
06/08/2025
Unsaubere Katze
Wenn Katzen wo anders hinpi***ln als ins Katzenklo kann das unterschiedliche Gründe haben.
Es kann ein gesundheitliches Problem dahinterstecken, Unzufriedenheit mit der Toilette oder es handelt sich nicht um eigentliche Unsauberkeit sondern um Harnmarkieren.
Blasenentzündungen sind bei Katzen häufig. Eine Harnuntersuchung und ein Ultraschall der Blase verraten, ob Steinchen oder Sediment in der Blase sind, ob sich Bakterien oder Blut im Harn befinden und ob der PH-Wert des Harns in Ordnung ist. Auch schmerzhafte Erkrankungen, Diabetes oder bestimmte Virusinfektionen können Auslöser für Unsauberkeit sein.
Etwas schwieriger ist es, wenn keine Krankheit dahintersteckt, sondern spezielle Vorlieben was den Ort, die Einstreu oder die Bauart der Toilette betrifft.
Vorweg ist zu sagen, dass es aus Sicht der Katze ein völlig natürliches Verhalten darstellt, wo anders als in die Katzentoilette zu pi***ln. Handelsübliche Katzenklos entsprechen nun mal eher den Bedürfnissen der Menschen und nicht denen der Katzen – obwohl die meisten Samtpfoten ausgesprochen anpassungsfähig und kompromissbereit sind.
A und O ist natürlich die Verfügbarkeit einer sauberen Toilette. Als Faustregel gilt, dass immer ein Klo mehr als Katzen im Haushalt verfügbar sein sollte. So ist sichergestellt, dass immer ein „stilles Örtchen“ bereitsteht, in dem noch ein ansprechendes Eckchen zum Lösen vorhanden ist.
Da einige Tiere es bevorzugen, Kot und Harn an unterschiedlichen Orten abzusetzen, sollten mehrere Möglichkeiten angeboten werden.
Auch der Ort, an dem die Toilette steht, ist wichtig. Beim Kot- und Harnabsatz fühlt sich die Katze angreifbar. Darum bevorzugen manche Stubentiger eine ruhige Stelle, an der das Geschäft verrichtet werden soll. Macht die Katze in unmittelbarer Nähe zum aufgestellten Klo, spricht das dafür, dass zumindest der Ort akzeptabel ist, aber ein anderes Detail noch Unzufriedenheit erzeugt.
Steht die Toilette an einem zu entlegenen Ort, z.B. in einem anderen Stockwerk, im Keller oder am Balkon, könnte das die Katze dazu veranlassen, sich einen bequemeren Ort in der Nähe zu wählen.
Die Bauart, ob offen oder geschlossen und selbst die Größe der Kiste kann für manche Katzen einen Unterschied machen. Die Vorstellung, mit dem Kopf zuerst in einen miefenden, winzigen Raum zu steigen, in dem man entspannt sein Geschäft verrichten soll, ist nicht nur für Mietzen ein Graus.
Von beduftetem Einstreu oder diversen duftenden Zusätzen ist abzuraten. Der chemische Geruch macht es für die sensible Katzennase nicht grade ansprechender und kann die Atemwege reizen.
Ideal wäre eine Kiste, in der sich das Tier bequem umdrehen und scharren kann. Faustregel: die Diagonale der Kiste sollte der doppelten Rückenlänge der Katze entsprechen, der Rand soll so hoch wie die Katze sein und einen bequemen Einstieg an einer Stell bieten.
Unsauberkeitsprobleme zeigen Katzen zuerst meist auf textilen Materialien, da ein saugfähiger Untergrund viel mehr dem natürlichen Verhalten entspricht. Werden alle Textilien aus dem Weg geräumt, kann es passieren, dass sich das Problem auf glatte Oberflächen ausweitet, wenn große Unzufriedenheit mit der Einstreu herrscht. Hier lohnt es sich, verschiedene Sorten von Einstreu auszuprobieren um die Chance zu erhöhen, den Geschmack der Katze zu treffen.
Wenn gesundheitliche Ursachen für Unsauberkeit ausgeschlossen wurden, sollte eine Maßnahme (mehrere Klos, anderer Ort, andere Einstreu) nach der anderen ausprobiert werden um zu sehen, worin das eigentliche Problem besteht. Wichtig ist jedenfalls rasches Handeln, denn die Katze gewohnt sich schnell an ihr selbst erfundenes Klo.
Quelle: „Wenn Katzen Ku**er machen“, Sabine Schroll, 2009