29/07/2025
Die immer wiederkehrenden Gerüchte machen das LT71 fast schon zum Mythos … doch objektiv betrachtet ist es dass nicht.
Die private Koi- und Zierfischhaltung hat einen entscheidenden Nachteil: der begrenzte Frischwasserzulauf. Im Gegensatz zu Naturteichen, Anlagen an Flüssen oder anderweitige großvolumige Wasserquellen, sind unsere Koiteiche oder Aquarien in Größe und Wasseraustauschrate recht begrenzt.
Hinzu kommt oft ein relativ hoher Besatz (kg Fisch/Liter) und eine hohe Futtermenge im Verhältnis zum Teichvolumen.
Welche Lösung verfolgt die Futtermittelindustrie in der intensiven Aquakultur? Ziel ist es, möglichst wenig nicht verwendbare Nährstoffe in das KREISLAUFSYSTEM zu bringen. In der Aquakultur zählt oft der Preis – deshalb kommen dort günstigere Proteinquellen wie Kartoffel-, Soja- oder Erbsenprotein zum Einsatz. Diese sind aber deutlich schlechter verdaulich als hochwertiges Fischmehl.
Im Koi-Teich sieht das anders aus:
Auch hier handelt es sich im Grunde um einen geschlossenen Kreislauf – oft sogar mit geringeren technischen Standards als in professionellen Anlagen. Das bedeutet: Die Fische schwimmen in ihren eigenen Ausscheidungen - bis der Filter diese als Abscheider für Feststoffe entfernt. Umso wichtiger ist ein Futter mit maximaler Verdaulichkeit um die Ausscheidungsmenge so gering wie möglich zu halten.
Um dies zu erreichen, werden Zutaten mit hoher Nährstoffdichte und hoher Verdaulichkeit verwendet. Je mehr dieser beiden Punkte im Futter enthalten sind, desto geringer sind die Ausscheidungen und desto geringer ist der Rohfasergehalt (Zellwandbestandteile überwiegend pflanzlichen Ursprungs, unverdauliche Ballaststoffe/Ausscheidungsvolumen). Je energiereicher das Pellet, desto weniger Futterzufuhr ist nötig, um die maximale tägliche Proteinmenge sowie den benötigten Brennwert zu erreichen. Je verdaulicher und hochwertiger das Futter, desto besser können die Fische die Inhaltsstoffe für ihre eigenen Körperprozesse nutzen.
Daher verwenden wir für unsere Nutramare 360-Produktlinie ausschließlich LT71-Fischmehl arktischen Ursprungs.
Das LT bedeutet lediglich, dass das Fischmehl sehr proteinschonend hergestellt wurde; es gibt auch LT-Mehle niedrigerer Qualität, z. B. LT65. Dieser Wert bezieht sich auf den Proteingehalt des Fischmehls, der je nach Quelle (Fisch) und Produktion (Trocknungs- und Verarbeitungsprozess) variiert.
Wir setzen bewusst auf arktisches LT-Fischmehl statt peruanischem – dank deutlich kürzerer Transportwege bleibt die Qualität der Nährstoffe optimal erhalten.
Weniger Zeit zwischen Fang und Verarbeitung bedeutet: mehr Frische, höhere Verdaulichkeit und maximale Nährstoffdichte.
Mit einem Fischmehlgehalt von über 38 % – je nach Produktlinie – enthalten unsere Koifutter (Extrudate) eine außergewöhnlich hochwertige Proteinquelle. Das macht sie zwar kostenintensiver, aber letztlich auch deutlich wertvoller.
Und wie sieht es mit LT96 Fischmehl aus? Dieses von Anglern meist für Boilies verwendete Fischmehl ist nichts anderes als LT71 (sofern es den Proteingehalt hat) und wird lediglich mit seiner maximalen Proteinverdaulichkeit beworben (96% des im Fischmehl enthaltenen Proteins ist für den Fisch bioverfügbar - bei beispielsweise 71% Proteingehalt).