonelle Rhythmus durcheinander geraten ist.