
28/08/2025
Wenn wir sehen, was wir glauben zu sehen …
Neulich lief ich mit einem Pferd über den Hof. Eine Kundin traf mich und fragte nach dem Kliniktermin. Als ich „heute Mittag“ antwortete, meinte sie: „Dann drücke ich die Daumen – er lahmt ja sogar schon im Schritt.“
Das Problem: Das Pferd an meiner Hand war zwar auch ein Rappe, aber eine gesunde Stute.
💡 Unser Gehirn liebt Abkürzungen. Es sieht nicht, was ist, sondern was wir zu sehen erwarten – ein klassischer Bestätigungsfehler. Genau das passiert uns auch im Training mit Pferden.
Statt „stur“ oder „verweigert“ lohnt es sich, erst andere Möglichkeiten zu prüfen:
👉 Hat das Pferd verstanden, was ich möchte?
👉 Gab es ein Missverständnis?
👉 Oder fehlt ihm schlicht Balance, Kraft oder Vertrauen?
Und wenn du deine Erwartung loslassen möchtest, helfen dir diese 5 Tools:
1. Beobachterperspektive – schau dein Pferd so an, als würdest du es für jemand anderen beschreiben. Nur Fakten, keine Interpretation.
2. Reframing – stell dir vor, du würdest das Pferd gar nicht kennen. Was siehst du dann?
3. Objektive Beschreibung – beschreibe nur, was die Sinne wahrnehmen: „bleibt stehen, hebt den Kopf, schnaubt“.
4. Videofeedback – lass dir eine Szene kurz filmen. Aus der Distanz siehst du oft ganz anderes, als du dachtest.
5. Achtsames Beobachten – kurz durchatmen, Erwartung beiseitelegen, frisch hinschauen.
✨ Mein Learning: Wenn wir die Erwartungsbrille absetzen, sehen wir das echte Pferd – und genau da beginnt feine Kommunikation.
👉 Wenn du mehr solcher Dinge lernen möchtest, dann ist mein Basis-Programm – oder darüber hinaus das Exzellenz-Programm – genau das Richtige für dich.