
26/07/2025
🪥 🦷 🐶🦷🪥
Zahngesundheit - Eine Frage von guter Pflege und einer ordentlichen Portion Glück!
Betrachtet man dieses Hundegebiss, könnte man meinen, dass die letzte professionelle Zahnreinigung entweder sehr lange her sein muss oder gar noch nie stattgefunden hat. Dem ist aber nicht so: Die letzte Zahnreinigung liegt nicht mal 10 Monate zurück! Und wenn ich es nicht besser wüsste, weil die Zahnreinigung samt Dentalröntgen in meiner Obhut geschah, würde ich es selbst nicht glauben. Leider lässt sich dieser Hund partout nicht die Zähne putzen. Auch jahrelanges Training führte nicht zum Erfolg.
Hinzukommt, dass manche Tiere ebenso wie manche Menschen Pech haben und zu einem schnellen Ansatz von Zahnstein neigen. Kommen diese beiden Faktoren zusammen, also die ausbleibende tägliche Zahnpflege (aus welchen Gründen auch immer) und die Veranlagung zu schnellem Ansatz von Zahnstein, dann bleibt nur eine regelmäßige Zahnreinigung in Vollnarkose. Der Zahnsteinansatz stellt nur den Gipfel des Eisberges dar und bringt immer eine Erkrankung des Zahnhalteapparats mit sich.
Es lohnt sich also wirklich das Zähneputzen von klein auf zu trainieren, um die Gesunderhaltung des gesamten Organismus zu sichern!
Und bevor Stimmen aufkommen à la „wir lassen unserem Hund im Wachzustand die Zähne im Hundesalon reinigen“ empfehle ich die Durchsicht des Merkblattes der Tierärztlichen Vereinigung von Tierschutz e.V., welches dieses Vorgehen als eindeutig als tierschutzwidrig bewertet:
„…Eine halbherzige Parodontalbehandlung ist nutzlos, denn sie fördert nur die weitere
Ausbreitung bereits bestehender Schäden - gegebenenfalls kann die Zahn- und
Maulhöhlengesundheit sogar zusätzlich beeinträchtigt werden. Die einfache
Entfernung von sichtbarem Zahnstein an zugänglichen Zahnoberflächen ist eine rein
kosmetische und keine medizinische Behandlung. Sie führt in fahrlässiger Weise zur Erhaltung und Förderung eines chronischen Entzündungsherdes und kaschiert eine zugrundeliegende Problematik wie z.B. eine fortschreitende parodontale Erkrankung
mit Zerstörung von Zahnhaltefasern, Kieferknochen und Zähnen. Außerdem erzeugt eine Bearbeitung von Zahnoberflächen mit dem Ultraschallgerät mikroskopische Kratzer auf der Schmelzoberfläche, die eine nachfolgende sorgfältige Politur, auch unterhalb des Zahnfleischsaumes im subgingivalen Bereich, zwingend erfordern.
Diese kann fachlich korrekt nur am entspannt gelagerten Kopf des Tieres erfolgen. Folglich ist eine Neuroleptanalgesie (Vollnarkose) für eine Zahnreinigung zwingend erforderlich. Eine Anwendung des Ultraschallzahnsteinentfernungsgerätes ohne nachfolgende Politur ist ein Kunstfehler und schädigt das Gebiss. Die nicht sachgerechte laienhafte Zahnsteinentfernung begünstigt vielmehr die erneute Anheftung von Zahnstein an der rauen Oberfläche der fehlbehandelten Zähne.“…
Es ist unmöglich eine korrekte Zahnreinigung am wachen Patienten zu vollziehen!
Also ran an die 🪥 und losschrubben 🦷
Zum vollständigen Merkblatt:
https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?no_cache=1&download=TVT-MB_119_Zahnreinigung_2024.pdf&did=13