Florian Sernetz - Coaching für Hund & Halter

21/10/2025

Es geht nicht darum, ob dein Hund ins Bett darf oder ob er Essen vom Tisch bekommt.
Beide Dinge sind kein Garant dafür, dass die Hundeerziehung gut klappt.
Natürlich sind kleine Regeln besser als gar keine – aber spannend wird’s dann, wenn manche Regeln nur manchmal gelten.

Wenn der Hund manchmal aufs Bett oder Sofa darf, aber heute nicht.

Diese „manchmal“-Situationen bringen viele Hunde aus dem Konzept.
Manche Hunde fahren aufgrund recht starrer Regeln (und bei Krankheit ist ein Hund im Bett immer ein Plus) teilweise „wie auf Schienen“. X ist nie erlaubt und Y immer.
Wurde das vermittelt, muss der Hund
ja kaum noch auf seine Menschen achten, weil für ihn ja eh alles klar ist.

Leider können wir in unserem heutigen, meist hektischen und durchgetakteten Alltag nicht garantieren, dass alles immer gleich läuft. Und wie stressig wäre es bitte, das immer garantieren zu müssen/wollen (für uns) . Neben einem gewissen Grundgerüst an Stabilität kann es also durchaus sinnvoll sein, ab und kleinere Situationen mal anders zu gestalten.

09/10/2025

„Ich habe schon alles versucht. Mit Leckerchen und mit Bestrafung/Korrigieren/Schimpfen.“
Ein Satz, den ich gar nicht so selten höre.
Folgende Punkte sind aber erstmal zu klären bevor eine starre Schablone aus Verstärkung/Strafe auf ein Verhalten gelegt wird:
-Wurde die Ursache des Verhaltens genauer beleuchtet? Und daraus folgend: Hat der Hund die Kapazitäten gewünschtes Verhalten zu leisten?
-Welchen Einfluss hat die Beziehung/ der Mensch auf das Verhalten?
-Handelt es sich bei den bisher unternommenen Versuchen um eine gezielte Vorgehensweise oder Management?
-Wenn alle vorherigen Fragen entsprechend passend beantwortet wurden, dann gibt es tatsächlich in den jeweiligen Bereichen auch noch mal vielfältige Herangehensweisen

„Alles versucht“ sitzt also schnell bei uns im Kopf und kommt uns schnell über die Lippen. Tatsächlich lassen sich fast immer noch Rädchen finden, mit denen wir im Prozess einen oder mehrere „Füße in die Tür“ bekommen können.

12/09/2025

25/07/2025

Der pinke Igel

Als wir aus unserem langen hundelosen Urlaub wiedergekommen sind, haben wir Trixie (vermutlich eher uns) einen pinken Igel aus Stoff mitgebracht.
Trixie kann sich für Spielzeug kaum begeistern, zerrupft aber gerne mal Stofftiere. Nach 3,5 Wochen und entsprechender Wiedersehensfreude blieb der Igel völlig unbeachtet.
Als Kaja am nächsten Tag wieder zu uns kam, musste dieser dann plötzlich eine halbe Stunde bespielt und durch die Gegend getragen werden-obwohl Kaja 0 Interesse an Plüschtieren zeigt.
Warum als das aus Menschensicht „künstliche Theater“. Trixie hat hier nach dem Motto „Wer kann, der kann“ agiert. Machen, weil sie es kann und Kaja nach 3,5 Wochen Trennung zeigen, dass sie eine Meinung hat und Dinge durchzieht.
Ohne, dass es dabei um irgendetwas wirklich wichtiges ging. Prophylaktisches Positionieren für den Fall, dass es mal einen Konflikt gibt und sie in diesem gar nicht viel reingeben muss. Diese Stellverteterkonflikte können Hunde grandios- wir Menschen leider kaum noch. Auch wir sollten uns wieder mehr pinke Igel oder andere, auf den ersten Blick unbedeutende Situationen- im Alltag suchen und mal unser Ding machen, damit unsere Hunde sich an jemandem orientieren können, der augenscheinlich einen Plan vom Leben hat.