Superdog Profiling - Hundepsychologie

Superdog Profiling - Hundepsychologie Spezialistin für Problemhunde! Beißvorfälle? Aggression? Angst? Angstaggression? Ich helfe dir!
(1)

- Hundepsychologie, statt Schule
(keine klassische Hundeschule, das ist 0815)
- Resozialisierung von Problemhunden
- Hundeinternat im Bereich Ausbildung, Fortbildung und Resozialisierung
- Hundetrainerausbildung

Bisher und weiterhin im Bestand:
‐ Hundeerziehung ohne Leckerlis

- Erziehung durch Beziehung

- Spezial-Ausbildung von Suchhunden,
Rettungshunden und Schutzhunden

- Spezialisiert

auf Problemhunde

- Verhaltenstherapie für Problemhunde:
Aggressive Hunde, Angsthunde, Angstaggression, Hibbelhunde, Traumatherapie, etc.

Die "der tun-nix fiffis" die alles dürfen... und machen was sie wollen, weil sie ja gleichberechtigt sind und auf keinen...
07/04/2025

Die "der tun-nix fiffis" die alles dürfen... und machen was sie wollen, weil sie ja gleichberechtigt sind und auf keinen Fall geschimpft werden dürfen, weil es ja die Beziehung kaputt macht! 🙄🤮

Ja stimmt leider...
05/04/2025

Ja stimmt leider...

Verbrannte Geruchsartikel. Drei Tage alte Trails. Eine ganze Gruppe, die immer wieder denselben Trail läuft.
Hunde, die zwei Stunden lang gemeinsam durch die Gegend rennen – ohne Ziel, ohne Struktur, komplett überfordert.
Hunde, die irgendwann einfach nur noch nach vorne laufen – und gestoppt werden, weil „sie ja falsch sind“.
Leute, die nach Jahren (!) plötzlich merken, dass der Hund einfach nur spazieren geht.

Das alles – und noch mehr – habe ich in den letzten zwei Wochen wieder haufenweise erlebt.
Und ich sage dir ganz ehrlich:
Es ist erschreckend, was in der Mantrailing-Szene aktuell passiert.

Mantrailing?
Für viele Hunde ist das längst kein schönes Hobby mehr.
Es ist Stress auf Ansage.

Ich sehe Hunde, die gestresst hecheln, gähnen, sich über die Nase lecken.
Hunde, die nicht wissen, was sie tun sollen.
Hunde, die aufgeben – still, leise, innerlich.

Und ihre Menschen denken, sie tun ihnen etwas Gutes.
Weil ihnen nie jemand gezeigt hat, wie es wirklich geht.
Weil es Trainer gibt, die nach einem Wochenend-Workshop meinen, Mantrailing „für den Hobbybereich“ anbieten zu können.

Ich sage ganz klar: Das reicht nicht.
Nicht für den Hund. Nicht für den Halter. Und schon gar nicht für ein Training, das auf echter Nasenarbeit basiert.

Bitte fangt an, hinzuschauen.
Wenn euer Hund beschwichtigt.
Wenn er nicht mehr weiß, was er tun soll.
Ich sehe diese Entwicklung immer mehr, da ist nichts mit "Mantrailing macht jedem Hund Spaß".

Glaubt nicht blind, dass Mantrailing für jeden Hund geeignet ist.
Diese Arbeit muss zu den Anlagen und zum Stil eures Hundes passen –
und sie braucht Trainer:innen, die wirklich wissen, was sie tun.

Denn das hier ist keine Spielerei.
Es ist eine komplexe, tiefgehende Arbeit – und sie verdient Respekt.
Vor allem gegenüber dem Hund. Es darf ein Hobby sein - aber auch im Hobbybereich muss ich dem Hund FAIR erklären, was er machen soll. Es ist gruselig, was da teilweise abgeht!

Unterschiedliche Philosophien sind völlig in Ordnung, da soll jeder bitte seinen Weg finden. Aber es darf nicht sein, dass Hunde darunter leiden.

Stay tuned, demnächst gibt's ein Webinar dazu.

COOPER, X-Herder, 15 Monate sucht JOB Abgabegrund an uns wegen Überforderung der Besitzer und Unterforderung des HundesC...
02/04/2025

COOPER, X-Herder, 15 Monate sucht JOB

Abgabegrund an uns wegen Überforderung der Besitzer und Unterforderung des Hundes

COOPER ist nun fast 3 Wochen bei uns und macht riesen Fortschritte! Er entwickelt sich sehr gut und wird ausschließlich in Dienst oder Sport abgegeben und nur an erfahrene HFs!

Er ist bereits durchgeröntgt ohne Befund.
60cm, 27 kg, unkastriert, Wurftag 23.12.2023, keine Papiere

Cooper hat leider nie gelernt, seinen Trieb zu kontrollieren.
Alles wird angepöbelt, früher gab es Übersprungshandlung auf den Menschen, aber das wurde schon im Laufe der ersten Tage bei uns viel besser.

Bei mir ist er mittlerweile führbar, lässt sich korrigieren und reagiert auf Körpersprache.

Er spielt gut und beißt hart ins Zergel. In der Suche sehr motiviert aber hält noch nicht lange Konzentration und ist noch schnell abgelenkt.

Geht eher nach vorne als zurück, ist aber mittlerweile dabei ansprechbar und lässt sich abbrechen! Draußen trägt er noch aus Sicherheitgründen einen Maulkorb.

Mit Hunden ist er unerfahren, zeigt sich bei uns im Rudel sozial und auch der Alltag klappt gut mittlerweile.

Wir haben mit ihm mit Suchspielen Spielzeug&Futter, Mantrailing, Futtertreiben etc angefangen.
Ansonsten komplett roh!

Weitere Infos im Persönlichen Gespräch, Kontakt per PN oder EMail.

Platz vor Preis!

Teilen erwünscht! ;)

28/03/2025

Oft werde ich gefragt, was ich neben dem Hundetraining mit Problemhunden, der Hundesicherung, spontanen Sucheinsätzen etc... sonst noch tue, bzw. Ob ich überhaupt Freizeit habe?! Ja und Nein, aber mein Herzblut steckt in meinem Resozialisierungsprojekt, dass ich in meiner wenigen Freizeit tue...

An meinem aktuellen Fall möchte ich euch teilhaben lassen, da dies ein weiteres Negativbeispiel aus meinem Alltag ist, wie es nicht laufen sollte.....aber auch ein Hinweis, wie schnell sich ein Hund verändern kann, in den richtigen Händen, mit Führung, klaren Regeln und liebevoller Konsequenz!

Ich möchte euch nicht nur zum Nachdenken anregen, dass nicht jeder Hund/jede Rasse für jeden Menschen, jeden Haushalt geeignet ist und auch die richtige Aufzucht, Sozialisierung im Alltag eine SEHR große Rolle spielt!

Sondern auch, weil dieser "Katastrophentourismus" aktuell wirklich extrem ist, die Leute bleiben stehen, schauen den Hund an und sagen, oh du armer Hund musst einen Maulkorb tragen!
Oder die Leute bleiben stehen und schauen schockiert oder teilweise sogar amüsiert zu, wenn der Hund explodiert und gegen seinen Menschen geflogen kommt und zubeißt!

Die Krönung sind dann noch Sprüche die kommen wie...
Na den hätten Sie mal besser erziehen müssen!
Oder:
Wie wäre es mal mit einer Hundeschule?!
🤣🫣

Ja danke... was wäre die Welt nur ohne diese Profis! 🤣🤣🤣

Ohne Maulkorb hätte ich alleine in der 1. Woche bestimmt schon 100 Bisslöcher vom Hund gehabt!
So sind es nur kratzer und blaue Flecken!

Deshalb ein Hinweis!!!
ES IST NICHTS SCHLIMMES WENN EIN HUND EIN MAULKORB TRÄGT und in den meisten Fällen hat das auch einen Grund!
;)

Jetzt aber zum Hund:

Ich lernte den Herder und die Besitzer vor einigen Monaten im Training im häuslichen Umfeld kennen, weil die Besitzer mit dem Herder nicht mehr das Grundstück verlassen konnten und der Herder zu starken Übersprungshandlungen gegen seine Besitzer neigte und beide bereits mehrfach gebissen hatte.

Hier zeigte sich schon, dass der Herder den Besitzern mittlerweile körperlich und mental überlegen war.

Wenige Monate später, meldeten sich die Besitzer, dass sie sich entschieden haben, den Herder abzugeben, da das Verhalten immer stärker wurde.

Da ich in dem Hund sehr viel Potential sehe und er eigentlich einen tollen Charakter hat, haben wir uns entschlossen den Herder zu übernehmen, also kam der Herder vor 2 Wochen zu mir zur Resozialisierung/Sozialisierung!

X-Herder, Cooper, 14 Monate, unkastriert
Diagnose: Deprivationssyndrom
(Das bedeutet, er ist isoliert aufgewachsen und hatte nie die Möglichkeit die Welt kennenzulernen. Seine Nervenbahnen im Kopf konnten sich so nie richtig entwickeln.)

Die Integration in mein Rudel war nach kurzer Unsicherheit von ihm relativ schnell erledigt, was es mir deutlich erleichtert, mit ihm intensiv arbeiten zu können!

Die ersten zweite Tage waren wirklich heftig, im Bezug auf Training und alltägliche Sachen zu klären! Danach konnte ich tägliche Fortschritte bei ihm erkennen und er zeigte sich kooperativer...

Alles, wirklich alles (Autos, Jogger, Fahrradfahrer, Menschen, Hunde...) was er sah, triggerte ihn und er löste es, indem er erst kurz nach vorne schoss und dann mich (im Übersprung) angriff und versuchte mehrfach zuzubeißen!
Sobald dieser Frust raus war durch die Attacke, war er wieder normal! (Er hatte sich da was richtig blödes angeeignet, was dringend umgelenkt werden musste!)

Nachdem er relativ schnell merkte, dass ich mich davon nicht beeindrucken ließ und ich es teilweise "aushielt" ohne zurückzuweichen, wurden die Attacken immer weniger heftig und er musste sich dann was Anderes überlegen...

Auch wenn er angefasst wurde wenn er das nicht wollte, oder körpersprachliche Signale erhielt, von Korrekturen ganz zu schweigen, griff er mich sofort an.
Auch das beeindruckte mich relativ wenig... aus einem sofortigen Angriff wurde vorher knurren und er überlegte, ob er angreift und mittlerweile, passiert nichts mehr. Er genießt sogar die Zuwendung jeder Art.

Nach einer Woche intensivem Training, gab es nur noch wenige Attacken und ich kann mittlerweile an der Straße mit ihm stehen und etwas laufen.

Nach knapp 2 Wochen intensivem Training sind es wenn überhaupt nur noch 1 Attacke bei 20 Situationen, die ihn stressten...

Mittlerweile kann ich auch mal ohne Maulkorb mit ihm was machen, ohne Sorge zu haben, dass er mich angreift.

Bald dürfte Cooper soweit sein, in sein neues erfahrenes Zuhause zu ziehen. Also wer eine total verrückten, tollen Hund sucht, hier ist einer! 🤣🤣🤣

Ich werde euch über die Entwicklung von Cooper weiter auf dem Laufenden halten!

Wer einen Problemhund hat und total überfordert ist, dem kann ich sage, es ist NIEMALS zu spät mit dem richtigen Training anzufangen und die Kurve zu kriegen! Ihr müsst es nur wollen!!! ;)

Einfach mal drüber nachdenken...
21/03/2025

Einfach mal drüber nachdenken...

Die große Schwäche vieler Menschen ist die undifferenzierte, inflationäre Verwendung wichtiger Begrifflichkeiten.

Immer und immer wieder wird im Hundetraining der Begriff GEWALT verwendet, obwohl die wenigsten wissen, wie dieser Begriff eigentlich genau definiert wird!
Schnell wird ja bei Definitionen der Ruf nach wissenschaftlich fundierten Beschreibungen laut.
Völlig zurecht, und deshalb greifen wir die Definition von Dr. Helga Theunert auf.
Helga Theunert ist Honorarprofessorin für Medienpädagogik am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Leipzig.

Erstes Bestimmungskriterium für GEWALT ist für Helga Theunert die „bei dem Betroffenen feststellbare Folge, die durch GEWALT bewirkte Schädigung…
Das Ziel der Gewaltausübung tritt gegenüber der Folge in den Hintergrund, es ist sekundäres Bestimmungskriterium“.

Damit müssen in der Folge einer Gewalteinwirkung die Aspekte einer Schädigung erkennbar werden.

Nehmen wir diese Definition mal ernst und übertragen sie bildlich auf eine Hundebegegnung:
Wenn ein Hundebesitzer in einer Hundebegegnung seinen pöbelnden Hund mit einem körperlichen Anrempeln nach hinten drängt, müssen wir dann von GEWALT sprechen, wenn wir in der Folge die durch GEWALT bewirkte Schädigung feststellen. Eine Schädigung kann sowohl physisch als auch psychisch erfolgen. Im schlimmsten Fall wird der Hund tatsächlich körperlich verletzt (Schädigung) oder sozial so verunsichert, dass die Einwirkung unter psychischen Gesichtspunkten nachhaltige Spuren hinterlässt (Schädigung).
War das Anrempeln so heftig, dass der Hund sein Vertrauen gegenüber dem Menschen nachhaltig verliert, würde ich den Begriff GEWALT somit jederzeit befürworten.
Spätestens jetzt muss jedem klar werden, dass alle Menschen, die mit Hunden umgehen, dies auch unbedingt gewaltfrei tun sollten.
Eine erzieherische Einwirkung darf ganz einfach keine nachhaltig negativen Folgen aufweisen.

Doch wie ist es zu bewerten, wenn eine vergleichbar restriktive Einwirkung (Anrempeln und nach hinten drängen) bei einem anderen Leinenpöbler positive Folgen hinterlässt.
Dazu nehmen wir an, dass sich der Hund nach dem körperlichen Anrempeln durchaus beeindruckt zeigt (was ja auch gewollt ist), anschließend aber unter diesem Eindruck wieder neben seinem Menschen geht und das Pöbeln einstellt. Er vermeidet ganz einfach die negative Konsequenz seines Handelns. Der Mensch freut sich und lobt dann seinen Hund nachfolgend in jeder pöbelfreien Hundebegegnung. Schädigungen sind weder physisch noch psychisch erfolgt. Es ist somit weder ein Vertrauensverlust noch sonstige negative Spuren zu erkennen.
Im Gegenteil, die klare erzieherische Vermittlung von unerwünschtem Verhalten und erwünschtem Verhalten dürfte sich sogar positiv auf die Mensch-Hund-Beziehung auswirken.
Der Hund bekommt Orientierung und Planungssicherheit vermittelt.
Damit lässt sich in dieser von mir beschriebenen Situation GEWALT ganz einfach nicht feststellen.

Übrigens definiert auch das Strafgesetzbuch Gewalt als „Misshandlung oder Schädigung“ der Gesundheit.
Gewalt hinterlässt feststellbare Spuren / Schädigungen. Sind solche nicht vorhanden, ist die Verwendung des Begriffes GEWALT ganz einfach nicht angebracht bzw. inkorrekt.
Wie so oft im Hundewesen werden Begriffe teilweise inflationär verwendet, ohne die tiefere und vor allem korrekte Bedeutung der Begriffe genauer zu kennen.

Somit muss letztlich jedem klar sein, dass Zwang oder sogenannte „Strafreize“ in der Hundeerziehung niemals pauschal mit Gewalt gleichgesetzt werden dürfen. Dies ist in keiner Weise kompetent, weil schlicht und einfach falsch! Und dennoch sehen sich viele Hundebesitzer täglich mit angeblichen Gewaltvorwürfen konfrontiert, wenn sie ihre Vierbeiner erzieherisch reglementieren.

UPDATE aus gegebenem Anlass.
---Definition von GEWALT durch die Psychologie (unter anderem): Gewalt ist die vorsätzliche Anwendung physischer Kraft oder Macht, ob angedroht oder tatsächlich, gegen sich selbst, eine andere Person oder eine Gruppe oder Gemeinschaft . Sie führt zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Entwicklungsstörungen oder Deprivation oder hat MIT HOHER WAHRSCHEINLICHKEIT FOLGEN! (WHO, 2017).

---Und dann wäre da noch ein Auszug aus dem Lexikon für Psychologie: "Gewalt [engl. violence], [RF, SOZ], abgeleitet von «walten»; bedeutet Macht oder das Recht, über Dinge und Menschen zu herrschen. Meistens wird Gewalt im Zusammenhang mit physischem und/oder psych. Zwang verwendet, durch den Menschen und Dinge einer fremden Herrschaft unterworfen und geschädigt werden".
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/gewalt
Die letzten drei Worte dieser Psychologie-Definition: ...UND GESCHÄDIGT WERDEN.

Thomas Baumann, 21.03.2025

18/03/2025

‼️❌️‼️

Meine Rede ‼️  Das ist soooo wichtig zu erkennen, deshalb meldet Euch zu unseren Sozialisierungs- und Kommunikationskurs...
14/03/2025

Meine Rede ‼️ Das ist soooo wichtig zu erkennen, deshalb meldet Euch zu unseren Sozialisierungs- und Kommunikationskursen an ;)

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Menschen selten dazu in der Lage sind zu erkennen, wie es ihren Hunden geht. Der Hauptgrund: Sie achten zu stark au...

Amen ‼️‼️‼️
09/03/2025

Amen ‼️‼️‼️

„Abgedreht!“
Wenn Hunde nur noch spielen wollen und nicht mehr kommunizieren können.

Täglich tausendfach zu sehen: die Pupillen geweitet, der Körper bebend, die Atmung hektisch, die Stimme von bellend bis kreischend, die Leine furchtbar straff!
Und der Mensch am Ende der gestrafften Leine? „Mist, jetzt kommt jemand mit Hund entgegen“, so seine Gedanken.
Die auf ihn zukommenden, möglichen Szenarien sind ihm schon länger bekannt.
Nur, welcher seiner Pläne von A bis G soll heute angewendet werden?

Plan A: sofort umdrehen und nichts wie weg.

Plan B: ausweichen und mit großem Abstand links oder rechts vorbei.

Plan C: Augen zu und einfach durch.

Plan D: zur Seite drehen, Hund festhalten und warten, bis alles vorbei ist.

Plan E: Leine einfach fallen lassen, wird schon gut gehen, er will ja eh nur spielen.

Plan F: Ablenken mit Spielzeug. Hat anfangs funktioniert, jetzt kaum noch.

Plan G: „Party feiern“ und die Begegnung mit Fleischwurst garnieren.

Plan H: Hund reglementieren und Gehorsam einfordern. Hat noch nie funktioniert, wurde auch nie trainiert, da ja Hundetraining nur freiwillig und ohne Strafe sein soll.

Weitere Pläne existieren gerade nicht.

Zunächst muss jedem klar sein, dass das Szenario Hundebegegnung in der beschriebenen Form weder eine Erfindung noch eine Übertreibung darstellt.
Leidtragende Menschen mit derart verhaltensauffälligen Hunden gibt es in enorm hoher Anzahl, und wie so oft, stellt sich auch in diesem Fall die Frage nach den Ursachen.
Warum nur gibt es offensichtlich immer mehr Familienhunde, denen kaum noch etwas an Kommunikation mit Artgenossen, sondern weitaus mehr an exzessiven Rennspielen – und damit an purer Interaktion – liegt? Na, weil sich der Mensch auch in diesem Fall an Dingen, die krank machen, mehr erfreuen kann, als an gesunden Alternativen, die halt weniger Glückshormone freisetzen.
Es ist doch einfach ein besonderer Genuss für Menschen, die kleinen und großen Vierbeiner beim lustvollen Toben über eine Wiese zuschauen zu können. Das ist doch so schön und kann doch auch nicht schaden. Doch! Und wie das schaden kann. Die Zunahme an „spielsüchtigen“ und sozial wenig kompetenten Hunden ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen.

Dafür gibt es – wie meistens – nicht nur eine Ursache, aber Spitzenreiter bei der Schuldfrage sind nach meiner Überzeugung schlecht geführte Hundegruppen in Welpen- bzw. in Hundeschulen. Hier ist sehr häufig der Nährboden für sozial abnormes Verhalten zu finden. Ich lasse nicht unerwähnt, dass es auch qualitativ sehr gute Hundeschulen gibt, die das von mir beschriebene Problem zu gut kennen und es einfach besser machen.
Daneben sind selbstverständlich auch sogenannte „Freilauf-Gebiete“ verantwortlich, in denen nicht selten 20 und mehr Hunde sich selbst überlassen werden und kaum jemand wirklich Plan hat, was Hunden im sozialen Spiel guttun kann und was nicht.

Fehlinterpretierte Studien!

In den vergangenen Jahren wurde ich immer wieder mit wissenschaftlichen Studien konfrontiert, die angeblich belegen sollen, wie wichtig und wertvoll soziales SPIEL für die Entwicklung des hundlichen Gehirns sein sollen. Auch lernen wohl Welpen allgemein schneller, wenn soziales SPIEL als Teil der Lernprozesse Einfluss nehmen kann.
Das würde und werde ich nie in Abrede stellen, auch wenn hier der Zeitfaktor unbedingt berücksichtigt werden muss (siehe letzter Absatz – Humanpsychologie).
Wohl aber ergeht der Vorwurf, dass der Begriff SPIEL als solcher nicht ausreichend und vor allem nicht abgrenzend definiert wird.
Ganz einfach erklärt: Wenn soziales SPIEL schön und angenehm empfunden wird, ist alles im Lot; wenn hingegen soziales SPIEL als „geil“ und „berauschend“ empfunden wird, lehren wir unseren Hunden soziale Irrwege, aus denen diese Hunde selbst und ohne Hilfe von außen überhaupt nicht mehr herausfinden können!

Wenn Hunde „reden“ könnten!

In unseren sonntäglichen Welpengruppen (Sozialisierungs-Stunden mit max. 10 Welpen) beginnen wir mit Ruheübungen (Stand-By-Modus) und sozialer Zweisamkeit (Mensch und Hund). Nach und nach kommt es dann zu Einzelzusammenführungen zwischen zwei(!) passenden Welpen. Diese dürfen jeweils einige Minuten kontrolliert kommunizieren und interagieren. Dann pausieren die zwei Welpen und die nächsten zwei Welpen werden zusammengeführt.
Nach etwa 30 bis 40 Minuten wird nach Vorauswahl die Gruppe auf 4 bis 6 Welpen erhöht. Es beginnt das freie kommunizieren und interagieren, wobei die Gruppe individuell alle paar Minuten „personell“ umgestaltet wird.
Eingegriffen wird explizit nur dann, wenn sich extrem hohe Erregungsprozesse in einem Welpen oder auch tendenzielles Meideverhalten (Angst/Unsicherheit) abzeichnen. Aggressionsverhalten (konstruktiv) ist selbstverständlich erlaubt!
Es bedarf übrigens einer ganzen Menge an Erfahrungen und Wissen, Welpengruppen so zu steuern bzw. zu koordinieren, dass möglichst jeder einzelne Welpe davon auch profitieren kann. Niemals eine Sache für unerfahrenes „Einstiegs-Personal“ in einer Hundeschule, was leider viel zu häufig der Fall ist.
Am Ende der Sozialisierungsstunde schließen wir erneut mit Ruheübungen ab.

Könnten die uns anvertrauten Welpen reden, würden sie – zuhause von Artgenossen befragt: „wie war es in der Hundeschule?“ – mitteilen: „Ja, war ganz nett, habe ein paar Kumpels kennengelernt, mit denen ich mich austauschen konnte. Ansonsten war es recht ruhig dort“.
Würden sie hingegen antworten: „das war abartig geil, unvorstellbar! Da solltest du mal dabei sein“, dann hätte ich eine ganze Menge stümperhafte Fehler gemacht.“
Das Gefühl „abartig geil“ erzeugt nämlich Glücksgefühle mit problematischen Folgen.

Die Sache mit dem Dopamin

Es ist völlig unbestreitbar – auch wissenschaftlich – dass extrem positiv assoziierte Reize die körpereigene Droge Dopamin freisetzt. Dopamin treibt uns nach Freisetzung unnachgiebig an, bestimmte Handlungen zu vollziehen.
Nach „Vollzug“ werden Endorphine ausgeschüttet. Endorphine sind Glückshormone die ähnliche chemische Strukturen aufweisen wie Drogen auf opiater Basis.
Euphorische Rauschzustände und zunehmendes Suchtverhalten reduzieren in diesem Zusammenhang die Lebensqualität mittlerweile viel zu vieler Familienhunde.

Wer nun behaupten sollte, exzessive Rennspiele unter Hunden würden unter den Begriff Kommunikation fallen, unterliegt einem Irrtum. Kommunikation ist in erster Linie auf Informationsaustausch ausgelegt, bei dem sich zwei oder auch mehr etwas zu sagen haben. Man redet quasi miteinander. Bei Rennspielen hingegen ist ein Informationsaustausch geringgradig oder überhaupt nicht gegeben.
Auch deshalb spricht man bei Rennspielen in erster Linie von Interaktion und nicht von Kommunikation. Und wenn man Interaktion definiert, so gilt sie als „wechselseitige Beeinflussung Einzelner oder Gruppen.“ Das geht übrigens auch ohne weiteren Informationsaustausch und damit kann Interaktion auch (zumindest weitestgehend) frei von Kommunikation sein.

Interaktion stationär oder mobil!?

Wenn wir aber den Begriff Interaktion etwas genauer und unter Praxisbezug beurteilen wollen, müssen wir zwischen stationärer und mobiler Interaktion unterscheiden.
Bei der stationären Interaktion bleiben die sozial spielenden Hunde quasi positionstreu; sie balgen, ringen, kämpfen (spielerisch) an ein und derselben Stelle. Dabei sind die Hunde ruhiger, konzentrierter und auch deutlich ansprechbarer. Zudem wird deutlich mehr kommuniziert als in einer mobilen Interaktion.
In einer mobilen Interaktion wird die vorhandene Bewegungsenergie in läuferische Momente verpackt. Der eine jagt, der andere wird gejagt. Rennspiele entstehen, die allzu häufig auch das sogenannte Beutefangverhalten (spielerisch) aktivieren.
Und genau an dieser Stelle zeigt uns die Praxis ganz deutlich, dass insbesondere bei Welpen und Junghunden die größten Gefahren in den so beliebten Rennspielen liegen, die häufig exzessive Ausmaße annehmen.
Die Grenzen einer „gesunden“ mobilen Interaktion hin zur „krank“ machenden Interaktion sind fließend und hier tun sich sogar Fachleute schwer, den Zeitpunkt eines suchtfördernden Verhaltens richtig einzuschätzen.
Häufig wird in diesem Zusammenhang bei Rennspielen viel zu spät eingegriffen!!!

Unvermeidbarer Einstieg in die Leinenaggression bei „süchtigen“ Hunden!

Und hier der häufigste Weg in die konditionierte Leinenaggression:
• Jeder hundeerfahrene Zweibeiner wird sofort bestätigen, dass soziales Spiel eine enorm hohe Attraktivität aufweist (und auch wichtig ist).
• Bei nicht wenigen Hunden ist soziales Spiel auch mit einer erkennbar ansteigenden Lust verbunden. Das übersehen leider viele, die es aufgrund ihrer Verantwortung nicht übersehen dürften.
• Dass dabei auch die Aktivierung des Dopaminsystems und die Ausschüttung von Endorphinen zu vermerken ist, dürfte ebenso unstrittig sein.
• Betroffene Hundebesitzer berichten später sehr häufig, dass es zu einer alltagsbedingten Reduktion sozialer Kommunikation/Interaktion nach dem Besuch von Welpenschulen kommt. Weniger Zeit, weniger Artgenossen im unmittelbaren Umfeld, mehr Leinenführigkeit, mehr Kontrolle und damit in sehr vielen Fällen - weniger Kontakte! Das Suchtpotential aber besteht ja bereits!
• Hundebegegnungen mit dem zunehmend erwachsen werdenden Hund werden schwieriger, weil die konditionierte Erwartungshaltung (soziales Spiel) in Hundebegegnungen - aus Sicht des Hundes - in nicht ausreichender Weise stattfinden kann. Vor allem dann, wenn die erzieherische Kontrolle unzureichend ist - was eben auch sehr häufig der Fall ist.
• Es entstehen - ebenfalls nachvollziehbar - erklärbare Frustrationsmodelle und diese münden letztlich häufig in das, was wir konditionierte Leinenaggression nennen.
• Derartige Hunde können an der Leine aggressiv und zunehmend sogar bissig sein (Frustration), weil sie unter den sozialen Entbehrungen leiden.
• Sollten sie sich von der Leine reißen schwenken sie häufig von Aggression – für den Betrachter von außen plötzlich und überraschend – in eine meist penetrante Spielaufforderung mit sozialen „Vergewaltigungs-Momenten“.
Keine Aggression mehr, aber sozial ohne kommunikative Kompetenzen.
Respekt und Individualdistanz sind mit die wichtigsten Kompetenzgrundlagen für soziales Miteinander. Das aber wurde diesen Hunden nie beigebracht.

Humanpsychologie mit interessanten Fakten

Ich bin nach fast 40 Jahren gelebter Praxis absolut überzeugt, dass es nicht richtig sein kann, Welpen und auch erwachsenen Hunden unmittelbar nach der Vermittlung von Lerninhalten soziales Spiel mit Artgenossen zu „verordnen“. Warum das nicht sein sollte, zeigen uns – neben eigenen Erfahrungen – eindeutige Forschungsergebnisse aus der Humanpsychologie.
Und dass die Humanpsychologie in der Hirnforschung so gravierend abweichend von der Tier- bzw. Säugetierpsychologie sein soll, halte ich ohnehin für überholt.
Sozialemotionales Lernen zwischen dem menschlichen und dem hundlichen Gehirn läuft mehr als ähnlich ab!

Bereits 2016 ist (auszugsweise) zum Thema Gehirnforschung in "Die Welt" zu lesen: Und erst seit kurzem wissen wir auch, dass sich selbst nach dem Lernen, wenn wir schon gar nicht mehr an Vokabeln denken, die Spuren des Gelernten im Gehirn verfestigen. Und das ist eigentlich ganz spannend. Man spricht von Konsolidierung. (Neurowissenschaftler Manfred Spitzer).

Konsolidierung bedeutet, dass Lernen nicht unmittelbar mit dem Abschluss von Lernübungen beendet ist, sondern erst Stunden danach! Und Konsolidierung erfolgt idealerweise in einer PAUSE! Forschungsergebnisse haben ergeben, dass bei uns Menschen Spiel und Sport UNMITTELBAR NACH Lernübungen Keine signifikante Festigung der erlernten Elemente nach sich ziehen. Dies geschieht erst dann, wenn erst ca. 4 Stunden nach dem Lernen Sport und Spiel erfolgen. Damit zeigt mir nicht nur die jahrelange Erfahrung von mir und meiner Frau, sondern auch die Hirnforschung im humanpsychologischen Bereich, dass wir keine Lernfestigung erwarten dürfen, wenn wir UNMITTELBAR nach dem Lernen Rennspiele initiieren.

Hinzu kommt:
Lernen ist ein fortlaufender Konstruktionsprozess im Gehirn
Das emotionale Erfahrungsgedächtnis prüft ständig, ob ein bestimmtes Verhalten mit Lustempfindungen verbunden ist. Trifft dies zu, dann fühlen wir uns motiviert, dieses Verhalten wiederholt auszuführen. Je intensiver die Lust dabei empfunden wird, umso mehr erfolgt eine Priorisierung bei der künftigen Konstruktion des Gehirns.
Demnach hat ein soziales Rennspiel mit Artgenossen für einen Hund eine weitaus höhere Priorität als beispielsweise die alternative Beschäftigung mit dem Menschen.

Wichtig dabei: Was das Gehirn als hochwertig einstuft, saugt es auf.
Weniger Hochwertiges wird weniger aufgesaugt („der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt“ stimmt wirklich).
Welchen Sinn macht somit ein Sozialspiel mit Artgenossen am Ende einer Trainingsstunde, wenn wir sicher sein können, dass solch ein Spiel eine viel höhere Priorität einnimmt, als alles andere, was zuvor geübt wurde.
Ich sehe das soziale Spiel am Ende einer Übungsstunde als das, was es wirklich ist: ein ideologisch konzipiertes und auf Irrtümern basierendes Konstrukt von Menschen, die am Ende einer Übungsstunde nicht den zufriedenen, sondern den glückseligen (berauschten) Hund sehen wollen. Wie sehr sich dieser doch freut, wenn er fiepend und vor Vorfreude zitternd zur nächsten Unterrichtsstunde kommt.
Das Resultat ist Tag für Tag im Alltag und auch seit Jahren zunehmend in der „Problemhund-Beratung“ zu erkennen.
Auch wenn es zum Kampf gegen „Windmühlen“ und zum ständigen Schwimmen gegen den Strom mutiert; ich betone erneut: Das abschließende Sozialspiel zwischen Hunden unmittelbar nach dem Training ist ganz einfach ein ideologisch gefestigter Riesen-Irrtum, der auf dem Rücken und zum Leidwesen unglaublich vieler Hunde ausgetragen wird.

Thomas Baumann, März 2023

‼️‼️‼️
07/03/2025

‼️‼️‼️

24/02/2025

‼️ Neuer Workshop ‼️

Orientierung & Leinenführigkeit 2.0

Hier habt ihr die Möglichkeit, in einem 3 Stunden Workshop alles Wichtige über die nötige Orientierung und Leinenführigkeit, passend für euren Hund, zu lernen...
PLUS
Alles Wichtige für Orientierung im Freilauf und in der Freifolge - die UNSICHTBARE Leine!

Dieses Training ist auch als Einzeltraining und für Mehrhundehalter buchbar!

Wir haben auch kein Problem mit Maulkorb, Leinenrambos und Leinenhexen! Auch diese Hunde haben eine Chance verdient, wieder zu normalen Hunden zu werden!

Ihr habt Interesse?

Dann meldet euch zur Terminabsprache, über die euch bekannten Kontaktdaten!

20/02/2025

Mit Training kann man viel erreichen, aber wenn die Genetik durchschlägt, wird es deutlich schwieriger und langwieriger... aber nicht unmöglich...

‼️‼️‼️
19/02/2025

‼️‼️‼️

Gift in Tierhaaren: Gefahr für Vogelküken

Viele Menschen bürsten ihre Hunde im Wald und lassen dann die Büschel auf dem Boden liegen. Andere bieten Vö**ln ausgekämmte Hunde- oder Katzenhaare gezielt im eigenen Garten zum Nestbau an.
Tatsächlich nehmen Vögel das weiche Material gerne an, aber es birgt offensichtlich Gefahren.

Eine Untersuchung an der Universität Sussex hat gezeigt: Wurden die Haustiere vorher mit Anti-Parasitenmittel z.B. gegen Flöhe behandelt, beeinflusst das die Entwicklung des Vogel-Embryos, wenn das Nest mit den Haaren ausgekleidet wird. Die englischen Forscher konnten zeigen, dass eine hohe Konzentration an Pestiziden im Vogelnest mit einer höheren Sterblichkeit der Küken verbunden ist.

Zum anderen gibt es immer wieder Schilderungen und Bilder von Vogelküken, die sich im Nest an zu langen Haaren stranguliert haben.

Deshalb:
😊Ausgebürstete Tierhaare direkt in die Tonne.
😊Auch nicht büschelweise im Park oder Wald rumliegen lassen, vor allem wenn der Hund zuvor mit Antiparasitika behandelt wurde.
😏Dass Gifte im Garten sowieso tabu sind, versteht sich von selbst!

Adresse

Steinweg 35
Aschaffenburg
63741

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