02/05/2025
„Abgabe aus Überforderung“
„Beschlagnahmung“
„Beißvorfall“ und
„gefährlich eingestuft“
Schaut man sich auf den umliegenden Tierheimseiten um, wird man beim Großteil der zur Vermittlung stehenden Hunde auf diese Worte stoßen.
Wir möchten mit diesem Beitrag niemandem auf die Füße treten, sondern lediglich darauf hinweisen, dass wir ein massives Problem mit Abgabetieren haben, dass sich „nur“ im Tierheim nicht lösen lässt – es muss aufgeklärt werden!
Tierheime sind mittlerweile keine Zwischenstation mehr. Heutzutage sind es in den meisten Fällen Endstellen.
Endstellen für Hunde, die unüberlegt angeschafft wurden, ohne sich mit Erziehung, Rasseeigenschaften oder Körpersprache auseinander gesetzt zu haben – auch NACH Corona.
Unser größtes Problem ist, dass diese Hunde in den meisten Fällen nie Grenzen gesetzt bekommen haben und teils nie in der Hundeschule waren. Dazu kommt, dass immer noch zu viele Menschen vor der Anschaffung eher auf Optik anstatt Charakter wertlegen und sich nicht über die Rassen informieren.
Diese Hunde werden inklusive der Verantwortung bei uns abgegeben oder schlimmstenfalls ausgesetzt oder angebunden. Was danach passiert, ist „unser Problem“. Die meisten Hunde, die unter diesen Umständen bei uns landen, bringen bereits so viele Baustellen und Aggressionen mit, dass wir teilweise monatelang eine Vertrauensbasis aufbauen müssen, um die eigentliche Problematik angehen zu können.
Wir möchten darauf hinweisen, dass der Umgang mit gefährlichen Hunden NICHT explizit Teil unserer Ausbildung ist – auch wir sind auf die Hilfe von HundertrainerInnen angewiesen und setzen unsere Sicherheit tagtäglich für die Grundversorgung dieser Tiere aufs Spiel.
Es zerreißt uns das Herz, Tag für Tag Abgabeanfragen zu bekommen, von Tieren, die als vermeintliches Familienmitglied angeschafft wurden, nur, um nach kurzer Zeit und wenig investierter Energie beseitigt zu werden. Am besten SOFORT.
(Wir sprechen hier natürlich nicht über die Menschen, die sich die Zeit nehmen und sich die Mühe machen, Probleme anzugehen.)
Wir sind ehrlich gesagt schockiert darüber, dass so leichtfertig und willkürlich mit dieser Verantwortung für ein Leben umgegangen wird.
Ja, auch wir als Tierschutzorganisation tragen Verantwortung – wir können es allerdings nicht leisten, all diese Opfer unserer Wegwerfgesellschaft aufzufangen UND zu resozialisieren. Uns fehlen die nötigen Mittel dazu – Geld, Zeit, Personal, Ressourcen.
Was uns dabei am meisten wehtut ist, dass weder die „Familien“ noch wir die Leidtragenden sind, sondern die Tiere, die keine Alternative haben (uns wurde z.B. auch schon damit gedroht, das Tier in der Scheune zu erschießen, sollten wir es nicht umgehend abholen und das ist nur eine von vielen Horrorgeschichten, die wir erzählen können).
Was könnt ihr also tun, um zu helfen?
Helft uns bei der Aufklärungsarbeit – wir wissen, dass die meisten, die diesen Beitrag zu Ende lesen, alles was wir sagen bereits wissen – bitte TEILT dieses Wissen mit Menschen, die darüber nachdenken, sich ein Haustier anzuschaffen. Weist darauf hin, dass wir gern beraten, auch VOR der Anschaffung, dass Ebay und co keine seriösen Anlaufstellen sind, dass Qualzucht immer Qualzucht bleiben wird und manche Rassen für bestimmte Bedürfnisse einfach nicht geeignet sind. Gebt den Tieren eine Stimme, indem ihr helft, BEVOR es zu spät ist.