21/11/2025
Gewalt im Hundetraining - der Preis für Hund und Mensch
Teil 4: Was Gewalt im HUND auslöst
Gewalt trifft Hunde immer – egal ob laut, leise, „nur einmal“ oder „nicht so gemeint“.
Hunde können nicht unterscheiden. Sie spüren einfach, was es mit ihnen macht.
Ich sehe das ständig:
Hunde, die funktionieren, obwohl sie völlig überfordert sind.
Hunde, die still werden, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt.
Hunde, die versuchen, alles richtig zu machen – und trotzdem die Folgen tragen.
Was im Hund passiert:
• Das Nervensystem fährt sofort hoch.
Stresshormone schießen hoch und bleiben lange oben. Ein Hund, der im Alarm hängt, lernt nicht. Er sichert sich selbst.
• Sicherheit bricht weg.
Hunde fragen nicht, warum der Mensch hart wurde. Sie speichern nur: „Unvorhersehbar. Unsicher.“
• Verhalten kippt.
Manche werden lauter.
Manche ziehen sich zurück.
Manche springen zwischen beidem hin und her.
Andere halten still, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.
• Stille ist nicht immer ein Zeichen von Stärke.
Stille ist oft der Moment, in dem ein Hund aufhört, irgendetwas zu versuchen.
• Bindung leidet sofort.
Echte Bindung entsteht durch Sicherheit – nicht durch Druck, Angst oder Einschüchterung.
Wenn der Hund nicht weiß, wie der Mensch reagiert, verliert die Beziehung Tiefe.
Biologisch ist das eindeutig:
Dauerstress verändert Lernen, Verhalten und emotionale Stabilität nachhaltig.
Das ist kein Trainerstil.
Das ist Neurobiologie.
Und genau deshalb sage ich das so deutlich und auch immer wieder: Denn, Hunde haben niemals die Wahl.
Sie versuchen jeden Tag einfach nur, in dieser Welt klarzukommen.
Und weil es mich ankotzt, wie oft sie für etwas zahlen müssen, das sie nie verursacht haben.
Nadi
von Nadi's HundeUni