31/10/2025
Heute geht es um Negative Strafe (-P).
Negative Strafe bedeutet: Etwas Angenehmes wird entzogen, damit ein Verhalten seltener gezeigt wird.
Der Hund lernt: Wenn ich dieses Verhalten zeige, verschwindet etwas Positives - also sollte ich es vermeiden.
Alltag: Leinenziehen
🐾 Hund zieht an der Leine, um zu einer bestimmten Stelle zu kommen - Mensch dreht um und geht in die andere Richtung
➡ Der Hund lernt: Ziehen an der Leine bringt mir nicht den gewünschten Erfolg
Tierarzt/Pflegesetting
🐾 Hund hält beim Ohreneintropfen nicht still - der Mensch verweigert ihm das Leckerli
➡ Der Hund lernt: Wenn ich zapple, bekomme ich nicht was ich gerne hätte
Ängstlicher oder aggressiv reagierender Hund
🐾 Hund knurrt oder bellt - gewohnte Streicheleinheit, Leckerli oder positive Interaktion wird zurückgenommen
➡ Der Hund lernt: Aggressives Verhalten = Positives entfällt
⚠️ Wichtig: -P kann Frustration auslösen und das Aggressionsverhalten verstärken.
💡 Tipp: Negative Strafe setzt voraus, dass etwas Positives existiert, das entzogen werden kann.
Das Vorenthalten von Dingen, die der Hund gerne hätte, löst unvermeidlich Frust aus und verursacht mitunter wieder andere unerwünschte Verhaltensweisen, wie Bellen, Springen oder an der Leine ziehen.
-P reduziert Verhalten also nicht stressfrei oder automatisch nachhaltig.
Im modernen, positiven Training setzen wir auf Verstärkung, Management und Entlastung, um Verhalten sicher, nachvollziehbar und langfristig zu ändern.
Damit haben wir die vier Quadranten der operanten Konditionierung abgeschlossen.
In den nächsten Beiträgen werde ich zeigen, wie man diese Prinzipien im Alltag gezielt, fair und stressfrei einsetzt, inklusive Praxisbeispielen.